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Instrumentalität der Menschheit

Instrumentalität der Menschheit

Titel: Instrumentalität der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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Erde und beauftragte ihn mit der Klärung des Falls.
    Dredd traf sich mit Schmeckst, der anscheinend der Führer der Apicaner war. Das Gespräch verlief sehr unglücklich.
    Dredd begann: »Eure Erhabene Hoheit, wir sind entzückt, Sie auf Erden zu begrüßen …«
    Schmeckst fragte: »Sind die eßbar?« Und er fuhr fort, die Plastikknöpfe von Calvin Dredds Jacke zu verzehren, bevor Dredd darauf hinweisen konnte, daß sie zwar attraktiv, aber nicht eßbar seien.
    »Versuchen Sie ja nicht, sie zu essen«, riet Schmeckst, »sie sind wirklich nicht sehr schmackhaft.«
    Dredd, der seine weit aufklaffende Jacke anstarrte, fragte: »Darf ich Ihnen etwas zu essen anbieten?«
    »In der Tat, ja«, erwiderte Schmeckst und nickte.
    Und während Schmeckst auf italienische und auf Peking-Art speiste, ein scharf gepfeffertes Szechuan-Gericht, ein japanisches Sukiyaki-Dinner, zwei britische Frühstücksgedecke, ein Smørgasbrød und vier komplette, dem diplomatischen Anlaß genügende Gänge russischen Zakouskas verzehrte, lauschte er den Angeboten, die ihm die Instrumentalität der Erde machte.
    Diese beeindruckten ihn nicht. Schmeckst war trotz seiner ungeheuerlichen und anstößigen Eßgewohnheiten sehr intelligent. Er wandte ein: »Unsere beiden Welten sind gleich gut bewaffnet. Wir können nicht kämpfen. Passen Sie auf«, sagte er zu Calvin Dredd in einem drohenden Tonfall.
    Calvin Dredd spannte seine Muskeln an, so wie er es gelernt hatte. Schmeckst war daran nicht unbeteiligt.
    Einen Augenblick lang wußte Dredd nicht, was geschehen war. Dann wurde ihm bewußt, daß er auf die mittelmäßigen, aber manipulativen telepathischen Kräfte des Besuchers angesprochen und eine aufrechte Haltung angenommen hatte. Starr, wie eingefroren, stand er da, bis Schmeckst lachte und ihn erlöste.
    Schmeckst sagte: »Sie sehen, wir sind gleichwertige Partner. Ich kann sie einfrieren. Nichts außer tiefste Verzweiflung könnte Sie daraus befreien. Falls Sie versuchen, gegen uns zu kämpfen, werden wir Sie besiegen. Wir werden uns hier niederlassen und mit Ihnen leben. Wir haben genug Platz auf unseren Planeten. Sie können kommen und dort ebenfalls mit uns leben. Wir würden gerne viele von Ihren Köchen einstellen. Alles, was Sie tun müssen, ist, mit uns den Weltraum zu teilen, und mehr ist dazu nicht zu sagen.«
    Mehr war tatsächlich nicht dazu zu sagen. Arthur Djohn berichtete den Lords der Instrumentalität, daß man derzeit nichts gegen die abscheulichen Wesen von Gustibles Planeten unternehmen konnte.
    Sie hielten ihre Gier in Grenzen – relativ gesehen. Lediglich zweiundsiebzigtausend Apicaner schwärmten über die Erde aus und stürzten sich auf jedes Weinlokal, jedes Restaurant, jede Snack- und Sodabar und auf jeden Vergnügungspark der Welt. Sie aßen Popcorn, Alfalfa, rohes Obst, lebenden Fisch, gebratene Vögel, gedünstete Mahlzeiten, gekochte und eingemachte Lebensmittel, Nahrungskonzentrate und ausgewählte Medikamente.
    Außer ihrer Fähigkeit, ungeheure Mengen an Nahrung zu sich zu nehmen, weit mehr als ein normaler Mensch, zeigten sie auch sonst extreme Reaktionen. Tausende von ihnen wurden von verschiedenartigen lokalen Leiden gequält, die so würdelose Namen trugen wie den Yantze-Durchfall, die Dehli-Blähungen, das Römische Würgen und so weiter. Weitere Tausende erkrankten und mußten sich nach Art der alten Herrscher erlösen. Trotzdem kamen sie.
    Niemand mochte sie. Niemand verabscheute sie genug, um einen verheerenden Krieg herbeizusehnen.
    Das tatsächliche Handelsvolumen war minimal. Sie kauften große Mengen Eßwaren, die sie mit seltenen Metallen bezahlten. Aber die Wirtschaft ihres Heimatplaneten produzierte nur wenige Waren, die die Erde gebrauchen konnte. Die Städte der Menschheit hatten langsam einen derartigen Grad an Komfort und Verdorbenheit erreicht, daß eine relativ monokulturelle Zivilisation wie die der Bürger von Gustibles Planeten nur geringen Eindruck machte. Der Name »Apicaner« wurde so zu einem unangenehmen Synonym für schlechte Manieren, Gier und sofortige Bezahlung. Sofortige Bezahlung galt in einer Kreditgesellschaft als unanständig, aber immerhin war dies besser als überhaupt nicht bezahlt zu werden.
     
    Die Tragödie der Beziehung zwischen den beiden Völkern rührte aus dem unglückseligen Picknick der Lady Ch’ao her, die sich damit brüstete, uraltes chinesisches Blut in den Adern zu haben.
    Sie entschied, es müsse möglich sein, Schmeckst und die anderen Apicaner so zu

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