Interregnum (Mundir) (German Edition)
hatten einen anstrengenden Hinweg und der Rückweg morgen würde nicht weniger anspruchsvoll werden. Oliver bekam den Befehl, die anderen zu wecken, Kalel sollte schnell ins Dorf gehen und den Dorfvogt alarmieren. „Das wird den Jungs nicht gefallen“, kommentierte Oliver und ging in die Scheune. Ich folgte ihm.
„Volle Montur anziehen, Kampfstiefel, Harnisch und Schwert. Schild und Helm bleiben hier. Zieht Umhänge drüber. Gruppe Bravo versteckt sich am nördlichen Dorfrand auf westlicher Seite der Straße, Gruppe Charlie auf östlicher Seite. Die Gruppe, die auf uns zu kommt ist klein. Ich werde sie mit dem Dorfvogt empfangen. Gruppe Alpha verstärkt mich dabei. Wenn irgendwas schief läuft, greifen wir alle gleichzeitig an. Verstanden?“
„ Verstanden!“
Wir eilten hinunter ins Dorf, wo bereits einige Bewohner begonnen hatten Fackeln, die an den Häusern befestigt waren zu erleuchten. Der Dorfvogt hatte bereits ein paar Einwohner mit Bögen auf Dächern platziert. Der Rest der Bevölkerung war gerade dabei sich in den südlichen Häusern zu verstecken. Kalel, Oliver und Aiden versteckten sich rechts von uns in einem Haus, der Dorfvogt und ich erwarteten den ankommenden Trupp in der Mitte der Straße, 100 Meter vom nördlichen Dorfrand entfernt, wo ich hoffte, dass meine Männer unentdeckt bleiben würden.
Ich hatte mir einen dunkelgrünen Umhang geliehen und wartete rechtes neben dem Dorfvogt auf die Ankömmlinge. Als sie zehn Minuten später das Dorf betraten, hörte ich wie der Dorfvogt neben mir scharf Luft einsog. Im Licht der Fackeln kamen auf uns zehn Krieger zu. Sie trugen schwarze Stiefel, schwarze Stoffhosen, darüber einen schwarzen Stoffharnisch. Manche trugen Fackeln, und alle hatten ein leicht gebogenes armlanges Schwert an ihrer linken Seite und einen Dolch an der rechten. Sie trugen keine Helme, ihre Haut war grau/schwarz und hatte die Textur von getrocknetem Matsch. Hätten sie keine Fackeln getragen, hätten wir sie nie gesehen. Offensichtlich, hatten sie gewusst, dass es hier keinen nennenswerten Widerstand geschweige denn irgendwelche Wachposten gab, weswegen sie sich nicht mehr um ihre Sichtbarkeit bemüht hatten.
Die Gruppe blieb etwa auf halbem weg stehen und nur einer näherte sich uns. Sie sahen die Möglichkeit von Bogenschützen auf den Dächern, und blieben deshalb außer Reichweite. Dass die Straße hell erleuchtet war, schien sie zu verunsichern. Der Ork, der sich aus der Gruppe gelöst hatte, hatte nun schon die halbe Strecke zurückgelegt. Er hatte eine Glatze, keine Augenbrauen, gelbe leuchtende Augen. Statt einer Nase hatte er zwei Schlitze und sein Mund war schmallippig. Er kam näher und näher. Ich merkte wie der Dorfvogt vor Angst bebte, aber er war ein mutiger Mann und rührte sich keinen Zentimeter. Auch ich merkte wie das Adrenalin mir durch die Adern floss, mein Herzschlag beschleunigte sich und mein Blick wurde weiter und schärfer. Ich nahm jede Kleinigkeit um mich herum wahr. Ich merkte, wie abgerissen die Orks, die zurückgeblieben waren aussahen, meinte Erschöpfung teilweise Verletzung zu erkennen.
Der Ork kam immer näher und blieb weniger als zwei Meter von uns entfernt stehen. Er versuchte uns einzuschüchtern, doch ich hatte ihn durchschaut. Seine Männer hätten in einem Kampf keine Chance.
„Gib uns Essen, Trinken und Frauen!“, seine Stimme war tief, rau und bedrohlich. „Niemals“, sprach der Dorfvogt, der immer noch bebte mit erstaunlich fester Stimme. „Verschwindet gen Osten und es wird euch kein Übel geschehen.“
Der Ork lachte, seine Hand wanderte zu seinem Schwert, er zog es, doch ich war vorbereitet. Die Schwertspitze hatte gerade die Scheide verlassen, die Klinge war tiefschwarz, da war mein linker Fuß bereits zwischen seine Beine geschnellt. Fast gleichzeitig zog meine linke Hand den Dorfvogt nach hinten weg und meine rechte Hand hatte wie von selbst mein Schwert gezogen. Dieses hielt ich dem Ork, der zu Boden gesunken war, an die Kehle, während mein linker Fuß seinen Schwertarm blockierte.
Das war allerdings unnötig, denn wie ich gehofft hatte, ist die Anatomie von Mensch und Ork relativ ähnlich, weswegen sich der Ork gerade über meinen linken Fuß erbrach.
Schnell nahm ich ihm den Dolch, warf ihn hinter mich und kickte sein Schwert weg.
Seine Kameraden stürmten auf uns zu, hinter ihnen meine Männer, hinter mir standen die Bogenschützen auf und Kalel, Aiden und Oliver kamen an meine Seite. Umzingelt blieben
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