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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Wappenscheibe.
    »Maître D’ete?«, fragte er.
    »Bin ich.«
    »Claudius Cordelieff.«
    »Na, das ist aber eine freudige Überraschung! Ich dachte schon, Sie wären so unnahbar wie der Kaiser.«
    Cordelieff grinste. »Wenn Sie sich auch inkognito hinter meine armen Leute schleichen.« Seine Finger spielten an seinen bunten Kragenbändern und Minkas begriff.
    »Ich trage die Dinger nie.«
    »Na, dafür haben Sie auch so Ihre Eitelkeiten, wie man hört«, erwiderte Cordelieff mit einem schalkhaften Grinsen.
    Minkas überlegte, was die Küchenetikette wohl über Besuche durch andere große Meister vorschrieb. »Kommen Sie doch mit hoch und wir trinken einen.«
    Sie fuhren nach oben in die Suite und Minkas bemerkte den schnellen Rundblick. Wahrscheinlich hatte Cordelieff ein größeres Apartment mit noch mehr Fransen und Troddeln. »Was darf es denn sein?«
    »Ein Tässchen Schokolade, wenn es nichts ausmacht.« Der Robo besorgte das Gewünschte, während Cordelieff auf die Terrasse hinausspazierte. »Hübsch haben Sie es. Mit Blick auf den medizinischen Garten der großen Perle Idemeneo.«
    Unwillkürlich errötete Minkas, denn er musste sofort an sein Orimoni denken. »Ja, hübsch.«
    »Aber weit draußen. Ich mag es lieber, weiter im Inneren zu sein.«
    »Was?«, fragte Minkas.
    »Im inneren Bezirk des Hofes. Dort profitiert man mehr von den Sicherheitsmaßnahmen.«
    »Ach, so furchtsam bin ich nicht.«
    Der Küchenchef sah sich zu ihm um. »Vielleicht ist das ein Fehler. Bei Ihnen auf Xerxes mögen Sie warm und sicher gesessen haben. Schließlich sind Sie ein anerkannter Mann, dem es bestimmt an nichts gefehlt hat.« Er zwinkerte. »Schon gar nicht an Anerkennung. Kein Wunder, wenn Sie Ihre Orden nicht tragen; pour le merit , Auszeichnung der Köche auf Xerxes, Dessertkoch des Jahres, Soßenmeister des Jahres, Telekoch des Jahres, geehrt von der Organisation Grüne Küche, Ehrenprofessor der Abteilung Nahrungswissenschaften an der Universität von Xerxes … ich habe alles gelesen, was das Hofdatensystem preisgibt.« Cordelieff verbeugte sich lächelnd. »Aber mit Verlaub, lieber Kollege, hier gibt es noch ein paar andere Größen. Nur ein paar, aber einige von ihnen sind nicht scharf auf einen Maître D’ete, der sich peu a peu von der Frühstücksküche bis zur großen, offiziellen Festtafel aufschwingen könnte, wenn man ihn gewähren lässt.«
    »Kann ich mir denken, doch deswegen zittern mir noch lange nicht die Knie.«
    Cordelieff nahm die Tasse Schokolade von der Ausgabe des Robos. »Nicht? Dann unterschätzen Sie den Hof.«
    »Das kann sein. Man pflegt hier offensichtlich seine Intrigen.«
    Cordelieff unterdrückte ein Lachen. Dabei kräuselte sich die Haut über seiner Nasenwurzel. »Ja, die werden wahrlich gut gepflegt.«
    »Vor wem muss ich mich vorsehen?«, fragte Minkas.
    »Das werde ich Ihnen nicht sagen – nicht, weil ich nicht möchte, sondern vielmehr, weil ich es nicht weiß. Der offensichtliche Widersacher ist natürlich der Chefkoch Seiner Lordschaft, aber ihm fehlt es an Subtilität. Mit ihm dürften Sie fertig werden. Andere sind da vielleicht geschickter. Tillardin, der Kaffeemeister. Verärgern Sie den lieber nicht. Er ist ein hellwaches Bürschlein, wahrscheinlich, weil er ständig seine Sorten durchprobiert. Und Rial die Nidare, der Haushofmeister, ein Mann der Attacke aus der Hinterhand. Brandgefährlich!«
    »Bisher war er sehr freundlich.«
    »Selbstredend.«
    »Ich verstehe, aber wie könnte ich den beiden gefährlich werden?«
    »Weiß man das?«, fragte Cordelieff zurück und nippte an der heißen Schokolade. »Vielleicht nicht Tillardin oder Rial, aber einem ihrer Freunde, oder einem der Freunde ihrer Freunde.«
    »Ach so.«
    »Na, ich sehe, Sie sind nicht so leicht zu verängstigen. Wenn ich fürchten würde, den Haushofmeister gegen mich zu haben, würde mir der kalte Schweiß ausbrechen.«
    »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, wüssten Sie’s in so einem Fall nicht einmal und hätten also auch keine Angst.«
    »Das ist allerdings wahr. Vergessen Sie bei allem nicht die Frauen.«
    »Welche Frauen?«
    »Zum Beispiel die Monsinoretta Galena. Sie hat viel Einfluss. Natürlich auch viele Feinde.«
    Minkas zuckte die Achseln. »Ich werde mich irgendwie durchkämpfen müssen.«
    Cordelieff sah ihn über die Tasse hinweg an. »Es stimmt also?«
    »Was stimmt?«
    »Sie haben Ihre Pläne. Sie wollen tatsächlich bis nach oben.«
    »Kaiser werden?«, fragte Minkas lachend. »Nein,

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