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Internat und ploetzlich Freundinnen

Internat und ploetzlich Freundinnen

Titel: Internat und ploetzlich Freundinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Daumen, der aus ihrem Gips lugt, nach oben. Auf ihrem Gesicht liegt ein breites Grinsen. „Hopp, hopp!“, formen ihre Lippen lautlos.
    Carlotta streckt ihr die Zunge heraus, bevor sie ihre letzten verbliebenen Kräfte mobilisiert und sich mühsam an der Reckstange hochzieht. Mit einem Ächzen schafft sie es schließlich, beide Beine anzuziehen. Herr Dunker gibt ihr dezent Hilfestellung.
    „Geht doch“, seufzt er, als Carlotta ihren windschiefen Aufschwung beendet hat und sich auf die Matte fallen lässt. „Geräteturnen ist demnach wohl nicht deine stärkste Disziplin“, murmelt der Sportlehrer und macht eine Notiz in seinem Büchlein.
    Nee, denkt Carlotta. Genauso wenig wie Rudern, du Scherzkeks!
    „Du solltest mehr Gymnastik machen“, schlägt der Lehrer vor. „Das dehnt die Muskeln, stärkt die Gelenke und sorgt insgesamt für eine bessere Haltung.“
    Carlotta schenkt ihm ein gequältes Lächeln und rappelt sich mühsam auf. Gymnastik? So weit kommt’s noch! Warum nicht gleich Ballett?
    Mit hängenden Schultern schleicht sie hinter den anderen her, um sich umzuziehen. Manu klopft ihr auf den Rücken. „Mach dir nichts draus“, grinst sie. „Es wird eben nicht jeder mit natürlicher Eleganz und Schwerelosigkeit geboren.“
    „Ha, ha“, knurrt Carlotta. „Das musst du gerade sagen, du Elfe!“
    Sofie ist schon im Umkleideraum verschwunden und nimmt ihr Handtuch vom Haken, als ein spitzer Aufschrei ertönt. Carlotta zuckt erschrocken zusammen.
    „Jemand hat meinen Lippenstift gestohlen!“ Jammernd wühlt Viktoria in ihrem fliederfarbenen Kosmetiktäschchen. „Wenn ich den erwische! Der war noch ganz neu!“
    Manu schiebt sich ein Kaugummi zwischen die Zähne und produziert eine prächtige Blase, die sie vor Viktorias Nase zerplatzen lässt.
    Viktoria verzieht angewidert die Mundwinkel. „Hat dir schon mal jemand gesagt, wie abartig du bist?“
    Manu grinst. „Hat dir schon mal jemand gesagt, wie hohl du bist?“ Sie schnappt ihren Rucksack vom Haken und schiebt sich an der Mitschülerin vorbei.
    Viktoria zischt einen unfeinen Fluch hinter ihr her. Manu lacht. Bevor sie die Tür des Mädchenumkleideraums hinter sich zuzieht, lässt sie noch eine Kaugummiblase knallen.
    Nadine und Simone beugen sich über Viktorias Schminkutensilien und helfen ihr bei der Suche, doch der Lippenstift bleibt verschwunden. Auch heruntergefallen ist er nicht. Simone sucht den ganzen Boden ab.
    „Du kannst gerne meinen nehmen, Vicky“, bietet sie Viktoria an.
    „Spinnst du?“, keift die sofort. „Die Farbe ist doch total out!“
    Carlotta schüttelt angewidert den Kopf. Die haben Probleme!
    Während des Mittagessens hat sie den Vorfall schon wieder vergessen, ganz im Gegensatz zu Viktoria, die ihren schmerzlichen Verlust immer noch lautstark beklagt.
    „Ich sterbe ohne meinen Cool Iceglow!“, jammert sie. „Ohne den kann ich nicht leben!“
    „Schön wär’s“, meint Manu und runzelt die Stirn. „Aber was zum Henker ist ein Cool Iceglow?“
    „Wahrscheinlich ihr Lippenstift“, vermutet Carlotta. Sie sitzt mit Manu und Sofie ein paar Tische von Vicky, Nadine und Simone entfernt, doch selbst aus dieser Distanz ist es unmöglich, den Blondies nicht zuzuhören.
    „Der war von Juicy Fruit und hat ein Vermögen gekostet!“, jault Vicky weiter.
    Carlotta verdreht die Augen.
    Sofie achtet als Einzige nicht auf das Theater. Durch den Vorhang ihrer Ponyfransen vor den Blicken der anderen verborgen, beugt sie sich über ihren Teller und pickt die grünen Erbsen einzeln mit der Gabel auf.
    Manu betrachtet sie nachdenklich.
    „Vorsicht! Noch eine Erbse mehr und du könntest platzen“, sagt sie warnend.
    Sofie schaut nicht einmal auf.
    „Willst du keinen Hackbraten?“, versucht es Carlotta. „Der ist echt lecker!“
    Mit einer leichten Handbewegung streicht Sofie sich eine Haarsträhne hinters Ohr und schüttelt kaum merklich den Kopf. „Nein, merci“, flüstert sie.
    Carlotta und Manu gucken sich an. Manu zuckt die Achseln und schiebt ihren Teller in Carlottas Richtung.
    Carlotta schiebt den Teller zurück. „Hackbraten kannst du locker mit der Gabel schneiden.“
    Mit einem unwilligen Grunzen zersäbelt Manu ihren Hackbraten, spießt ein Stück auf und tunkt es sorgfältig in die dunkle Bratensoße, bevor sie die Gabel zum Mund führt. „Du könntest ruhig ein bisschen hilfsbereiter sein“, schmatzt sie mit vollen Backen.
    Carlotta glaubt, nicht richtig zu hören. „Wie bitte?“
    Manu nickt. „Du hast

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