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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Hyman stellte einen Scheck über neunhundertfünfundzwanzig Dollar aus, und Obtulicz gab Adam sechzig Dollar in bar.
    »Ich muß sagen, Sie haben nicht zu viel versprochen. Wüßten Sie nicht vielleicht auch jemanden, der einen alten Kühlschrank braucht?«
    Adam überlegte und durchstöberte die Gehirnmuster. »Ja«, erklärte er. »Ich wüßte mehrere Interessenten.«
    Eine Stunde später hatte Adam den Kühlschrank und einen großen Ventilator vermittelt und für die ehemalige Besitzerin des letzteren einen gebrauchten Staubsauger besorgt. Als er um zehn Uhr auf die Uhr schaute, hatte er an Provision einundneunzig Dollar verdient. Er überschlug Zeit und Gewinn und kam zu der Folgerung, daß er auf diese Weise die benötigte Summe nicht schnell genug beschaffen konnte. Wieder lauschte er den Stimmen und erfuhr, daß sechs Block entfernt eine Auktion im Gange war. Er beeilte sich, dorthin zu kommen.
    Es stand gerade ein unförmiger, geschnitzter Stuhl unter dem Hammer. Die Gebote waren bei vier Dollar stecken geblieben. Adam bediente sich des Wissens des Antiquitätenhändlers Whitby-Smith und erkannte, daß der Stuhl deutsche Handarbeit Anfang des neunzehnten Jahrhunderts und etwa zweihundert Dollar wert war – für jemanden, der daran interessiert war. Interessiert an einem solchen Stück war ein Mr. Hammacher in der Andrews Street. Adam erstand den Stuhl für sieben Dollar und bat, ihn einstweilen für ihn abzustellen, bis er ihn abholen konnte. Das nächste Stück war eine Standuhr, für die Adam einundzwanzig Dollar bot. Sofort interessierten sich auch andere dafür, und die Angebote stiegen. Bei einundvierzig gab Adam auf und heimste einen giftigen Blick der alten Dame ein, der die Uhr zugeschlagen wurde.
    Danach erstand Adam noch ein zusammenhängendes Paar Meißner Porzellanfiguren, die beide mehrfach gekittet waren (er ließ sie einwickeln, um sie gleich mitzunehmen), einen Ofenschirm aus Messing mit passender Kohlenzange, und einen umfangreichen, ledergebundenen Wälzer, dem das erste Dutzend Seiten oder so fehlten. Seine letzten vier Dollar gab er für einen handgeschnitzten burmesischen Tempeldrachen von etwa dreißig Zentimeter aus und machte sich ans Gehen.
    »Weshalb bleiben Sie nicht noch?« fragte ihn der Auktionator, der gerade eine Pause einlegte. »Es stehen noch ein paar sehr interessante Stücke aus und …«
    »Ich habe kein Geld mehr«, erklärte ihm Adam. »Ich komme jedoch zurück, sobald ich die erstandenen Stücke verkauft habe.«
    »Das könnte eine Weile dauern. Eine wahre Wertschätzung solch kostbarer Antiquitäten …«
    »Es sind keine kostbaren Antiquitäten«, erklärte Adam durch Mr. Whitby-Smiths Wissen von oben herab. »Es sind ordinäre Stücke, die lediglich lange auf dem Speicher vergraben waren. Aber es finden sich immer Käufer für ungewöhnlichen Ramsch.«
    Mr. Baturian kniff die Augen ein wenig zusammen. »Sie sind also Zwischenhändler. Wissen Sie was, bieten Sie ruhig weiter, ich traue Ihnen. Sie können mir das Geld später bringen. Als Sicherheit genügt mir die hierbehaltene Ware.«
    »Unmöglich. Ich muß die Sachen sofort liefern.« Adam schob sich an dem Auktionator vorbei und fing seine Gedanken auf. … komischer Bursche, schaut gar nicht so aus, aber versteht was … Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, es so billig zu …
    »Meine Gebote brachten Ihnen den größtmöglichen Gewinn«, erklärte Adam, der sich umgedreht hatte, auf Armenisch, der Sprache von Baturians Gedanken. »Obgleich ich die Sachen natürlich zu einem höheren Preis an Interessenten verkaufen werde.«
    »Sie sind Armenier!« rief Baturian erstaunt.
    »Nicht, daß ich wüßte«, erwiderte Adam kurz, dem plötzlich klar wurde, daß er keine Ahnung seiner ethnischen Abstammung hatte.
    »Sie sprechen aber Armenisch völlig akzentlos …«
    »Leben Sie wohl, Mr. Baturian.«
     
    Mr. Hammacher war zwar an dem gebotenen Stuhl der Beschreibung nach interessiert, dachte jedoch gar nicht daran, dafür zweihundert Dollar auszugeben und warf Adam, als der darauf bestand, hinaus. Adam entdeckte jedoch schnell eine weitere Interessentin, eine Mrs. Dowder, der er den Stuhl um dreihundert anbot und zusagte, um ein paar Dollar herunterzugehen, wenn sie ihn sich beim Auktionator ansah. Er machte einen Zeitpunkt mit ihr aus.
    Die Meißner Porzellanfiguren brachte er nach längerem Handeln um fünfundzwanzig Dollar an den Mann, und den Ofenschirm mit Kohlenzange um einunddreißig. Für das Buch erhielt

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