Intimitaet und Verlangen
überlegen, ob Sie bereit sind, es für Philipp zu tun.«
»Wie das?«
»Wenn Sie Ihre Kompetenz unter Beweis stellen, helfen Sie Philipp, sich mit sich selbst zu konfrontieren. Wenn offensichtlich ist, dass Sie ihm gern einen blasen, bleibt ihm nichts anderes mehr übrig, als sich mit sich selbst zu konfrontieren. Ihre Fähigkeit, einen Mann gut oral zu stimulieren, zwingt ihn dazu, sich mit seinem Problem auseinanderzusetzen, die Rolle des Empfängers gut zu spielen. Sie genieÃen, was Sie tun: ihn zu nehmen. Wenn er sich nicht entspannt und sich nicht nehmen lässt, dann ist das nicht ihre Schuld.«
Nicole kicherte. »Wenn es mir gelingt, seinen Schädel zum Platzen zu bringen, darf ich dann die Spinnweben daraus entfernen?«
»Im übertragenen Sinne ganz sicher, und vielleicht auch im wortwörtlichen Sinne. Je stärker Sie ihn spüren, während Sie ihn stimulieren, umso stärker konfrontieren Sie Philipp damit, anzunehmen, was Sie ihm anbieten. Die emotionale und physische Intensität wird ihn zu dieser Konfrontation zwingen.« Philipp nickte.
»Denken Sie, während Sie ihn im Mund haben, daran, womit er sich im Augenblick auseinandersetzt. Und teilen Sie ihm, bevor Sie anfangen, mit, dass Sie daran denken werden. Dann wird Philipp Ihren Geist besser spiegeln können, während Sie ihn stimulieren. Lassen Sie zu, dass er in Ihrem Geist liest. Benutzen Sie Ihren Kopf, während Sie Philipp einen blasen â falls Sie ihm so richtig âºden Kopf verdrehenâ¹ wollen.«
Nicole lachte und schaute Philipp an. Ihr Lächeln wirkte sehr sinnlich. »Das klingt gut!«
Philipp lachte nervös. »Bin ich verpflichtet, Oralsex zu empfangen, um meine Allianz mit meiner Frau aufrechterhalten zu können?« Seine Frage klang absurd, aber sie war absolut berechtigt.
»Sie klingen wie jemand, der automatisch mit Trotz reagiert, wenn er das Gefühl bekommt, dass seine Partnerin ihn will . Wenn Sie sich dies vergegenwärtigen, während Nicole Sie in den siebten Himmel versetzt, werden Sie vielleicht erleben, dass Ihr Gehirn anders als bisher zu denken beginnt.«
Philipp schwieg einen Augenblick und sagte dann: »Ich verstehe das jetzt.«
»Bei der letzten sexuellen Begegnung haben Sie Ihre Allianz mit Nicole aufgegeben. Nicole hat Ihnen mehr angeboten als nur, Sie oral zu befriedigen. Sie ist Ihnen entgegengekommen. Sie hatte das Gefühl, dass Ihre Allianz zerbrach, als Sie sich in sich selbst zurückzogen. Sie hätten auch den Oralsex ablehnen und Ihre Allianz trotzdem aufrechterhalten können. Dazu hätten Sie Nicole nur mitzuteilen brauchen, Sie wüssten, dass Sie sich nicht mit Ihren Problemen konfrontierten. Dann hätte sie sich bereit erklären können, mit Ihnen âºfreundschaftlichâ¹ zu vögeln statt als jemand, der mit Ihnen an Ihrem gemeinsamen Sex arbeitet.
»Ich habâs kapiert!« Philipps Augen wirkten nun so bestimmt, wie ich es noch nie bei ihm gesehen hatte. Sein Gesicht war weich. Er war viel lebendiger geworden, als wäre er zuvor angeschlagen gewesen und nun wieder völlig beisammen.
»Hatten Sie schon einmal eine kollaborative Allianz mit einer Frau durch Ihren Penis?«
Das Bild verwirrte Philipp. »Nein.«
»Sie hatten noch nie eine kollaborative Allianz, wenn Ihr Penis in ihrem Mund war?«
»â¦Â Noch nie.«
Der Augenblick der Begegnung: Aufeinandertreffen der Fährtenleser
Nicole wendete sich Philipp zu. »Ich kann damit klarkommen, dass du beim Sex nervös wirst. Ich weiÃ, wie das ist. Aber ich kann nicht akzeptieren, dass du den Kontakt zu mir unterbrichst und von mir erwartest, dann so zu tun, als ob du noch präsent wärest. Ich werde das nicht mehr mitmachen, wenn ich die Empfangende bin, und ich werde es auch als Gebende nicht mehr tun. Gestern Nachmittag habe ich beim Sex weitergemacht, obwohl mir klar war, dass du nicht mehr dabei warst. Dazu bin ich nicht mehr bereit. Und ich möchte, dass auch du damit aufhörst.«
Philipp antwortete langsam und bedächtig. »Ich glaube, ich kapiere allmählich, was es für dich bedeutet, wenn ich mich davor drücke, mich meinen Problemen zu stellen. Wenn ich nervös werde, lasse ich unsere Allianz sausen und ziehe mich zurück. Ich rede mir dann ein, dass ich mich sorge, dich zu enttäuschen, obwohl ich dich durch das, was ich in diesem Moment tue, ohnehin schon
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