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Internat und ploetzlich Freundinnen

Internat und ploetzlich Freundinnen

Titel: Internat und ploetzlich Freundinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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auch.“ Manu zieht sie am Ärmel hinter sich her. „Aber jetzt lass uns das Beweisstück schnell zurückbringen, bevor sie es vermisst.“
    „Glossyglow Peach, Fraise Rouge …“ Carlotta kichert, als sie zurücklaufen. „Ganz schön albern, oder?“
    „Und wie!“, stimmt Manu ihr zu.
    Vor ihrer Zimmertür bleiben sie stehen. Manu legt die Hand auf die Klinke.
    „Was machen wir, wenn Sofie schon zurück ist?“, flüstert sie.
    „Dann lenke ich sie ab und du lässt den Lippenstift unauffällig in ihrem Mäppchen verschwinden“, flüstert Carlotta zurück.
    „Okidoki.“ Manu drückt die Klinke hinunter. Das Zimmer ist leer. „Puh, Glück gehabt!“ In Windeseile legt sie den Lippenstift zurück und nickt Carlotta zu.
    Carlotta seufzt erleichtert. Was für eine Aktion!
    „Deine Idee war echt spitze“, lobt sie Manu. „Darauf wär ich nie gekommen!“
    „Tja, man sollte mich und meine sagenhafte Intelligenz eben nicht unterschätzen!“ Manu geht an ihren Schrank und holt drei Müsliriegel heraus. Einen gibt sie Carlotta, einen legt sie auf Sofies Kopfkissen, den dritten wickelt sie aus und beißt hinein. „Nach dem ganzen Stress brauch ich dringend was Süßes.“
    „Besser als Gurken“, kichert Carlotta.
    In dem kleinen Zimmer breitet sich gemütliche Ruhe aus. Carlotta setzt sich an ihren Schreibtisch und verputzt den Riegel. Manu widmet sich wieder ihrer Strafarbeit.
    „Wie kommt es eigentlich“, brummt sie, „dass du und Sofie nie irgendwelche Strafarbeiten aufhabt? Das ist doch irgendwie ungerecht. Immer erwischt es mich! Dabei bin ich mit meinem blöden Gipsarm doch schon bestraft genug!“
    „Es hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass Sofie und ich nicht so eine große Klappe haben wie du, viel artiger und pünktlicher sind und außerdem regelmäßig unsere Hausaufgaben machen“, zählt Carlotta auf. „Aber den blöden Gips wirst du ja nun bald los. Freust du dich schon?“
    „Nein.“ Manu seufzt tief. „Ich werde ihn schrecklich vermissen!“
    Carlotta reißt die Augen auf. „Im Ernst?“
    Manu wirft ihr ein Kissen an den Kopf und lacht. „Natürlich nicht, du Dummi! Wenn der Gips ab ist, wird gefeiert!“
    Carlotta will das Kissen gerade zurückwerfen, als die Zimmertür geöffnet wird. Mit gesenktem Kopf kommt Sofie herein.
    Carlotta spürt sofort, dass etwas nicht stimmt. Als Sofie den Kopf hebt und die Tür hinter sich zumacht, kann sie sehen, dass sie geweint hat. Ihr Gesicht ist gerötet und fleckig, ihre Augen sind verquollen.
    Carlotta wirft Manu einen erschrockenen Blick zu. Die blickt genauso erschrocken zurück.
    „Hey, Sofie …“, sagt Carlotta und streckt vorsichtig eine Hand aus.
    Sofie macht eine abwehrende Geste. Aus ihrer Kehle kommt ein heiseres Schluchzen. Carlotta hat noch nie zuvor so ein schrecklich trauriges Geräusch gehört.
    Hilfe!, denkt sie und schluckt. In ihrem Gehirn arbeitet es fieberhaft. Was soll sie nur sagen? Sie müsste doch irgendetwas tun, oder nicht? Sofie trösten zum Beispiel. Mit ihr sprechen. Irgendwas. Bestimmt ist etwas Schlimmes mit ihrer Mutter passiert. Vielleicht musste sie wieder ins Krankenhaus. Oder was noch Schlimmeres. Nein! Carlotta schüttelt energisch den Kopf. Daran will sie gar nicht erst denken!
    Über Sofie hinweg guckt sie Manu an und macht eine ratlose Geste, aber Manu zuckt nur mit den Schultern und wirkt genauso hilflos wie Carlotta selbst.

„Was ist denn passiert?“, fragt Carlotta schließlich. Sie nimmt all ihren Mut zusammen, aber ihre Stimme zittert trotzdem. „Sag doch was, Sofie! Was ist los?“
    Sofie lässt sich auf ihr Bett fallen und bedeckt das Gesicht mit beiden Händen. Sie schluchzt so herzerweichend, als wolle sie niemals wieder damit aufhören.
    Carlotta springt auf und setzt sich neben sie. Manu macht es ihr nach und setzt sich auf die andere Seite. Sie legt ihren Gipsarm um Sofies Schultern und murmelt beruhigende Worte, aber Sofie hört nicht auf zu weinen und schluchzt nur noch heftiger.
    Carlotta verknotet ihre Finger. Sie weiß überhaupt nicht, was sie sagen soll, und fühlt sich schrecklich hilflos. Aus Furcht, etwas Falsches zu sagen, sagt sie lieber gar nichts und wartet ab.
    Nach und nach werden die heftigen Schluchzer weniger und gehen schließlich in ein leises Schniefen über. Sofies Schultern zucken.
    Manu steht auf und holt eine Packung Papiertaschentücher aus ihrem Nachttisch. Umständlich angelt sie ein einzelnes Taschentuch heraus und hält es Sofie hin, die es mit

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