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Internat und ploetzlich Freundinnen

Internat und ploetzlich Freundinnen

Titel: Internat und ploetzlich Freundinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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so dass Sofies Familie die teure Fahrkarte für die Heimreise gar nicht selbst bezahlen muss.
    Sofie strahlt. „Heute Nachmittag fahr ich nach Hause. Ich kann’s noch gar nicht glauben.“
    Carlotta freut sich mit ihr.
    „Vergiss nicht, deine Fahrkarte nachher im Büro abzuholen“, erinnert sie die Freundin. „Echt nett von Frau Müller-Stürzelbach, dass sie sich um alles kümmern will.“
    Sofie nickt. Dann wird ihr Gesicht plötzlich ernst. „Jetzt muss nur noch meine Mutter wieder gesund werden.“
    „Deine Mutter wird gesund“, sagt Carlotta überzeugt. „Ganz bestimmt!“
    „Klar“, meint Manu. „Wenn sie weiß, dass du kommst, geht’s ihr bestimmt gleich ein bisschen besser.“
    Sie gehen langsam weiter und bleiben vor der Tür zum Klassenzimmer stehen. Laute, aufgeregte Stimmen dringen bis nach draußen in den Flur.
    Manu runzelt die Stirn. Dann klopft sie an und drückt die Türklinke hinunter.
    „Was ist’n hier los?“, fragt sie und reicht Frau Heselein die Entschuldigung.
    „Jemand hat Nadines Portmonee geklaut“, sagt Felix. Sein Gesicht ist ernst.
    „Was!?“, entfährt es Carlotta.
    „Nadine vermisst ihre Geldbörse“, erklärt Frau Heselein ruhig. „Setzt euch bitte auf eure Plätze. Wir sprechen gerade über die Angelegenheit.“
    „Wie geklaut?“, will Manu wissen. „Wann denn? Und wo?“
    Frau Heselein seufzt. „Nadine hat heute Morgen festgestellt, dass ihr Geld weg ist.“
    „Mitsamt meinem neuen Portmonee“, jammert Nadine, den Tränen nahe. „Gestern war’s noch da.“
    „Boah, Menno!“ Manu bläst die Backen auf.
    Carlotta spürt eine Gänsehaut über ihren Rücken krabbeln. Ein Diebstahl in Prinzensee?
    „War der Dieb etwa in eurem Zimmer?“, fragt sie beunruhigt. Die Vorstellung, jemand könnte durchs Internat schleichen und in fremde Zimmer eindringen, um zu stehlen, behagt ihr ganz und gar nicht.
    „Keine Ahnung“, erwidert Nadine kleinlaut. „Ich hab mein Geld immer in meinem Rucksack, und den trag ich ständig bei mir. Aber natürlich nehm ich ihn nicht mit ins Bett oder unter die Dusche.“
    „In der Bücherei und im Speisesaal hängst du ihn immer über die Stuhllehne“, bemerkt Vicky. „Da könnte im Vorbeigehen schnell mal jemand reingreifen.“
    „Ihr wisst, dass eine unserer Schulregeln lautet, dass Wertsachen stets in den Schließfächern aufzubewahren sind“, mischt Frau Heselein sich ein. „Das gilt für Bargeld, Handys, MP3-Player und ähnliche wertvolle Dinge. Es ist bedauerlich, dass es immer noch Schüler gibt, die diese Regel anscheinend nicht kennen.“
    Manu lässt ihren iPod schnell in einer Tasche ihrer Jeans verschwinden und macht ein unschuldiges Gesicht.
    Nadine zieht schuldbewusst den Kopf ein.
    „Ich hab’s vergessen“, gibt sie zu.
    „Geh bitte gleich ins Sekretariat und melde den Vorfall“, sagt Frau Heselein. „Vielleicht hast du das Portmonee verloren und jemand hat es abgegeben. Falls nicht, müssen wir Anzeige erstatten.“
    Carlotta, Sofie und Manu wechseln einen alarmierten Blick.
    Nadine steht auf. Simone und Vicky wollen ihr folgen, aber Frau Heselein hält sie zurück.
    „Ich glaube, das kann eure Freundin alleine erledigen“, sagt sie. „Setzt euch bitte wieder hin und holt eure Arbeitsbücher raus. Den Vokabeltest verschieben wir auf morgen. Ich glaube, heute hat es keinen Zweck.“
    „Juhu!“, jubelt Manu leise.
    In der Mittagspause ist der Diebstahl Gesprächsthema Nummer eins im Internat. Niemand hat Nadines Portmonee gesehen, niemand hat es gefunden, niemand hat es abgegeben. Es gibt keine Zeugen und keinerlei Hinweis auf einen möglichen Täter. Wie sich herausgestellt hat, waren mehr als dreißig Euro darin gewesen.
    „Das ist ’ne Menge Kleinholz“, stellt Manu fest. „Und jetzt ist es futsch!“ Sie sitzt auf der Fensterbank in ihrem Zimmer und kratzt sich mit einem Kleiderbügel unter dem Gips. Carlotta mag gar nicht hinsehen.
    „Geschieht Prinzessin Nadinchen eigentlich recht“, fährt Manu fort. „Ich meine, wie kann man so bescheuert sein und so viel Kohle mit sich rumschleppen? Dass so was Diebe anzieht, ist doch voll logisch, oder?“
    „Na ja“, meint Carlotta. „Vielleicht wollte sie was kaufen, ein Geschenk oder so, und hatte deshalb so viel Geld in der Tasche. Mir tut sie jedenfalls leid.“
    „Mir auch.“ Sofie beugt sich über ihren Koffer und zieht den Reißverschluss zu. „Ich muss noch meine Fahrkarte abholen. Kommt ihr mit?“
    „Klärchen“, sagt Manu und

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