Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
»Irgendetwas kommen lassen? Irgendwen?«
Earl Zabrin erhob sich. »Danke, nein. Ich bin mit allem vollkommen zufrieden.«
Kapitel 8 – Wandläufer
A drian drückte sich dicht neben der Tür gegen die Wand. Er wartete, bis die beiden Wandläufer aus der Öffnung stürmten. Mit einem Sprung, den er sich nicht zugetraut hätte, gelangte er in Tilts Nacken. Seine behandschuhten Hände krampften sich um den nur fingerbreiten Rückenkamm.
Tilt riss das Hinterteil herum und fegte mit dem langen Schwanz sowohl Prinz Anel als auch Emeséll gegen die Bande. Adrian gefiel das nicht besonders. Anel rollte durch den Sand. Hoffentlich hatte er nicht gerade einen Prinzen umgebracht. Aber er hatte keine Muße, seinen Bedenken nachzuhängen. Tilt warf den Nacken nach hinten. Adrian umschlang ihn mit beiden Armen und presste ihm die Knie mit aller Kraft in die Seiten. Tilt bewegte den Körper wellenförmig, bockte, riss den Kopf nach rechts, nach links und wieder nach rechts.
Adrians Beine verloren den Halt. An Tilts Hals geklammert flog er umher.
»Gut«, rief Emeséll.
Adrian sah aus den Augenwinkeln wie sich Prinz Anel auf Rials Rücken zog. Beruhigung stellte sich trotzdem nicht ein, denn Tilt schlug ihn mit schnellen seitlichen Kopfbewegungen mehrmals gegen die Wand.
»Knie«, brüllte Emeséll.
Adrian fischte mit den Knien nach Tilts Leib.
»Keinesfalls runterrutschen«, riet Emeséll.
Adrian rieb sich noch mehr Gesichtshaut an Tilts Haut ab und konnte nicht antworten. Für einen Moment bekam er Halt, dann gaben einige Nähte der teuren prinzlichen Jeans nach und ein Knopf sprang ab. Adrian jaulte auf, als die Innenseiten seiner Schenkel den Schmirgeleffekt der Wandläuferhaut zu spüren bekamen. Beinahe hätte er losgelassen.
»Jetzt aber«, rief der Prinz.
Adrian presste die Nase in Tilts Nacken und gab sich alle Mühe, ihm mit dem Druck der Beine die Rippen zu zerquetschen. Schließlich wurden Tilts Abwehrbewegungen weniger heftig.
»Nicht nachlassen«, sagte Emeséll. »Einfach nicht nachgeben.«
»Das sagst du, du Hund«, murmelte Adrian, während es ihn auf und ab hob. Voller Zorn bohrte er die Kniescheiben in einen wenig nachgiebigen Körper.
Plötzlich stand Tilt still.
Adrian presste sich immer noch an ihn, wie ein Ertrinkender an eine schwimmende Tonne. Jemand fasste ihn an den Armen. Er stöhnte, als sie ihn herabzogen, und stöhnte immer noch, als sich Emeséll mit der Notfalltasche neben ihn kniete.
»Gut gemacht«, sagte Prinz Anel. Er half Emeséll, die vollkommen zerfetzten Sachen hinunterzuschneiden und die schlimmsten Schürfwunden zu verarzten. Einen lockeren Hausanzug hatte Emeséll schon vorher bereitgelegt. Die Schmerzmittel wirkten rasch. Adrian stand auf und bewegte sich wie eine Krabbe auf Tilt zu, um ihm das Maul zu streicheln. »Feiner Junge.« Seine Stirn sank gegen Tilts Flanke.
Emeséll umfasste ihn von hinten und ließ ihn in den Sand gleiten. »Aber, hoppla. Schicken wir unsere beiden Lieblinge erst einmal wieder zurück. Ich glaube nicht, dass Adrian heute noch reiten möchte.«
Mit geschlossenen Augen lag Adrian auf dem weichen Untergrund und der Wind erzeugte ein höchst unangenehmes Gefühl auf seiner roh gescheuerten Gesichtshaut.
Emeséll drückte zusammen mit Prinz Anel die zwei Wandläufer durch eine Gittertür und sie hoben Adrian auf.
»Na, komm«, sagte Anel. »Du brauchst jetzt eine Stärkung.«
»Und eine Menge sehr weicher Kissen«, erwiderte Adrian.
*
Eine Viertelstunde später wurde Minkas von Adrian angepiept.
»Übernimmst du bitte meinen Dienst? Ich kann nicht stehen, nicht sitzen und mich nirgends sehen lassen.«
»Hat dich der Wandläufer endgültig plattgemacht?«
»Ich habe ihn plattgemacht, aber die Nebenwirkungen waren alles andere als erfreulich.«
»Verdammt, wie soll ich das in der Küche schaffen? Ich weiß nicht einmal, was zu tun ist.«
»Padrin weiß es.«
»Der ist noch bei Perle Idemeneo.«
»Dann Ell und Mondran. Sie schmeißen den Laden schon – du wirst sehen. Du musst nur bei ihnen sein, damit sie dich um Rat fragen können.«
»Ein feiner Rat wird das sein«, sagte Minkas.
In weißer Jacke und Hose und ohne die hohe Mütze fuhr er hinunter in den Küchentrakt. Er betrachtete sich im Spiegel des Lifts. Er sah aus wie ein arbeitsscheuer Anstreicher. Vielleicht würde ihm die Mütze doch ein wenig mehr Würde verleihen. Minkas drückte noch einmal den Aufwärtssensor. Der Lift reagierte sofort und
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