Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Minkas.
»So ungefähr.«
»Sehen wir uns doch an, was passiert ist«, schlug Elongata vor und ging zur Tür.
Adrian nickte und folgte ihr. Minkas fügte sich brummelnd. Sie fuhren mit dem Lift nach oben.
»Natürlich hat der Robo schon angefangen, aufzuräumen«, sagte Adrian und öffnete die Tür. Aber der Robo hatte nichts dergleichen getan. Er ließ sich auch nicht blicken, um seinen Herrn willkommen zu heißen. »Wo ist das dämliche Ding?«
Adrian stieg über den Schwingsessel hinweg, der auf der Seite lag, und wusste sofort, dass er ein weiteres Mal Besuch gehabt haben musste, denn er hatte diesen Sessel vor nicht einer halben Stunde wieder aufgerichtet. Der Robo lag in der Badewanne. Das Wasser reichte ihm bis zur mattierten Brust. Rosafarbene Seifenblasen trieben um ihn herum.
Elongata und Minkas zogen Adrian von der Wanne weg. »Das ist eine Sache für die Prewards«, sagte Elongata. »Das muss fachkundig aufgenommen werden.«
»Nein«, widersprach Adrian. »Hier sind schon genügend Leute rumgetrampelt.«
Minkas stellte den Sessel auf seine Schwingkufen und brachte Adrian dazu, sich hinzusetzen. Er holte ihm etwas zu trinken, stieß sich dabei an der im Weg stehenden Kommode und beugte sich hinab, bevor Adrian protestieren konnte.
»Was ist das? Ein Ausrufezeichen?« Mit einem Ruck schob Minkas das Möbelstück zur Seite. »Du hast dich verraten, Silas!«, las er laut und spitzte die Lippen.
Elongata stellte sich neben ihn. »Immer noch keine Prewards?«, fragte sie.
»Nö«, sagte Adrian.
»Das mit dem Robo erinnert an alte Methoden, Leute zu ermorden. Wenn sie in der Badewanne saßen, warf jemand ein ungesichertes Gerät ins Wasser. Mir kommt es vor, als wäre das nicht nur eine nette Methode, den Robo kaputt zu machen, sondern gleichzeitig eine Drohung«, gab sie zu bedenken.
»Ziemlich sicher.«
Elongata betrachtete den Satz. »Wer ist denn Silas?«
»Keine Ahnung.«
»Verdammte Intrigen!«
»Ach, spielt ihr das Spiel schon mit?«, fragte Elongata.
»Die sollen bloß aufpassen«, zischte Adrian. »Mit mir spielt man keine Spielchen!«
Über den Teppich lief etwas Kleines. Es war schwarz und glänzte im Licht. Elongata machte eine auffordernde Geste in Minkas’ Richtung und er half ihr, die Kommode anzuheben. Elongata drehte sie ein wenig und setzte sie schnell wieder ab. Es knirschte.
»Was war das jetzt?«, fragte Adrian.
»Eine Datenspinne. Früher nannte man so etwas Wanze. Aber da konnten sie sich noch nicht bewegen.«
»Also hat uns auch noch die ganze Zeit einer zugehört?«
»Und tut es eventuell jetzt noch. Was ihr braucht, ist ein Kammerjäger.«
»Oder ein neues Zimmer«, sagte Minkas, als sie zum Lift gingen.
Natürlich war es unmöglich, ein neues Zimmer zu bekommen, ohne den Sicherheitsdienst über den Zwischenfall zu informieren. Deswegen beschlossen sie, Adrian vorerst in der geräumigen Suite des Maître unterzubringen. Um ungestört reden zu können, eignete sich der Garten aber besser, schließlich konnten Datenspinnen längst auch die Suite befallen haben.
Elongata schlenderte zwischen Töpfen mit Salbei und kleinen Zitronenbäumchen umher. Adrian folgte ihren glänzenden dunkelbraunen Haaren.
»Wollt ihr zwei mir nun vielleicht sagen, wie weit ihr schon in die Intrigenküche geraten seid?«
»Intrigen küche ist gut«, sagte Adrian, hin und her gerissen zwischen Lachen und Verzweiflung.
»Kann ich dir denn vertrauen, Orimoni?«, fragte Minkas eindringlich.
Im schwindenden Licht erkannte er Elongata kaum mehr als einen geheimnisvollen Schatten. Minkas’ Gesichtsausdruck veränderte sich. »Sag es nicht«, zischte Adrian, aber es war zu spät. Minkas hatte seinen Entschluss längst gefasst.
»Ich bin nicht Maître D’ete. Wir kommen von Ennon, Adrian und ich. Wir haben lange auf eine Chance gewartet, auf die Planetenoberfläche hinabzukommen, aber wir hatten nicht genügend Kredit, um uns Pässe zuzulegen oder Beamte zu bestechen, damit sie uns einreisen lassen. Also mussten wir warten, bis sich eine Gelegenheit bot. Jeden Tag sind wir hinaus, um nach den Schiffen zu sehen. Drei Jahre lang. Dann fingen wir einen Notruf auf.«
Minkas erzählte, wie sie in das kleine Schiff eingedrungen waren, die Leichen entdeckt und es nur knapp geschafft hatten, sich innerhalb der kurzen Zeit bis zur Landung vorzubereiten. »Wir konnten nicht ahnen, dass es uns an den Hof verschlagen würde. Wir wollten nur irgendwo ein anderes Leben anfangen. Ein besseres
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