Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
vor. »Wir dachten, Meister, da es ein Abendempfang ist, könnten wir Fisch nehmen.«
»Fisch?«
»Ja, Meister. Einen Korb mit frittierten Minifischen, wie man sie am Hafen macht. In Mehl gewälzt und im Ganzen kross gebacken. Dazu Zitronenschnitze und pikante Mayonnaise. Räucherfisch auf dem Brot, für das Ihr berühmt seid. Wir könnten auch eine Muschelplatte machen. Dazu richten wir die halbierten Muscheln kreisförmig an und geben eine scharfe Soße darauf.«
»Hast du das am Hafen gemacht?«, fragte Minkas.
Mondran lief dunkelrot an und nickte.
Minkas fasste ihn an der Schulter. »Dann mach genau das, was du da gemacht hast. Aber nur die Sachen, die sie dir immer sofort aus den Händen gerissen haben. Verstanden?«
Mondrans Gesichtsfarbe verdunkelte sich tatsächlich noch weiter. »Ja, Meister.«
»Ihr kümmert euch inzwischen um das Brot. Mit ein bisschen Koriander, wie es Adrian neulich gemacht hat. Wie wäre es mit Brötchen?«
»Buttermilchbrötchen, Meister?«, fragte Padrin. »Die wurden von der kaiserlichen Familie kürzlich sehr gut aufgenommen.«
»Ja. Vielleicht mit … was passt zu Fisch? Dill! Ich hole Dill aus dem Garten. Macht schon mal den Teig.«
Minkas verspürte schon lange keine Hemmung mehr, sich ein bisschen Grün aus dem medizinischen Garten zu nehmen. Er kam mit einer Faust voll Dill zurück, nur, um nun auch in seiner Küche einen Fremden vorzufinden. Der Mann konnte kein Koch sein. Er trug keine Ordensbänder und kein Weiß, sondern dunkle Farben und einen Bürstenhaarschnitt, teure Lederstiefel und passende Handschuhe.
Minkas gab Padrin den Dill. »Ganz fein hacken und nicht zu viel«, sagte er und fragte leise: »Wer ist das?«
»Ich weiß es nicht, Meister, aber offensichtlich jemand von oben.« Padrins Finger wies Richtung Palast. »Wir haben ihm Kaffee angeboten und er hat ihn akzeptiert.«
»Gut gemacht.« Minkas rückte seine Kochmütze gerade. »Mit wem habe ich die Ehre?«
Der Mann betrachtete ihn aus dunklen, schläfrig wirkenden Augen. »Sie haben sich recht nachhaltig darum bemüht, mich kennenzulernen.«
»Habe ich das?«
»Ich bin Warlord Hamilton.«
»Ach, du liebe Güte! Da kommt der Kaffee. Man kann sich hier nicht hinsetzen, fürchte ich.«
»Macht nichts. Ich habe immer einen langen Bürotag und stehe gern einen Moment.«
Minkas beschäftigte sich damit, ihm Zucker, Milch, Süßer und alle möglichen anderen Dinge anzubieten, aber irgendwann war auch das erledigt. »Na«, sagte er schließlich. »So schnell habe ich nicht mit einer Reaktion gerechnet.«
»Ja, wir sind manchmal besser als unser Ruf. Ich habe es übrigens versäumt, Ihnen Komplimente für Ihre Kochkünste zu machen.«
»Vielen Dank. Aber deswegen war Ihr Freund vorhin bestimmt nicht in meinem Appartement. Oder interessiert sich der Geheimdienst für meine Geheimrezepte?«
»Früher oder später könnte das passieren.« Hamilton nahm einen Schluck Kaffee und schüttete noch einmal einen guten Löffel Zucker in seine Tasse. »Sie sind ein interessanter Mann. Ein Mann von Xerxes. Berühmt. Mit einem Ruf, der Ihnen vorauseilt.«
»Keine Ahnung, was mir vorauseilt. Letztlich ziehe ich es vor, still meine Arbeit zu machen und damit gut.«
»Ja, das kann ich mir denken.« Lord Hamilton lächelte. »Kennen Sie eigentlich Earl Zabrin?«
»Zabrin? Nicht, dass ich wüsste. Ist er ein Gourmet?«
Hamilton sah aus, als hätte er soeben etwas begriffen. »Oh, ja. Das kann man wohl mit Fug und Recht sagen. Eine schillernde Persönlichkeit. Ich glaube natürlich, dass Sie ihm nie begegnet sind, aber dass Sie ihn nicht kennen, das glaube ich nicht.«
»Weshalb nicht?«
»Wie könnte es sonst geschehen, dass Sie als sein Bote fungieren?«
»Ich?«
Hamilton nickte. »Sehr geschickt gemacht, natürlich.«
»Ich komme nicht ganz mit.«
»Der Glückskeks«, sagte Hamilton mit einem wissenden Lächeln.
»O nein! Nicht schon wieder! Was stand denn auf Ihrem Exemplar?«
»Nun, das muss ich Ihnen wohl nicht verraten. Natürlich lässt sich nicht bestreiten, dass Zabry und ich einmal Freunde waren, enge Freunde sogar. Doch könnte es heute durchaus gefährlich sein, als sein Kurier zu fungieren. Ich bin nicht einmal geneigt, das mit den Blumen zu bestreiten. Was tun Leute nicht alles, um den Chef eines Geheimdienstes gnädig zu stimmen. Letztlich besagt die Nachricht wenig, doch die Frage ist, was dahinter steckt.«
»Nichts. Es war der Zufallsprozessor. Er wirft die Dinger aus, wenn man einen
Weitere Kostenlose Bücher