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Instrumentalität der Menschheit

Instrumentalität der Menschheit

Titel: Instrumentalität der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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darin einzuschließen.
    Kuat bemerkte den Beinahe-Affront nicht. Er hatte sich umgedreht und näherte sich einem Ding, das ein riesiger Klumpen aus gelb und schwarz gestreiftem Fell zu sein schien. Er gab einen eigenartigen, zischenden Laut von sich, und unvermittelt wurden aus dem Klumpen vier gewaltige Katzen. Jede Katze trug einen Sattel, und jeder Sattel war mit einem Haltering ausgestattet, aber es schien keine Zügel zu geben, mit denen man die Katzen lenken konnte.
    Kuat beantwortete Kemals Frage. »Nein, natürlich gibt es keine Möglichkeit, sie zu lenken. Es sind reine Katzen, wissen Sie, und bis auf ihre Größe unmodifiziert. Hier gibt es keine Untermenschen! Ich glaube, wir sind der einzige Planet der ganzen Instrumentalität, auf dem keine Untermenschen leben – abgesehen natürlich von Norstrilia. Aber Norstrilias und Xanadus Gründe dafür sind vollkommen entgegengesetzter Natur. Wir genießen unsere Sinne … und wir halten nichts von dem Unsinn, daß harte Arbeit den Charakter formt, wie es die Norstrilier glauben. Wir glauben nicht an Wohlstand und an all diesen Quatsch. Unsere unmodifizierten Tiere bereiten uns ganz einfach mehr Sinnenfreude. Für die Schmutzarbeit setzen wir Roboter ein.«
    Kemal nickte. Schließlich – war er nicht deshalb hier? Um seinen Sinnen Gelegenheit zu geben, sein krankes Bewußtsein zu heilen?
    Dennoch wußte der Mann, der sich den Angstmaschinen ohne die Andeutung eines Zitterns entgegengestellt hatte, nicht, wie er sich der Katze nähern sollte.
    Madu bemerkte sein Zögern. »Griselda ist ganz zahm«, sagte sie. »Warten Sie einen Moment, damit ich ihr die Ohren kraulen kann; dann wird sie sich hinlegen, und Sie können aufsitzen.«
    Kemal blickte auf und erkannte in Kuats Augen einen Hauch von Ekel. Für seine Bemühungen, wieder zu sich selbst zu finden, war das nicht sehr hilfreich.
    Madu hatte, offensichtlich zu Kuats Mißvergnügen, die große Katze zum Hinknien gebracht und lächelte Kemal an.
    Kemal empfand etwas wie Schmerz unter ihrem Blick. Sie war so schön und so unschuldig; ihre Verwundbarkeit brach ihm das Herz. Er erinnerte sich, wie die Lady Ru einst eine alte Weisheit ausgesprochen hatte: Unschuld ist eine Rüstung ohne Panzer, aber ein Spinnennetz aus Furcht legte sich um seine Gedanken. Er zerriß es und bestieg die Katze.
     
    Als er fast drei Jahrhunderte später im Sterben lag, da dachte er noch einmal an diesen Ritt. Er war so aufwühlend wie sein erster Raumsprung. Der Sprung ins Nichts und dann die plötzliche Erkenntnis, daß er reiste, reiste, reiste, ohne es zu wollen, ohne Kontrolle über die Richtung, die sein Körper einschlagen würde.
    Bevor die Furcht Gelegenheit fand, sich zu verfestigen, verwandelte sie sich in eine körperliche, fast orgasmische Erregung, in eine Woge aus Lust, die so überwältigend war, daß er sie kaum ertragen konnte.
    Mit dem glatten schwarzen Haar, das ihm ins Gesicht fiel, hätten die Lords und Ladys der Instrumentalität, die sich in Krisenzeiten um die Glocke der alten Erde versammelten, den Lord bin Parmaiswari wohl kaum erkannt. Sie wären verwirrt worden von dem jungenhaften Glanz eines Gesichtes, das sie als würdevoll und beherrscht in Erinnerung hatten. Er lachte in den Wind hinein und bohrte seine Knie in Griseldas Flanken, klammerte sich mit einer Hand an dem Haltering fest, während er sich umdrehte und den anderen zuwinkte, die ein Stück zurückgefallen waren.
    Griselda schien sein Vergnügen an ihren weiten, kraftvollen Sätzen zu spüren. Plötzlich gewann der Ritt neue Dimensionen. Der Ornithopter, der den Raumlord nach Xanadu gebracht hatte und sich nun auf den Rückweg zum Raumhafen machte, glitt über sie hinweg. Mit einem Mal vergaß Griselda allen Stolz und sprang vergeblich dem aufsteigenden Ornithopter nach. Als sie nach ihm schlug, mußte sich Kemal mit beiden Händen an den Haltering klammern, um sich vor einem schmachvollen Sturz zu bewahren. Die Katze setzte dem Ornithopter weiter nach, noch immer hoffnungslose Tatzenhiebe austeilend, bis er schließlich verschwand. Dann legte sie sich hin, um sich und – unerwarteterweise – auch ihren Reiter abzulecken.
    Lord Kemal fand ihre Sandpapierzunge nicht unangenehm, aber er blinzelte, als ihre Fänge über sein Bein schabten. In einiger Entfernung saß Kuat auf seiner Katze und lachte. Madus Gesicht verriet selbst aus der Distanz Besorgnis, die erst wich, als der Lord ihr zuwinkte. Lari, voller Vertrauen in die Macht des Helden von

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