Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
Vom Netzwerk:
Verehrer von Miss Carlyle ist unser zweiter Kandidat, Mr. Beau Lamar, ein Kameramann. Der Kerl wirkt undurchsichtig, obwohl er sehr freundlich und mitteilsam war. Ich hab mal ein wenig in Lamars jüngerer Vergangenheit herumgestochert. Der Mann ist so quietschsauber, als hätte man ihn seit der Jugend in Chlor gebadet. Allein das ist für mich schon ein Zeichen, dass bei ihm etwas nicht stimmt. Und man darf nicht vergessen, dass unser Täter auf Kameras und ähnliches Equipment steht. Lamar hätte auf alle Fälle die nötigen Detailkenntnisse. Interessant ist, dass wir hier bei unseren Recherchen nicht wirklich weiterkommen. Entweder hat Lamar mächtige Freunde oder er war bis vor ein paar Jahren irgendwo in der Versenkung verschwunden. Da sind wir noch dran.
    Der Letzte auf meiner Liste ist Milton Billings, Postbote und Hausmeister und ebenfalls hinter Miss Carlyle her. Der wirkt auf mich wie der typische, verklemmte Junggeselle, der nie eine Frau abkriegt. Linkisch und gehemmt, schaut einem kaum in die Augen. Allerdings nur, solange er sich beobachtet fühlt. Wenn er sich sicher ist, dass keiner hinschaut, verwandelt der sich total. Dann ist er plötzlich selbstsicher, bestimmend. Und so was macht mich einfach stutzig. Was das Umfeld und die Geschichte von Billings angeht, er kassiert ab und an einen Strafzettel wegen Falschparkens, ansonsten genauso sauber wie dieser Beau Lamar. Fast unheimlich, diese Gesetzestreue. Lebt erst seit ein paar Jahren in L.A., eine Anfrage bei den Behörden an seinem letzten bekannten Wohnort ist ebenfalls noch unbeantwortet. Der Rest der Angestellten ist meiner Meinung nach raus aus dem Rennen.«
    Beinahe entspannt lehnte sich Carruthers in seinem Bürosessel zurück. Wie er es sich gedacht hatte, schien Rick Valdez seinen möglichen Täterkreis schon auf wenige Personen eingeengt zu haben. Carruthers vertraute dem Instinkt seines besten Ermittlers und dachte nun ernsthaft über den wahnwitzigen Plan nach, den Valdez gemeinsam mit seinem Bruder ausgeheckt hatte. Er bedachte die Möglichkeiten, die der Polizei blieben, und stimmte insgeheim zu, dass Valdez‘ Bruder wahrscheinlich sowieso bald auf der Abschussliste stand. Alles in allem kam er zu dem Ergebnis, dass es möglicherweise wirklich die einzige Art war, den Mörder aus seinem Versteck zu locken.
    »Okay, Valdez. Ziehen Sie unsere Leute von der Einzelüberwachung der Verdächtigen ab und organisieren Sie eine Rundumüberwachung von Miss Carlyle und Ihrem Bruder. Ich will, dass sie keine Minute aus den Augen gelassen werden. Ich gebe Ihnen drei Teams, dann Cooper Bradshaw und Sie. Das müsste eigentlich genügen. Wenn Sie aber auch nur ansatzweise das Gefühl haben, dass es nicht ausreicht, melden Sie sich sofort bei mir. Unter den gegebenen Umständen wäre ich dann vielleicht sogar bereit, die Schlipsträger vom FBI um Unterstützung zu bitten.«
    Rick salutierte mehr oder weniger scherzhaft und dankte seinem Captain. Er hatte nicht einmal in seinen kühnsten Träumen erwartet, dass Carruthers sich so schnell überzeugen ließ. Offenbar war der Captain ebenfalls der Meinung, dass sich Bellindas Bewunderer nur mit einem Trick aus der Reserve locken ließ. Anders war sein schnelles Einlenken nicht zu erklären.
    Rick wagte allerdings nicht, sich vorzustellen, wie sein Captain regieren würde, wenn er herausfand, dass er bereits vor einer Stunde höchst eigenmächtig einen Freund, der für das FBI arbeitete, informiert und darum gebeten hatte, ganz informell einen Blick auf die Vergangenheit von Billings und Lamar zu werfen. Er hatte es einfach satt, darauf zu warten, dass Carruthers endlich seine eigenen Interessen beiseiteschob und aktiv wurde.
    Eilig verließ er das Büro, trommelte seinen Partner und seine Truppe zusammen, alles Leute, auf die er sich hundertprozentig verlassen konnte. Er versammelte sie in dem düsteren Besprechungsraum, der immer etwas muffig roch, ganz gleich, wie lange man lüftete. Dann erläuterte er noch einmal vor ihnen den Plan, den er und Miguel gemeinsam entwickelt hatten. Alle lauschten aufmerksam, machten sich gelegentlich Notizen. Jeder nickte zustimmend, als er seine jeweilige Aufgabe erfuhr. Keiner stellte überflüssige Fragen. Sie waren lange genug Cops, um genau zu wissen, was von ihnen erwartet wurde.
    »Also dann, Leute, Miss Carlyles Sicherheit hat oberste Priorität. Mein Bruder kann notfalls auf sich selbst aufpassen und steht daher erst an zweiter Stelle. Auf keinen Fall, das betone

Weitere Kostenlose Bücher