Intimitaet und Verlangen
gegenüber?« und das »Bezogen auf was?« häufig schlecht verstanden.
â¢Â  Sind die Vier Aspekte schwach, erzeugt Monogamie schwaches Verlangen. Allerdings gibt es eine Art von Monogamie, die GroÃzügigkeit fördert, nicht Vorenthaltung, und die der Freiheit den Vorzug vor der Tyrannei gibt.
â¢Â  Wenn es Ihnen gelingt, das potentielle Martyrium der Monogamie in Freiheit umzuwandeln, werden sowohl die Vier Aspekte als auch das Verlangen bei Ihnen gestärkt.
7.  Das Verlangen verblasst, wenn Sie aufhören, sich zu entwickeln
Zum Abschluss von Teil II möchte ich Ihnen von einem wunderbaren Paar berichten, das zu mir zur Therapie kam. Regina und Ellen waren beide sehr lebenstüchtige berufstätige Frauen im mittleren Alter. Regina war TV-Produzentin und Ellen erfolgreiche Anwältin. Sie hatten gemeinsam Kinder aus Ellens erster Ehe aufgezogen, die mittlerweile selbst Familien gegründet hatten.
Regina und Ellen kamen zur Therapie, weil ihre sexuellen Aktivitäten seltener wurden und weil sich die Dissonanzen in ihrer Ehe häuften. Beide waren in vielerlei Hinsicht auÃergewöhnlich begabt und auch sehr erfolgreich â eines jener Paare, für die typisch ist, dass sie Konflikte vermeiden und »sich nie streiten«. Umso beunruhigter waren sie über ihre zunehmenden Unstimmigkeiten.
Regina war die Partnerin mit dem schwächeren Verlangen, und sie hatte zunächst angenommen, ihr Verlangen sei aufgrund der Menopause schwächer geworden (was sich später als unzutreffend erwies). Die Geschichte von Regina und Ellen veranschaulicht normale Probleme mit dem sexuellen Verlangen, die sich so allmählich entwickeln, dass man sie nicht kommen sieht.
Reginas und Ellens Problem
Die Probleme waren durch Veränderungen in Reginas und Ellens Beziehung und in deren Umfeld hervorgerufen worden. Weil sie sich dem Ruhestandsalter näherten, dachten die beiden darüber nach, in eine exklusive Gemeinschaft in einem anderen Teil des Landes zu ziehen, wo Regina aufgewachsen war. Bisher war es ihnen gelungen, ihre emotionale Balance zu erhalten, indem sie ihre beruflichen Bereiche, ihre Freunde und ihre finanziellen Angelegenheiten bewusst getrennt hielten. Doch der Umzug, über den sie nachdachten, würde Ellen zwingen, ihre Anwaltspraxis, ihre berufliche Identität und den Kontakt zu ihren Kollegen aufzugeben. Regina plante, bei dem Fernsehsender, wo sie ihre Karriere begonnen hatte, eine Teilzeitarbeit zu übernehmen. Sie würde in eine Stadt zurückkehren, in der viele ihrer früheren Arbeitskollegen und Freunde lebten. Ellen hingegen würde dort auÃer Regina niemanden kennen.
Der angepeilte Umzug brachte die Beziehung des Paars aus dem Gleichgewicht und führte zu Auseinandersetzungen über Dinge, die beide bisher nicht hatten »hochkochen« lassen. Regina und Ellen hatten mögliche Konkurrenzprobleme durch völlig getrennte, aber relativ gleichwertige berufliche Situationen weitgehend ausgeschlossen. Konkurrierende und zur Konfliktvermeidung neigende Paare sorgen oft auf eine geradezu rigide Weise für Gleichheit in allen Lebensbereichen, um ihr gespiegeltes Selbstempfinden zu stützen, und manche von ihnen können diesen diffizilen Balanceakt erstaunlich lange aufrechterhalten. Doch nun befanden sich Regina und Ellen in einer Krise, weil die Umstände, die möglicherweise auf sie zukamen, all dies in Frage stellten.
Zu beschäftigt für Sex? Keine Zeit für die Liebe?
Ellen war anfangs besorgt und etwas verschnupft. »Diese Veränderung ist für mich viel schwerer zu verkraften als für Regina. Ich bin nicht gerade erpicht auf diesen Umzug, zumal Regina nie Sex mit mir will. Natürlich fühle ich mich ein wenig unsicher, weil sie dort, wohin wir umziehen wollen, ihre alten Freunde wiedertreffen wird. Aber ich wäre ja wohl närrisch, wenn ich glauben würde, nach dem Umzug würde zwischen uns alles besser werden.«
Regina wischte Ellens ÃuÃerung elegant beiseite. »Ich glaube, eines unserer Probleme ist, dass wir nicht genug Zeit füreinander haben. Ich bin meist beruflich unterwegs, und Ellen ist entweder bei Gericht oder bereitet sich auf einen Prozess vor. Wir verbringen wirklich nicht viel Zeit zusammen. Wenn das anders wäre, würde es vielleicht auch mit unserem Sex besser klappen.«
»Ich glaube nicht, dass das an der fehlenden Zeit
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