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Internat Lindenberg - Achtung, es spukt

Internat Lindenberg - Achtung, es spukt

Titel: Internat Lindenberg - Achtung, es spukt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Metzger
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missmutig. Sie konnte es sich nicht verkneifen, ein paar süße Worte und frostige Blicke mit Nina zu wechseln. Angelika war begeisterte Balletttänzerin, Nina war begeisterte Balletttänzerin. Das hätte bei anderen Mädchen vielleicht zu einer dicken Freundschaft führen können. Bei ihnen war allerdings eher das Gegenteil der Fall. Für Angelika sah es so aus, als ob ihr ihre größte Rivalin fürs Erste erhalten blieb.
    „Dein Vater hatte es aber eilig dich loszuwerden“, wandte sie sich boshaft an Nina.
    „Sag mal, Angelika“, mischte sich Hanna ein, „der Mann und die Frau, die dich gebracht haben, gehört denen die Wurstfabrik?“
    Angelika lief knallrot an. Hanna war einfach schlagfertiger als sie und hatte zielsicher ihre verwundbarste Stelle getroffen. Anfangs hatte Angelika ihre Eltern einfach immer als Manager bezeichnet. Dann rückte sie eines Tages damit raus, sie seien Unternehmer in der Nahrungs- und Genussmittelbranche. Als sich jedoch herumsprach, dass die Eckers die Fabrikanten der legendären „Lüneburger Landleberwurst“ waren, schien ihr das aus irgendeinem Grund peinlich zu sein. Wahrscheinlich passte es nicht zu dem vornehmen Gehabe, das sie so gerne pflegte.
    Als die Freundinnen wieder ihre Zimmer bezogen, wartete auf ihrem Stockwerk eine kleine Enttäuschung auf sie. Sie hätten es sich ja denken können. Schon seit sie auf das Internat gekommen waren, wurde von einer Modernisierung der Räume gesprochen. Wie ältere Schülerinnen wussten, war die schon seit Jahren angekündigt. Es hatte geheißen, in diesen Sommerferien wäre es endlich so weit. Aber natürlich mussten sie feststellen, dass alles wieder mal auf unbestimmte Zeit verschoben worden war. Geplant war, dass jeweils zwei Zimmer ein gemeinsames Badezimmer bekommen sollten. Das konnten sie sich jetzt abschminken. Ihr Stockwerk blieb das letzte, in dem sich alle Bewohner einen einzigen großen Baderaum, ähnlich wie in einem Hallenbad, teilen mussten.
    Dafür konnte man sich wenigstens auf Frau Grundmann, die Köchin, verlassen. Ihre Lasagne schmeckte allen. Wie immer gab sich die Küche am ersten Abend ganz besondere Mühe. Schon wegen der vielen neuen Schülerinnen, die wenigstens beim Essen für eine halbe Stunde ihr Zuhause vergessen sollten.
    Leonie warf einen Blick auf den Lehrertisch. Hier hatte sich anscheinend nichts verändert. An diesem besonderen Tag gab sich ausnahmsweise auch einmal der Herr Direktor die Ehre und speiste in Gesellschaft. Frau Behrens saß daneben, einen Platz weiter kam Madame Bleu, die Französischlehrerin. Ein einziges neues Gesicht konnte Leonie entdecken. Das musste ein Referendar sein. Von denen kam jedes Jahr ein neuer nach Lindenberg.
    Beim Essen konnte Nina erst einmal Entwarnung geben: „Mein Vater hat einen neuen Auftrag in Singapur angenommen. Der läuft mindestens acht Monate. Das Schuljahr hier ist also so gut wie gesichert!“
    Sie war bester Stimmung. Endlich hatte sie auch einmal einigermaßen ungestörte Ferien mit ihren Eltern verbringen können. „Dafür hatte es mein Vater dann am Schluss umso eiliger. Das habt ihr ja selbst gesehen!“, erzählte sie lächelnd.
    Sophie berichtete dagegen von ziemlich stressigen Ferien. Ihre Eltern waren Zirkusartisten und sie hatte sie wochenlang auf einer Tour durch Skandinavien begleitet.
    „Ich weiß gar nicht, was du hast“, meinte Hanna. „Beim Zirkus kannst du doch auch in den Ferien jeden Tag reiten. Darauf musste ich die ganze Zeit verzichten.“
    Sophie verdrehte die Augen. „Nächstes Jahr nehme ich dich mit“, rief sie Hanna zu. „Dann kannst du jeden Tag die Ställe ausmisten!“

Wo ein Wille ist …
    Am nächsten Morgen lief alles so ab, wie es die vier Freundinnen schon aus dem letzten Jahr kannten. Nach dem Frühstück versammelte sich die Klasse im Zimmer, das auf dem Schwarzen Brett angegeben war. „6a, Zimme r 103, Frau Behrens“, hatte der Aushang verkündet. Darunter stand eine Namensliste der Schülerinnen. Es gab weder Neuzugänge, noch hatten Mädchen das Internat verlassen.
    Jeden Moment musste jetzt Frau Behrens auftauchen, die Klasse offiziell begrüßen, ein paar Formalitäten erledigen und Hinweise und Ankündigungen für das kommende Schuljahr geben. Leonie, Hanna, Sophie und Nina mussten schlucken, als anstelle von Frau Behrens plötzlich Frau Bleu im Klassenzimmer auftauchte und sich am Pult breitmachte.
    Frau Bleu, nein, Madame Bleu, wie sie genannt werden wollte, war Lehrerin für Französisch und

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