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Intimitaet und Verlangen

Intimitaet und Verlangen

Titel: Intimitaet und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schnarch
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ich nicht so stark das Gefühl hätte, von dir unter Druck gesetzt zu werden, würde ich wahrscheinlich häufiger anfangen.«
    Ken war völlig außer sich vor Zorn. »Das ist unglaublich frustrierend ! Wie kannst du so etwas im Ernst sagen?«
    Â»Weil es die Wahrheit ist.« Barbies kühles Auftreten wirkte auf Ken wie ein rotes Tuch auf einen Stier.
    Â»Beweise es. Das ist doch eine Lüge!«
    Â»Das kann ich nicht. Beweise du es doch!«
    Â»Okay!« Dann sprach Ken schicksalsschwere Worte: »Ich werde von jetzt an nie mehr anfangen. Schauen wir mal, was dann passiert. Ich werde dir beweisen, dass du nie anfängst.«
    Â»Gut, wir werden sehen.«
    Â»Genau, wir werden es sehen.«
    Oberflächlich betrachtet erscheint der Teufelspakt als völlig plausibel: Man schafft ein Vakuum, und der verlangensschwächere Partner füllt es aus, weil er sich vom verlangensstärkeren Partner nicht mehr unter Druck gesetzt fühlt. Leider funktioniert es nicht so, weil das System so bleibt, wie es ist. Tatsächlich wird der Status quo verstärkt.
    Szene 3: Der Teufelspakt wird aufgelöst
    Sechs Wochen später hatten Ken und Barbie einen heftigen Streit. Ken brüllte, als sei er verrückt geworden. Barbie saß ruhig da. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht besagte: Siehst du, womit ich fertigwerden muss? Und du erwartest von mir, dass ich beim Sex die Initiative ergreife, wenn du dich so benimmst?
    Ken brüllte: »Jetzt ist es schon anderthalb Monate her, und du hast nicht ein einziges Mal die Initiative ergriffen! Du hast gesagt, du würdest beim Sex aktiver werden, wenn ich mich zurückhielte! Warum hast du das nicht getan?«
    Der herablassende Singsang-Ton von Barbies Stimme sollte ausdrücken, dass ihre Sicht der Dinge ohne jeden Zweifel die richtige sei. »Zuerst habe ich es nicht getan, weil ich es genossen habe, endlich mal nicht unter Druck gesetzt zu werden. Deshalb haben wir diese Vereinbarung ja letztlich getroffen. Es ging doch darum, dass ich mich nicht zum Sex gedrängt fühlen sollte. Abgesehen davon möchte ich, dass Sex mir etwas bedeutet. Ich wollte nicht einfach Sex um seiner selbst willen.«
    Ken verdrehte sichtlich angeekelt die Augen. »Okay, das erklärt vielleicht, weshalb du am ersten Abend oder in den ersten Tagen nichts unternommen hast. Aber warum hast du es danach auch nicht getan?«
    Â»Als wir es am ersten Abend nicht getan hatten, wusste ich, dass du es am zweiten erwarten würdest. Deshalb fühlte ich mich wieder unter Druck, und deshalb habe ich es wieder gelassen, in der Hoffnung, das Druckgefühl würde irgendwann aufhören.«
    Ken versuchte, die überlegene Position zu besetzen: »Ich war gut. Ich habe kein Wort gesagt.«
    Doch Barbie machte ihm die Position sofort streitig: »Ich hatte das Gefühl, dass du mich beobachtest, dass du ständig darauf lauertest, was ich tun würde. Und das war auch so – leugne es nicht. Ich fühle mich nicht nach Sex, wenn du dich so verhältst!«
    Â»Aber jetzt sind schon sechs Wochen vorüber!«
    Barbie knurrte: »Du brauchst nichts zu sagen. Ich wusste sowieso, dass du frustriert bist und erwartest, dass ich die Initiative ergreife. Du hast genau das Gleiche getan wie vorher auch, nur auf eine etwas andere Art. Ich bin nicht bereit zum Sex, wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle! Und du kannst mich nicht zwingen, mit dir zu bumsen, wenn ich es nicht will! «
    Ken beruhigte sich ein wenig. »Warum hast du das nicht schon vor Wochen gesagt? Wir hatten doch eine Vereinbarung.«
    Barbies Knurren verwandelte sich in einen Ausdruck von Lustlosigkeit und Erschöpfung. »Ich wusste, dass wir uns dann streiten würden. Und ich bin das so leid. Ich habe es einfach aufgeschoben. Ich brauchte dringend eine Erholungspause. Ich finde, diese ganze Sache braucht nicht auf meinen Schultern zu lasten!«
    Ken war allmählich an dem Punkt, dass er sich selbst die Haare hätte ausreißen können. »Das hatten wir aber vereinbart!«
    Barbies Stimme klang nun spöttisch. »Aha, dann bin ich also jetzt an allem schuld! Du erwartest von mir, dass ich immer mit dem Sex anfange? Ich habe nie gesagt, dass ich bereit bin, die Arbeit allein zu tun. Schließlich bin ich nicht die einzige in dieser Beziehung. Du hast ja auch nichts unternommen. Du bist auch dafür verantwortlich.« Dann verließ sie den Raum.
    Den

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