Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Wunder. Ihre Gedanken zu lesen und sie auszunutzen, ohne wirklich etwas bieten zu können, das ist unfair.«
    »Du spielst dich ja plötzlich ganz schön auf, für einen, den ich praktisch aus der Gosse gezogen hab’ mit nicht viel mehr Verstand als ein neugeborenes Lamm. Was Geschäftssinn betrifft, kannst du dich schon auf mich verlassen. Fressen oder gefressen werden, heißt es. Sag mir nicht …«
    »Und Sie halten diesen Zustand für richtig, Schwester Louella?«
    »Du meinst, wie die Welt ist? Großer Gott, bestimmt nicht. Wenn es nach mir ginge, würde alles nach dem Gebot sein: ›Liebe deinen Nächsten‹, und, ›was du nicht willst, daß man dir tu …‹. Aber …«
    »Weshalb wollen Sie dann gerade entgegengesetzt handeln?«
     
    Louella schlief noch, als Adam am nächsten Morgen das Haus verließ. Er begab sich direkt zur Drachen-Import-Gesellschaft, fand jedoch die Tür noch versperrt und mußte eine Dreiviertelstunde warten, bis Mr. Lin kam. »Sie sind aber früh hier, Mr. Adam. Sie wollen sich wohl Ihre Gehaltsaufbesserung verdienen?«
    »Ich habe erkannt, daß mein Bedarf an Geldmitteln höher ist, als selbst das, was ich bei weiterer Erhöhung in meiner gegenwärtigen Stellung verdienen könnte. Ich muß Schritte unternehmen, um möglichst schnell ein größere Summe zu erarbeiten.«
    »Und Sie glauben, das sei so einfach?« brummte Mr. Lin ein wenig verärgert. »Ich gebe ja zu, daß Sie ein fähiger Buchhalter sind, aber manchmal habe ich das Gefühl, daß Ihnen die Realität …«
    »Verzeihen Sie, Mr. Lin. Ich kann es mir nicht leisten, Zeit zu verlieren. Ich brauche Ihre Hilfe bei einem neuen Unternehmen, das sehr schnell großen und legitimen Profit einbringen wird. Sind Sie interessiert? Wenn nicht …«
    »Nicht so hastig, Adam.« Mr. Lin runzelte die Stirn. »Sie haben sich offenbar etwas fest in den Kopf gesetzt. Worum geht es?«
    »Ich beabsichtige, große Mengen verschiedener Waren zu einem günstigen Preis einzukaufen und sie an Geschäfte und Läden weiterzuverkaufen.«
    »Ach so, Sie meinen ein Großhandelsunternehmen«, sagte Mr. Lin herablassend. »Aber Adam, dazu brauchen Sie beträchtliche Mittel und Kenntnisse der ständig wechselnden Marktlage.«
    »Genau. Ich bin gekommen, um Sie um das Anfangskapital zu ersuchen.«
    »Oh, tatsächlich, Adam? Und wer, wenn ich fragen darf, stellt die nötigen Kenntnisse der Marktlage?«
    »Ich«, sagte Adam fest.
    Mr. Lin starrte ihn an. »Adam, Sie erstaunen mich immer wieder aufs neue.«
    »Ich berechnete nach Ihren Unterlagen, daß Sie mir für diesen Zweck sofort zwölftausendvierhunderteinundsechzig Dollar zur Verfügung stellen können.«
    »Was Sie nicht sagen! Aber weshalb sollte ich es tun?«
    »Damit ich reich werden kann, wie ich es Ihnen erklärte.«
    »Und was ist mit mir? Werde auch ich reich, wenn ich Ihnen helfe?«
    »Wenn Sie es möchten.«
    »Wenn ich es möchte! Wer, glauben Sie, möchte nicht reich werden? Aber ich bin ja verrückt, mich überhaupt auf diese Spekulationen einzulassen. Guten Morgen, Adam. Wenn Sie weiter Ihrer Arbeit hier nachgehen wollen, dann treten Sie bitte ein. Wenn nicht, entschuldigen Sie mich, ich habe zu tun.«
    »Auch gut, Mr. Lin.« Adam drehte sich um.
    »Wohin wollen Sie, um Himmels willen?« rief Lin ihm nach.
    »Aufgrund Ihrer Ablehnung muß ich mir mein Anfangskapital auf andere Weise beschaffen.«
    »Sie meinen es wirklich ernst, Adam. Wie wollen Sie es machen?«
    Adam überlegte kurz und horchte auf die Stimmen . »Mr. Obtulicz hat ein Fahrzeug zu verkaufen, und Mr. Hyman benötigt genau einen solchen Wagen. Ich werde den interessierten Parteien diese Information für eine bestimmte Gebühr vermitteln. Das ist doch legal, nicht wahr?«
    »Ja, gewiß, aber – aber woher wissen Sie, daß Mr. Obtulicz …«
    »Ich halte es für unklug, diese Frage zu beantworten. Schwester Louella warnte mich …«
    »Ach so, das ist wohl so eine verrückte Idee Ihrer Schwester. Ich muß schon sagen, Mr. Adam …«
    »Schwester Louella hat nichts damit zu tun. Doch nun muß ich mich beeilen. Leben Sie wohl, Mr. Lin.«
     
    Mr. Obtulicz war anfangs skeptisch, aber schließlich erklärte er sich einverstanden, Adam eine Vermittlungsgebühr zu bezahlen, wenn er ihm einen Käufer für seinen vier Jahre alten Lastwagen verschaffte und der Handel perfekt war. Mr. Hyman hörte Adam zu, als er das Fahrzeug beschrieb, dann nickte er, setzte seinen Hut auf und begleitete ihn in die Garage, wo der Lastwagen stand.

Weitere Kostenlose Bücher