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Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Titel: Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Schmerz wieder da.
    Claudia hatte uns vor der Ankunft in Fort William eine kurze Einführung gegeben. Als wir den ersten Fuß in die Stadt setzten, wussten wir also bereits, dass sie die größte in den westlichen Highlands war. Fort William lag unweit des berühmten Ben Nevis und erstreckte sich an den Ufern von Loch Linnhe und Loch Eil. Es mochte ja für die Highlands eine große Stadt sein, wirkte auf mich jedoch winzig. Aber wenn man in einer so schönen Umgebung wohnte, war einem das vermutlich egal.
    Das Stadtzentrum war wunderschön, geradezu idyllisch, mit Kopfsteinpflaster und – wie in Edinburgh – richtig alten Gebäuden zwischen den moderneren. Wir ließen uns von zwei Taxis zu unserer Unterkunft bringen, einem Häuschen, das wie viele andere in den Berg hinein gebaut worden war, der sich hinter dem Stadtzentrum erhob. Während wir durch den kleinen Vorort schlenderten, sahen wir, dass die Gipfel der Berge zwar schneebedeckt, die Straßen jedoch frei waren.
    Wir stellten fest, dass unsere »Lodge« nicht etwa einsam, sondern an einer dichtbebauten Straße lag. Die Aussicht war dennoch unübertroffen. Drinnen führte eine Treppe nach oben und eine andere nach unten. Oben befanden sich die Küche, ein Bad, zwei Schlafzimmer und ein riesiges Wohnzimmer, an dessen Ende Terrassentüren auf einen Balkon führten. Weil wir so weit oben waren, hatten wir eine tolle Aussicht auf Fort William und den glitzernden See unter uns.
    Es gab insgesamt fünf Schlafzimmer mit jeweils zwei Betten. Beck und Jake nahmen eines der oberen Zimmer, Lowe und Matt das andere. Denver und Rowena bekamen jeder ein Zimmer unten, und Claudia und ich nahmen das Schlafzimmer mit der Terrassentür, die in den kleinen Garten führte. Ringsum gab es nur Berge. Es war so unglaublich friedlich, dass ich mich am liebsten in diesem Garten eingeschlossen hätte, während meine Freunde alle im Haus bleiben mussten.
    Leider sah der Plan anders aus. Trotz der fünfstündigen Zugfahrt gönnte Claudia uns nur zwei Stunden Pause zum Frischmachen. Dann bestellte sie Taxis, die uns den Berg hinunter zum Abendessen in einen Pub brachten.
    In meine Winterkleidung gepackt, eilte ich neben Claudia aus dem Haus und achtete schön darauf, dass sie in meiner Nähe blieb, als der Taxifahrer uns an dem Pub rausließ, den er uns empfohlen hatte. Drinnen bewirkte die Wärme des prasselnden Feuers in einem riesigen gemauerten Kamin, dass ich mich entspannte. Wir setzten uns so an den Tisch, dass ich Claudia zu meiner Linken, Lowe zu meiner Rechten und Rowena gegenüber hatte.
    Nach einer Weile legte sich bei allen die Aufregung darüber, an diesem fremden, malerischen Ort zu sein. Wir lachten und unterhielten uns über alles Mögliche und bedauerten, dass nach unserer Rückkehr die Paukerei an der Uni wieder anfing.
    Wir waren gerade mit dem Essen fertig, als mein Handy piepte. Ich holte es aus der Tasche und las die Nachricht einer Kommilitonin, die fragte, ob ich schon die Texte für die ersten Seminare gelesen hätte. Ich grinste über ihren Eifer und schrieb schnell zurück, dass ich noch nichts gelesen hätte.
    »Du weißt also doch, wie man mit dem Ding SMS beantwortet«, stellte Jake in bissigem Ton fest.
    Die anderen verstummten, während ich mein Handy wieder in die Tasche schob. Mit ausdrucksloser Miene sah ich Jake an. Es war mir peinlich, dass er dieses Thema vor den anderen anschnitt, obwohl die sowieso von unseren Problemen wussten. Aber ich wollte ihnen nicht den Ausflug verderben, schon gar nicht Claudia, nur weil Jake mich in die Enge trieb. Die Sache war allerdings die: Eine verwirrte, emotionale Frau fährt für gewöhnlich, wenn sie in die Enge getrieben wird, die Krallen aus, um sich zu verteidigen.
    »Kommt drauf an, wer mich erreichen will.«
    Jake zog gekränkt die Brauen hoch und schüttelte ungläubig den Kopf. Dann sah er weg und trank einen großen Schluck Bier.
    Ich ignorierte den Kloß in meinem Hals und ließ mich in den Stuhl zurücksinken.
    »Wer war das eigentlich?«, fragte Lowe leise, als die anderen ihre Gespräche wiederaufgenommen hatten. »Heißes Date?«
    »Mit einer Literaturliste – ja.«
    Er lächelte, während er mit den Zähnen über seinen Lippenring fuhr. Mein Blick wurde davon angezogen, und er grinste. »Starrst du mir etwa auf den Mund?«
    Ich senkte die Lider und griff nach meinem Pint. »Du hast meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt.«
    Er lachte. Ich sah in sein attraktives Gesicht und ignorierte die finsteren

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