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Internat und ploetzlich Freundinnen

Internat und ploetzlich Freundinnen

Titel: Internat und ploetzlich Freundinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Park sind verschwommen geblieben, als wollten sie sich weigern, ihr Geheimnis preiszugeben.
    Die Baumbilder sind dafür umso besser gelungen. Herr Frankenberg hat die Nahaufnahmen von den Eichen ausdrücklich gelobt. Carlotta durfte Vergrößerungen davon machen und im Fotolabor aufhängen, wo sie jetzt mit anderen besonders guten Bildern aus früheren Kursen in einer Reihe hängen wie in einer Galerie. Obwohl sie als Detektivin gescheitert ist, ist Carlotta ziemlich stolz auf sich.
    „Hallo“, sagt sie zur Begrüßung und legt ihre Kamera in die Schreibtischschublade zurück.
    Sofie schaut kaum auf und erwidert den Gruß mit einem abwesenden Nicken. Der Klarinettenkoffer liegt vor ihr auf dem Tisch. Carlotta wirft einen unauffälligen Blick auf ihre Beine, die in hellen Jeans stecken. Sofie muss sich umgezogen haben. Aber warum?
    Carlotta runzelt die Stirn. Hat die pinkfarbene Röhre auf der Flucht vielleicht ein paar Flecken abbekommen? Oder einen Riss? Ach, Blödsinn!, schimpft sie mit sich selbst. Warum sollte Sofie vor ihr weglaufen? Es muss ein anderes Mädchen gewesen sein. Vielleicht eins mit Liebeskummer oder Heimweh.
    „Wie war’s in deiner Musik-AG?“, fragt sie freundlich und nimmt sich eine Handvoll Gummibärchen aus dem Schälchen auf ihrem Schreibtisch.
    „Ist leider ausgefallen“, antwortet Sofie ebenso freundlich. „Wir hatten den Nachmittag frei.“
    Carlotta verschluckt sich fast an ihren Gummibärchen.
    „U-und was hast du stattdessen gemacht?“, röchelt sie und versucht sich nichts anmerken zu lassen.
    „Ich bin ein bisschen spazieren gegangen“, sagt Sofie. „Das Wetter war so schön.“
    „Ähm, ja … allerdings“, würgt Carlotta mühsam hervor.
    So ein Zufall!, denkt sie. Obwohl – kann man da noch von einem Zufall sprechen?
    Sie will gerade fragen, ob Sofie – rein zufällig natürlich – in der Nähe des Waldrands hinter dem Park spazieren gegangen ist, als die Tür aufgerissen wird.
    Manu schlüpft ins Zimmer, den Gipsarm auf Bauchhöhe an den Körper gepresst, die andere Hand unter ihrem weiten T-Shirt verborgen.
    „Hi, ihr zwei“, sagt sie hektisch.
    „Hast du was ausgefressen?“ Carlotta zieht die Stirn kraus. „Oder ist jemand hinter dir her?“
    „Pst!“, zischt Manu ihr zu. „Nicht so laut!“ Sie wirft einen Blick zurück in den Flur, bevor sie die Tür von innen mit der Schulter zudrückt und aufatmet.
    Sofie widmet sich wieder ihren Hausaufgaben.
    Carlotta schüttelt den Kopf. Manu benimmt sich ziemlich komisch.
    „Ganz egal, was du angestellt hast“, sagt sie vorsichtshalber, „ich will nichts damit zu tun haben.“
    „Wer sagt denn, dass ich was angestellt hab?“, fragt Manu mit Unschuldsmiene.
    „Ist nur so ’ne Vermutung.“ Carlotta nimmt sich noch ein paar Gummibärchen.
    Manu kichert.
    „Ihr wollt also nicht wissen, was ich gefunden hab?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, zieht sie ihre Hand unter dem T-Shirt hervor. Etwas Kleines, Schwarzes sitzt auf ihrer Handfläche. Es schaut sich mit großen Augen neugierig im Zimmer um und miaut leise.
    „Eine Katze!?“ Carlotta lässt vor Schreck ihre Gummibärchen fallen. Das Kätzchen betrachtet sie interessiert. „Wahnsinn!“
    Sofie springt auf und streichelt das winzige Tier. Sofort fängt die Katze an zu schnurren.
    Manu strahlt über das ganze Gesicht. „Süß, nicht?“
    Sofie nickt begeistert.
    Auch Carlotta tritt näher. Ihr Blick wandert zwischen dem schwarzen Kätzchen und Manu hin und her. „Mensch, Manu! Wo hast du die nun wieder her?“
    „Sie hockte mutterseelenallein unter einer Hecke in der Nähe des Reitstalls und hat geschrien wie am Spieß.“ Manu setzt sich auf ihr Bett. Das Kätzchen springt von ihrer Hand und stakst mit unsicheren Beinen über die weiche Decke. „Ich konnte sie da doch nicht einfach sitzen lassen, so einsam und allein!“
    „Ist die winzig!“, bemerkt Sofie. „Bestimmt braucht die noch ihre Mama.“
    „Natürlich braucht die ihre Mutter noch“, bestätigt Carlotta. „Das ist doch noch ein Baby! Die trinkt doch garantiert noch Milch!“
    „Ich hab überall nachgeguckt, ob die Mutterkatze in der Nähe war, oder vielleicht Geschwister“, erwidert Manu. „Aber da war nichts. Weit und breit keine Spur von anderen Katzen. Bestimmt wurde sie von irgendeinem Fiesling entsorgt.“
    „Du meinst ausgesetzt?“, fragt Carlotta erschrocken. „Hier bei uns? Im Park?
    „Warum nicht?“, fragt Manu zurück. „Der Park grenzt an die Straße. Gut möglich,

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