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Intensity

Intensity

Titel: Intensity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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eisige Wasser sich in ihre Schuhe ergoß. Hier standen die Bäume fünf bis zehn Meter vom Straßenrand entfernt. Sie lief auf einen Mammutbaum zu, der direkt gegenüber dem Riesen stand, gegen den sie den Honda gefahren hatte.
    Lange, bevor sie den Baum erreichte, rutschte sie auf der schwammigen Matte der nassen Nadeln aus, stürzte und landete auf einem Haufen Zapfen. Sie gaben etwas nach, ein hartes, knirschendes Geräusch unter ihrem Kreuz, doch dem Schmerz zufolge, der sie durchzuckte, hätte es auch ihr Rückgrat sein können, das da knirschte.
    Sie wäre am liebsten auf Händen und Knien in ihr Versteck gekrochen, doch sie mußte den Revolver mitnehmen und befürchtete, den Lauf versehentlich mit Erde oder feuchten Nadeln zu verstopfen. Daher sprang sie auf und lief weiter, als auf dem Highway hinter ihr Licht aufflammte und ein Motor lautstark gegen den Sturm antönte.
    Das Wohnmobil hatte die Kurve erreicht.
    Sie war nur etwa fünf Meter vom Highway entfernt, was auf keinen Fall reichte, denn zwischen den gigantischen Mammutbäumen bot der spärliche Unterbewuchs kaum einen Schutz – hauptsächlich Farn, und mehr davon in dem Halbdunkel vor ihr als in ihrer unmittelbaren Umgebung. Er durfte sie nicht sehen. Alles war verloren, wenn er auch nur einen Blick auf sie erhaschen konnte, während sie in Deckung lief.
    Zum Glück waren ihre Jeans ziemlich dunkel, nicht stonewashed oder gar gebleicht, und ihr Pullover war preiselbeerrot, was immerhin besser war als weiß oder gelb, und ihr Haar war nicht blond, sondern dunkel. Und doch kam sie sich wie ein Leuchtschild vor, oder als laufe sie in einem Hochzeitskleid in Deckung.
    Er würde zunächst den Honda sehen, überrascht sein, daß er quer auf beiden Fahrbahnen stand. Er würde nicht sofort zum Straßenrand schauen, und wenn er seine Aufmerksamkeit schließlich von dem Wagen abwandte, würde er wahrscheinlich nach rechts sehen, wo der Honda von der Straße abgekommen und gegen den Baum geprallt war, und nicht nach links, wo Chyna ein Versteck suchte.
    Sie redete sich ein, sie sei in Sicherheit, er habe sie nicht gesehen, glaubte aber nicht so recht daran. Dann erreichte sie die erste Phalanx der riesigen Mammutbäume. In Anbetracht ihrer erschreckenden Größe wuchsen sie erstaunlich dicht nebeneinander. Sie glitt um den stark zerfurchten Stamm eines Riesen von fünf Metern Durchmesser herum, der so nah neben einem noch größeren Exemplar stand, daß der Spalt zwischen den beiden turmhohen Giganten nur gut einen halben Meter betrug.
    Die tiefsten Äste über ihr befanden sich fünfzig bis sechzig Meter über dem Boden und waren nur sichtbar, wenn ein Blitz sie erhellte. Als sie zwischen diesen Stämmen stand, kam sie sich vor, als stünde sie im Hauptschiff einer Kathedrale, die viel zu groß war, um jemals auf Erden errichtet zu werden; die gespickten Äste bildeten fünfzehn Stockwerke über ihr ein majestätisches Gewölbe.
    Aus ihrer feuchten, klösterlichen Zuflucht spähte sie vorsichtig auf den Highway.
    Hinter dem filigranen Schirm der niedrigen Farne rückten die Scheinwerfer des Wohnmobils näher. Sie färbten den Regen silbern und wurden von Sekunde zu Sekunde heller. Das leise Winseln der Luftdruckbremsen begleitete sie.
    Mr. Vess hält auf der Straße an, da das Bankett weder breit noch fest genug ist, um sein Wohnmobil zu tragen. Obwohl dieser landschaftlich schöne Highway in den Stunden vor der Dämmerung und bei so schlechtem Wetter offensichtlich kaum benutzt wird, vermeidet er es, den Verkehr länger als absolut nötig zu blockieren. Er kennt die kalifornischen Verkehrsregeln sehr gut.
    Er legt den Parkgang ein, zieht die Handbremse, läßt den Motor aber laufen und die Scheinwerfer eingeschaltet. Er macht sich nicht die Mühe, in seinen Regenmantel zu schlüpfen, und als er aussteigt, läßt er die Fahrertür offenstehen.
    Der Regen trommelt auf den Asphalt, singt auf dem Metall der Fahrzeuge und summt auf den Blättern der Bäume im Chor. Die Regenmusik gefällt ihm, wie auch die Kälte und der fruchtbare Geruch der Farne und des lehmigen Bodens.
    Das ist derselbe Honda, der ihn vor ein paar Minuten überholt hat. Angesichts der leichtsinnigen Raserei überrascht es ihn nicht, ihn in diesem bemitleidenswerten Zustand zu sehen.
    Offensichtlich ist der Wagen ins Schleudern geraten und gegen den Baum geprallt. Dann hat die Fahrerin ihn wieder auf die Straße zurückgesetzt, bevor der Motor ausfiel.
    Aber wo ist die Fahrerin?
    Vielleicht ist

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