Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
Vom Netzwerk:
Kuriositätenabteilung. Ein dumpfer, aber nicht unangenehmer Geruch stieg von den Buchrücken auf.
    »Mal sehen. Backwerke. Modernes Backen heute. Backen für die Festtage. Torten. Was nehmen wir?« Adrian zog die wertvollen Bücher eins nach dem anderen heraus und breitete sie auf einem langen Tisch aus. »Das hier sieht gut aus.« Er blätterte es durch.
    »Warum siehst du nicht ins Stichwortverzeichnis?«
    Adrian sah ihn verwirrt an. Der Junge nahm ihm das Buch ab, klappte es hinten auf und fuhr mit dem Zeigefinger an den Zeilen entlang. »Keine Holländerschnitten.«
    Bis sie die rund sechzig Bücher zum Thema durchforstet hatten, wusste Adrian, wo sich in einem Buch das Stichwortverzeichnis befand, aber Holländerschnitten hatten sie nicht gefunden.
    »Mist! Irgendwie hatte ich mir das in den Kopf gesetzt. Was mache ich nun? Kokostraum? Sieht langweilig aus. Wie wäre es mit einer Schwimmbadtorte?«
    Der Junge betrachtete die vergilbte Abbildung. »Giftblau. Kriegst du das hin?«
    »Es gibt doch Lebensmittelfarbe.«
    »Dann versuche es damit.«
    »Geht klar. Vielleicht finde ich jemanden, der kleine Plastikfiguren auftreiben kann. Mit denen lässt sich eine Schwimmbadszene auf einer Spiegelplatte aufstellen. Mit kleinen Kindern, winzigen Bällen und so. Die befestigen wir mit Gelatine und fertig ist das Schwimmbad.«
    »Kleine Figuren? Ich habe welche aus Hartgummi, die mein Bruder jetzt in seiner Spielzeugkiste liegen hat. Holen wir die und du kannst deine Schwimmbadszene umsetzen. Es gibt sogar winzige Eimer und Schaufeln, einen Eisstand und einen Surfer mit Brett.«
    »Megagenial!«
    Als sie durch das Drehkreuz gingen, war die Bibliothekarin nicht mehr an ihrem Platz. Sie nahmen nicht den Weg, auf dem das Wegweisersystem Adrian zur Bibliothek geführt hatte, sondern fuhren mit einem Lift, den der Junge mit einer Codekarte aktivierte. Langsam fühlte sich Adrian unwohl. Wem war er da in die Arme gelaufen? Ganz sicher gehörte der Junge zu irgendeiner bedeutenden Familie. Der Aufzug hielt in einem Foyer, das mit glänzendem Steinmosaik ausgelegt war. Adrians Verdacht erhärtete sich.
    »Schnell! Die Automatik darf dich nicht mitzählen!«
    Adrian rannte hinter ihm her.
    »Ich bin’s«, sagte der Junge zu einem Stimmdecoder. Eine Tür öffnete sich. Er legte den Finger über die Lippen. »Die Prewards.«
    Adrian sah unbehaglich auf die Uniformierten mit ihren goldenen Waffenholstern. »Hör mal …«
    »Pssst!«
    Sie huschten an einem sonderbaren Raumteiler entlang, in dem Goldfische schwammen, durchquerten ein Vorzimmer, das mit antiken Möbeln ausgestattet war, und gelangten in einen runden Raum, der vor lauter Spielzeug fast aus allen Nähten platzte. Dort saß eine junge Frau neben einem kleinen Jungen auf dem Boden und ließ einen Drehkreisel rotieren. Sie sah nur kurz auf.
    Adrians Begleiter nahm eine transparente Kiste und kippte den Inhalt auf den Spielteppich. Sofort kam das kleine Kind auf die Beine. Es stolperte auf sie zu und versuchte, die Figuren zu sich zu ziehen.
    »Geh weg!«
    »Selber weg«, brabbelte der Kleine, packte mit erstaunlicher Kraft die leere Kiste, holte aus und schlug sie gegen Adrians Knie.
    »Autsch.«
    Die Frau kam blitzschnell auf die Beine. Sie nahm den Knaben hoch. »Findus«, sagte sie vorwurfsvoll. »Schämst du dich nicht?«
    »Meine!«, rief Findus.
    »Nein, sondern meine, die du bekommen hast«, erinnerte ihn Adrians neuer Bekannter.
    Der Junge brach in Tränen aus. »Scheiß Anel«, kreischte er und verbarg den Kopf an der Brust der jungen Frau, die ihm den Rücken zu klopfen begann und ihm vorwurfsvolle Worte ins Ohr flüsterte.
    »Hauen wir ab!« Der ältere Bruder, von dem Adrian nun allzu genau wusste, wer er war, fegte ein paar Figuren in die Kiste, nahm sie unter den Arm und führte Adrian ins angrenzende Zimmer. Die Tür schloss sich laut zischend.
    »Also, jetzt steh ich wohl mit beiden Beinen voll im Fettnäpfchen«, sagte Adrian.
    Der Raum war noch größer als das Spielzimmer. Einige vollanimierte Stofftiere liefen über einen porzellanweißen Seidenteppich. Ein automatischer weißer Flügel spielte vor sich hin. Mitten auf dem Teppich stand ein Miniaturhangar, in dem kleine Figuren an Raumschiffen werkelten. Lichter blinkten. Darüber drehte ein tortengroßes Raumschiff seine Runden. Adrian zwickte sich in die Ohrkrempe. »Das gibt jetzt Ärger, oder nicht?«
    »Na, und? Der kleine Blödmann soll sich nicht so haben. Sind die Figuren meine oder seine? Soll

Weitere Kostenlose Bücher