Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Arbeitsplattenbeleuchtung sprang an.
Ein Mann mit langem Mantel kam quer durch die Küche auf sie zu. »Guten Abend. So spät noch beschäftigt, meine Herrn?«
»Kann passieren, wenn man für sein Geld arbeiten muss«, sagte Minkas. Seine Stimme klang gefestigter als er sich fühlte.
»Nun, das muss ich auch. Ich darf mich vorstellen: Mein Name ist Reuben Penjin. Ich bin der Sicherheitschef Seiner Lordschaft.«
»Schön für Sie, Penjin«, sagte Minkas. »Aber kein Grund, uns das Licht auszuknipsen.« Zweideutiger als gewollt …
»Vielleicht doch.«
»Soll das eine Drohung sein?«
»Warum sollte ich Ihnen drohen, Maître?«, fragte Penjin zurück. »Schließlich sind Sie niemand anderer als der berühmte Meister, nicht wahr? Sie beschäftigen sich allein mit Ihrer Kunst. Sie bemühen sich redlich, sich aus allen Verwicklungen herauszuhalten, niemandem lästig zu fallen und kein Aufsehen zu erregen.«
»Stimmt auffallend.«
»Stimmt es wirklich?« Penjin griff in seine Tasche.
Minkas tastete hinter sich nach einem Küchenmesser, doch was Penjin zum Vorschein brachte, war nur ein kleines, schmales Zettelchen. »Und wie erklären Sie sich dann das, Maître?«
Minkas nahm das Stückchen Papier entgegen und las die kurze Botschaft.
Vergisst du, den Riegel vorzulegen, schleicht schnell ein Dieb herein und verschwindet mit der kostbaren schwarzen Perle. Was hilft dann dein Wehklagen?
»Und was soll das jetzt bedeuten?«, fragte Minkas. Langsam hatte er die Nase gestrichen voll von den Heimlichkeiten.
»Das fragt sich, Maître. Das fragt sich.«
»Ich hasse unklare Botschaften und nebelhaftes Zeug. Warum rücken Sie nicht damit heraus, was Sie wirklich wollen?«
»Warum geben Sie mir keine Erklärung dafür, wie das in den Glückskeks Ihrer Ladyschaft kam?«
Minkas sah zu Adrian, der sich längst wieder seiner Sahne zugewandt hatte und so tat, als hörte er nicht zu.
»Hätte es da nicht drin sein sollen?«, fragte Minkas.
Penjin kam ganz dicht heran. Minkas konnte feststellen, dass er blaue Augen hatte, und nach herbem Rasierwasser roch. »So, mein Lieber«, sagte Penjin sehr leise. »Reden wir deutlicher miteinander. Sie und ich, wir wissen, dass Sie nicht D’ete sind. Und Ihr Assistent heißt auch nicht Adrian Koeg.«
»Heißt er wohl«, sagte Minkas mit gutem Gewissen.
»Versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen! Sie werden die Finger aus unseren Angelegenheiten lassen und sich um ihre eigenen Aufgaben kümmern, oder es bitter bereuen.«
»Was sind das denn für interessante Angelegenheiten, dass Sie bei einem Glückskeks gleich so nervös werden?«
Penjins Blick war aus nächster Nähe alles andere als aufmunternd. »Ich warne nur ein Mal. Denken Sie nicht einmal daran, mich zum Feind haben zu wollen. Da versuchen Sie mehr zu schultern, als Sie tragen können.« Penjin wandte sich brüsk ab.
Minkas sah dem wehenden Mantel nach, und als er verschwunden war, drehte er sich zu Adrian um. »So! Wir zwei reden jetzt mal darüber, womit du deine Glückskekse gefüllt hast.«
Adrian fasste in eine Schublade und zog ein Blatt Papier heraus. »Damit«, sagte er. »Ich habe den Computer gebeten, mir ein paar schlaue Sprüche zu suchen. So was wie: Im Schein des Kranichmondes begegnest du einer geheimnisvollen Dame . Oder: Stark, wer den Kampf vermeidet . Das Ding hat eine Sammlung von Versatzstücken gefunden, die man per Zufallsprozessor miteinander zu neuen Glückskeks- und Orakelsprüchen verknüpfen kann. Du musst nur einen Button antippen und schon wirft das Programm nette Plattheiten aus, die sich schön chinesisch anhören. Willst du den Spruch hören, den ich gezogen habe?«
»Na, da bin ich aber gespannt.«
Adrian zeigte auf die letzte Weisheit ganz unten auf dem Blatt. Auf deiner Reise begegnen dir Löwe und Einhorn. Verstehst du es, ihnen aufrichtig zu begegnen, werden sie dir den Zugang zu zahllosen Schätzen zeigen.
»Fein«, sagte Minkas. »Wirklich toll! Denk an mich, wenn sie dich mit Gold überhäufen.«
»Tipp doch mal auf eine Zeile. Mach die Augen zu und lass hören, was dir bevorsteht.«
Minkas lachte. »Wird bestimmt noch bunter.« Sein Finger beschrieb eine schiefe Schleife und war, als er die Lider aufschlug, auf dem obersten Ratschlag des Glückskeksorakels gelandet. Triffst du den Hasen im Schein des vollen Mondes, frag die Kräuterfrau, wie man ihn fängt, und nenne dich einen glücklichen Mann! Er runzelte die Stirn. »Komisch.«
»Was?«, fragte
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