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Intensity

Intensity

Titel: Intensity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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die Erde in Schlamm zu verwandeln. Als die Reifen endlich griffen, stieß der Wagen ratternd und scheppernd über den flachen Entwässerungsgraben zurück, in dem das schlammige Wasser nur fünf, sechs Zentimeter hoch stand, und kam wieder auf Asphalt.
    Chyna warf einen Blick auf die Kuppe des sanften Hügels, den sie gerade hinabgefahren war. Noch war hinter der Kurve auch nicht der schwächste Schimmer sich nähernder Scheinwerferlichter auszumachen.
    Aber er kam. Daran bestand nicht der geringste Zweifel.
    Bald.
    Sie hatte keine Zeit, um rückwärts ein Stück des Hügels hinaufzufahren. Aber sie mußte irgendwie Geschwindigkeit gewinnen.
    Mit dem linken Fuß trat sie das Bremspedal so tief durch, wie es ihr möglich war, und den rechten setzte sie auf das Gaspedal. Der Motor winselte und kreischte dann auf. Der Wagen erzitterte wie ein Rodeopferd, dem der Reiter die Sporen gab und das sich ängstlich gegen das Gatter drückte. Chyna spürte seinen Drang, vorwärts zu preschen, als sei er ein Lebewesen, und sie fragte sich, wie stark sie beschleunigen durfte, ohne getötet oder in dem Wrack eingeklemmt zu werden. Sie gab noch etwas mehr Gas, roch, daß etwas durchschmorte, und nahm den Fuß vom Bremspedal.
    Die Reifen drehten auf dem nassen Asphalt heftig durch, und dann machte der Honda einen Satz, schepperte und spritzte durch den Straßengraben und prallte erneut gegen den Stamm des Mammutbaums. Der rechte Scheinwerfer zersplitterte, Metall kreischte, die Motorhaube verzog sich und ächzte und sprang auf, was sich seltsamerweise wie ein hartes Klimpern auf einem Banjo anhörte, aber die Windschutzscheibe zerbrach nicht.
    Der Motor stotterte. Entweder hatte sie nun tatsächlich kein Benzin mehr, oder der Aufprall hatte einen ernsthaften mechanischen Schaden angerichtet.
    Chyna rang nach Atem, sobald der schmerzhaft gestraffte Sicherheitsgurt es zuließ, betete darum, daß der Motor noch einen Augenblick durchhielt, und legte erneut den Rückwärtsgang ein.
    Im Idealfall sollte der Honda die Straße blockieren, wenn der Mörder durch die Kurve kam. Sie mußte ihn zwingen, anzuhalten und das Wohnmobil zu verlassen.
    Der mitgenommene Wagen schnaufte; der Motor drohte zu versagen und heulte dann wieder auf, und Chyna dankte Gott, als der Honda rückwärts auf die Straße rollte.
    Sie stellte ihn quer über beide Fahrbahnen, schwang ihn aber etwas herum und drehte ihn so, daß der Mörder den beschädigten Kühler sah, sobald er durch die Kurve fuhr.
    Der Motor murrte zweimal auf und erstarb dann, aber das war schon in Ordnung. Sie war in Position.
    Nun, wo er nicht mehr mit dem Motorengeräusch konkurrierte, fiel der Regen viel lauter. Er schlug auf das Dach und schnalzte auf der Windschutzscheibe.
    Die Kurve über ihr lag noch immer in Dunkelheit.
    Sie legte den Parkgang des Automatikgetriebes ein, damit der Honda nicht rückwärts rollte, sobald sie den Fuß von der Bremse nahm.
    Beide Scheinwerfer waren zerbrochen, aber die batteriebetriebenen Scheibenwischer bewegten sich noch immer hin und her. Sollten sie.
    Im Licht der Innenbeleuchtung kam sie sich entsetzlich exponiert vor. Sie öffnete die Tür und wollte aussteigen. Wenn das Wohnmobil auftauchte – in zwanzig Sekunden, vielleicht auch schon in zehn –, mußte sie den Wagen verlassen und sich versteckt haben. Es war schwer zu sagen, wieviel Zeit ihr blieb, denn sie konnte nicht abschätzen, wieviel Zeit verstrichen war, seit sie gegen den Baum gefahren war.
    Der Revolver.
    Während sie ausstieg, fiel Chyna der Revolver ein. Sie wandte sich um, griff nach der Waffe – doch sie lag nicht mehr auf dem Beifahrersitz.
    Beim ersten oder zweiten Aufprall mußte der Revolver auf den Boden geschleudert worden sein. Sie beugte sich über die Konsole zwischen den Vordersitzen, tastete hektisch in der Dunkelheit und fand schließlich kalten Stahl, den Lauf. Ihr kleiner Finger war tatsächlich in die glatte Mündung geglitten. Mit einem Stoßseufzer hob sie den Revolver auf und umfaßte den Griff.
    Mit der Waffe in der Hand zwängte sie sich aus dem Honda. Die Fahrertür ließ sie offenstehen.
    Kalter Regen durchnäßte sie sofort. Wind schlug auf sie ein.
    In der Richtung, aus der sie gekommen war, wurde die Nacht heller, und in der Kurve fingen die Stämme der Mammutbäume an zu leuchten, als seien sie plötzlich vom Mond angestrahlt.
    Chyna spurtete über die schlüpfrige Straßendecke und spritzte durch einen weiteren flachen Abzugsgraben. Sie erzitterte, als das

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