Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
Reaktion auf das Wiedersehen mit Jake verraten, sagte jedoch, sie wisse nicht, ob wir Zeit hätten, um uns mit ihm zu treffen. Beck verstand den Wink und versicherte, dass Jake nicht da sein würde.
Das Studentenwerk hatte mehrere Einrichtungen auf dem Campus, und wir wollten ins Teviot. Das Teviot war auf dem Hauptcampus am Bristo Square in einem wunderschönen alten Gebäude im gotischen Stil untergebracht. Drinnen gab es unter anderem die angesagte Library Bar, die Claud und ich an dem Tag entdeckt hatten, als wir unsere Studentenausweise erhielten.
Beck hatte Claud eine SMS geschickt, dass sie in der Teviot Lounge Bar auf uns warteten. Wir folgten unseren Mitbewohnerinnen die Treppe nach oben in einen überfüllten Raum, der aussah wie ein typisch englischer Pub. Dunkles Holz, schummerige Beleuchtung, bequeme Sitzgelegenheiten und strapazierfähige Holztische. Der Geruch von abgestandenem Bier war ein bisschen überwältigend, aber in einer Kneipe mit Teppichboden wohl nicht zu vermeiden. Wir quetschten uns an den Studenten vorbei, die am Eingang herumhingen, und ich folgte Claudia, die den Raum nach unserem neuen Freund absuchte.
Plötzlich packte sie meine Hand. »Da drüben ist er.«
Ich konnte ihn nicht sehen, aber sie zog mich durch die Menge hinter sich her. Wir gingen zu einem Tisch um die Ecke hinter der Bar. Dort standen Beck und Matt, während Lowe, Rowena und ein Typ, den ich nicht kannte, an dem kleinen Tisch saßen.
Wir hatten unsere Mitbewohnerinnen in dem Gewühl verloren, und ich überlegte kurz, sie zu suchen. Schließlich waren sie mitgekommen, um Beck zu sehen. Andererseits waren sie zwanzig Jahre alt und brauchten keinen Fremdenführer oder Babysitter.
»Charley, Claudia, schön, dass ihr da seid«, begrüßte uns Beck. »Ich besorge euch ein Bier.«
Er verschwand, bevor wir zustimmen oder ablehnen konnten, und Matt, der blonde Typ von der Party, nickte mir freundlich zu. »Wir haben uns letzte Nacht gesehen.« Dann wandte er sich an Claud. »Und ich würde mich garantiert daran erinnern, wenn du auch da gewesen wärst.« Matts Grinsen wurde breiter.
Sie lächelte höflich zurück. »Ich bin Claudia.«
»Claudia, das ist Lowe«, stellte Matt seinen Kumpel vor. Lowe zwinkerte ihr zu, blickte dann zu mir und hob sein Bier zum Gruß. »Und Rowena.« Sie winkte uns freundlich zu. »Und unser Kumpel Denver. Das gestern Abend war seine Party. Der arme Kerl wäre aufgeschmissen, wenn er nicht mit uns zusammenwohnen würde.«
Denver hatte strubbeliges dunkles Haar, das ihm bis zu Kinn reichte. Er trug jede Menge Silberschmuck, ein enges Black-Sabbath-T-Shirt, schwarze Skinny-Jeans und Motoradstiefel. Matt passte nicht so ganz zu den anderen, aber trotzdem hatte diese Gruppe irgendetwas Besonderes an sich.
»Seid ihr eine Band?«
Matt grinste. »Ja, und wir treten in Evanston auf.«
»Wir haben dort ein paar Gigs angeleiert«, fügte Lowe hinzu und starrte mich unentwegt an.
Ich war beeindruckt. »Wie habt ihr das so schnell hingekriegt?«
Lowe zuckte mit den Schultern. »Bevor wir herkamen, haben wir Demos an ein paar Pubs und Clubs geschickt. Jetzt müssen wir nur noch ein Schlagzeug anmieten, was ziemlich scheiße ist. Aber es wäre noch beschissener, ein Jahr hier zu sein und keinen einzigen fucking Gig zu haben.«
»Wie nennt ihr euch?«, fragte Claudia neugierig. Das überraschte mich, da sie sich nicht sonderlich für Musik interessierte, wenn es nicht gerade Klassik oder Country war.
»The Stolen.« Beck tauchte hinter uns mit zwei Bier auf. Er war beeindruckend schnell zurück, wenn ich mir die Schlange an der Bar so ansah. Zweifellos hatte er sich mit seinem Charme vorgedrängelt. »Wir machen Indie-Rock.«
»Die Leute hier stehen auf diesen Sound«, warf Rowena mit breitem Lächeln und deutlichem Akzent ein.
»Ach, du bist Schottin!«, rief ich idiotischerweise.
»Aye«, bestätigte sie.
Ich kam mir ziemlich blöd vor und versuchte, meinen hirnlosen Kommentar zu erklären. »Ich dachte, du wärst Amerikanerin, weil du mit den Jungs rumhängst und …« Ich verstummte, weil ich im Grunde selber nicht wusste, warum ich sie für eine Amerikanerin gehalten hatte.
Sie schüttelte den Kopf. »Ich wohne gegenüber von Denver auf der anderen Flurseite. Meine Mitbewohner sind Außerirdische. Denver hat mich vor ihnen gerettet.«
»Sie ist unsere Alibi-Schottin.« Denver legte ihr den Arm um die Schultern. »Wir behalten sie wegen des Akzents in unserer Nähe. Und dass das
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