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Instrumentalität der Menschheit

Instrumentalität der Menschheit

Titel: Instrumentalität der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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Nächte planoformiert habe. Einige von Ihnen werden vielleicht wissen, wo sich der Außenposten Baiter Gator befindet. Nun, mir stand ein guter Go-Kapitän zur Verfügung, und er brachte mich mit vier langen Sprüngen dort hinaus, hinaus in den intergalaktischen Raum. Dort ließ ich diesen Mann zurück. Als ich die Erde erreichte, befand er sich bereits seit zwölf Tagen hier. Deshalb habe ich behauptet, daß seine Reise mehr oder weniger zeitlos erfolgte. Ich befand mich auf dem Rückweg nach Baiter Gator, als der Arzt hier diesen Mann auf dem Rasen vor dem Krankenhaus entdeckte.«
    Vomact hob seine Hand. Der Lord Starmount erteilte ihm das Wort. »Meine Sirs und Lords, nicht wir haben diesen Mann auf dem Rasen gefunden. Es waren die Roboter, und sie nahmen alles auf. Aber selbst die Roboter haben seine Ankunft weder beobachtet noch fotografiert.«
    »Das wissen wir«, entgegnete Starmount verärgert, »und wir wissen, daß in jener fraglichen Viertelstunde sich nichts und auf keine Weise der Erde genähert hat. Fahren Sie fort, mein Lord Crudelta. Welche Beziehung haben Sie zu Rambo?«
    »Er ist mein Opfer.«
    »Erklären Sie das!«
    »Ich habe ihn ausgewählt. Ich fragte die Maschinen, wo ich am wahrscheinlichsten einen Mann finden würde, den schrecklicher Zorn erfüllte, und mir wurde mitgeteilt, daß man die Zorngrenze auf der Erde Vier hoch belassen hatte, da dieser bestimmte Planet einen bemerkenswerten Bedarf an Forschern und Abenteurern besaß, und für diese Menschen ist Zorn ein starker Überlebensfaktor. Als ich die Erde Vier erreichte, fragte ich die Behörden, bei welchen Fällen die Grenzen des erlaubten Zorns überschritten worden waren. Man nannte mir vier Männer. Einer war zu groß. Zwei waren zu alt. Dieser Mann war der einzige Kandidat für mein Experiment. Ich nahm ihn.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Ihm gesagt? Ich habe ihm gesagt, seine Liebste sei tot oder läge im Sterben.«
    »Nein, nein«, winkte Starmount ab. »Nicht im Moment der Krise. Was haben Sie ihm gesagt, um ihn zunächst einmal zur Zusammenarbeit zu bewegen?«
    »Ich habe ihm gesagt«, antwortete der Lord Crudelta ruhig, »daß ich ein Lord der Instrumentalität bin und daß ich ihn persönlich töten würde, sollte er nicht gehorchen, und er gehorchte sofort.«
    »Und aufgrund welchen Brauches oder Gesetzes haben Sie gehandelt?«
    »Nicht-öffentliches Material«, erklärte der Lord Crudelta unverzüglich. »Hier befinden sich Telepathen, die kein Teil der Instrumentalität sind. Ich bitte, die Beantwortung dieser Frage zu verschieben, bis wir uns an einem abgeschirmten Ort aufhalten.«
    Mehrere Mitglieder des Gerichtes nickten, und Starmount pflichtete ihnen bei. Er ging zu einer anderen Frage über.
    »Demnach haben Sie den Mann zu Dingen gezwungen, die er nicht tun wollte?«
    »Das ist richtig«, bestätigte der Lord Crudelta.
    »Warum haben Sie es nicht selbst gemacht, wenn es so gefährlich ist?«
    »Meine Lords und Hochwürden, es lag in der Natur des Experimentes, daß der Experimentator sich nicht am ersten Versuch beteiligen durfte. Artyr Rambo hat tatsächlich den Weltraum hoch drei durchreist. Ich werde seinem Beispiel auf die gleiche Weise folgen.« (Wie der Lord Crudelta sein Versprechen einlöste, ist eine andere Geschichte, die bei anderer Gelegenheit erzählt werden wird.) »Wenn ich das Risiko auf mich genommen hätte und dabei verschollen wäre, hätte dies das Ende aller Experimente mit dem Weltraum hoch drei bedeutet. Zumindest zu unseren Lebzeiten.«
    »Berichten Sie uns exakt über die Umstände, unter denen Sie Artyr Rambo zum letzten Mal sahen, bevor Sie ihn nach der Schlacht im Alten Zentralkrankenhaus wiedertrafen.«
    »Wir hatten ihn in eine antike Rakete gesetzt. Außerdem beschrifteten wir ihre Hülle, genauso wie es die Alten getan haben, als sie zum ersten Mal in den Weltraum vorstießen. Ah, was war das für ein wunderschönes Produkt der Technik und der Archäologie! Wir kopierten jene fünfzehntausend Jahre alten Modelle vollständig, die die Russkis und Merikans bei ihrem Wettlauf ins All benutzt hatten. Die Rakete war weiß und ruhte auf einem rot-weißen Startgerüst. Auf der Rakete standen die Buchstaben IDM, obwohl dies keine große Rolle spielte. Die Rakete ist im Nirgendwo verschwunden, aber ihr Passagier sitzt hier neben uns. Sie erhob sich auf einem Flammenschweif. Der Schweif wurde zu einer Säule. Dann verschwand das Landefeld.«
    »Und das Landefeld«, fragte Starmount leise,

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