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Internat und ploetzlich Freundinnen

Internat und ploetzlich Freundinnen

Titel: Internat und ploetzlich Freundinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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    „Ähm, wir, das heißt, Manu …“, will sie erklären, aber Frau Blum unterbricht sie sofort.
    „Mein Mann hat heute früh ein totes Kätzchen im Wald gefunden“, sagt sie. „In dem verwilderten Abschnitt neben der Straße. Jemand muss es aus dem Auto geworfen haben. Der Schuhkarton lag noch daneben.“
    Die Mädchen schnappen nach Luft.
    „Darf ich?“ Behutsam nimmt Jonas’ Mutter den Korb aus Carlottas Händen und schlägt das Tuch zurück. Das schwarze Kätzchen drängt sich ihr sofort entgegen und miaut noch einmal. „Wo habt ihr sie gefunden?“
    „Unter einer Hecke in der Nähe des Reitstalls“, antwortet Manu.
    „Das passt“, nickt Frau Blum. „Es ist nicht weit von der Stelle entfernt, an der die andere Katze lag.“
    „Sie glauben, dass …“ Carlotta kann nicht weitersprechen. Die Vorstellung, dass jemand zwei Katzenbabys aus dem Auto geworfen und sich selbst überlassen hat, ist einfach zu schrecklich.
    „Ich glaube, dass beide aus ein und demselben Wurf kommen“, beendet Frau Blum den angefangenen Satz. „Das Alter und die Größe stimmen überein, der Fundort auch. Gut, dass ihr sie hergebracht habt. Ich werde mich gleich um sie kümmern. Ich habe noch eine Dose Aufzuchtmilch in der Vorratskammer.“
    Manu lächelt. Carlotta wirft ihr einen erleichterten Blick zu.
    Sofie steht schweigend neben den beiden. In ihren Augen schimmern Tränen.
    „Was’n hier los?“ Jonas ist unbemerkt zwischen zwei Bäumen hindurchgeschlüpft. Er wirft sein Rad ins Gras und nimmt sein Angelzeug vom Gepäckträger. „Gibt’s was umsonst?“
    „Du kommst gerade rechtzeitig“, sagt seine Mutter und drückt ihm kurzerhand das Kätzchen in den Arm. Jonas lässt seine Angel fallen und guckt so verdattert, dass Carlotta lachen muss.
    „Sagt nicht, ihr habt schon wieder Tierretter gespielt!“, stöhnt er. „Oh, nee!“
    Manu und Carlotta kichern.
    „Was dagegen?“, fragt Manu.
    „Außer dass ich wegen euch in einem halben Zoo lebe, nichts“, grinst Jonas und streichelt die Katze. „Wie heißt sie denn? Habt ihr euch schon einen Namen überlegt? Sie ist ziemlich mickrig, oder? Vielleicht Mini?“
    „Wie wär’s mit Finchen?“, schlägt Jonas’ Vater vor. Er ist von der Leiter gestiegen und bewundert das neue Familienmitglied. „Ich finde, sie sieht aus wie ein Finchen.“
    Carlotta weiß zwar nicht, wie ein Finchen aussieht, aber der Name gefällt ihr.
    Als Frau Blum mit der Aufzuchtmilch zurückkommt, ist der Name beschlossene Sache und das Findelkind getauft. Carlotta und Manu strahlen. Jonas grinst.
    „Darauf sollten wir anstoßen“, verkündet seine Mutter. Finchen bekommt ihre Milchmahlzeit und rollt sich anschließend in ihrem Körbchen zusammen. „Jonas, hol mal den Saft und die Gläser!“
    „Sie wollen sie wirklich behalten?“ Manu kann ihr Glück kaum fassen.
    „Bis ich ein neues Zuhause für sie gefunden habe“, bestätigt Frau Blum. „Ich werde sie ein bisschen aufpäppeln und mit ihr zum Tierarzt fahren. Danach sehen wir weiter. Für Smilla und Meggie gibt es übrigens Interessenten.“ Sie legt Manu eine Hand auf die Schulter. „Eine nette Familie aus dem Ort. Wenn du möchtest, können wir sie in den nächsten Tagen mal besuchen. Schließlich sollst du wissen, dass es deinen Findelkindern gut geht.“
    Manu schluckt. „Okay, danke“, sagt sie leise.
    Carlotta stupst sie an. „Ist doch toll! Du wusstest doch, dass die Hunde nicht ewig hierbleiben können.“
    „Ja, schon“, murmelt Manu. „Aber trotzdem …“
    „Und was ist mit Mo?“, mischt Jonas sich ein. „Kann der wenigstens bei uns bleiben?“
    „Klar“, sagt sein Vater. „Auf einen Hund mehr oder weniger kommt’s bei uns nicht an.“ Er nickt Manu zu. Die nickt erleichtert zurück.
    Wenig später sitzen alle gemeinsam auf der Terrasse um einen runden Tisch herum. Carlotta fällt auf, dass Sofie noch kein einziges Wort gesprochen hat, seit sie hier sind. Freut sie sich denn nicht, dass die Rettungsaktion für das Kätzchen so reibungslos geklappt hat? Sie wirft ihr einen fragenden Blick zu, aber Sofie starrt nur abwesend vor sich hin und umklammert ihr Saftglas mit beiden Händen. Carlotta sieht, dass das Glas leicht zittert.
    Auch Frau Blum fällt Sofies Schweigsamkeit auf. Immer wieder schaut sie auf das dünne, blasse Mädchen und runzelt dabei die Stirn. „Fühlst du dich nicht gut?“, fragt sie schließlich.
    Sofie zuckt zusammen. Ihr Saft schwappt über. Hektisch versucht sie, den

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