Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Penjin.
Emeséll beachtete ihn nicht. Er zog ein Täschchen aus Tilts Satteltasche, nahm eine kleine Ampulle heraus und injizierte Anel den Inhalt mit einer Notfallpistole.
Adrian ging neben ihm in die Knie. »Es war eine rosafarbene Wolke. Sie kam aus einem Röhrchen neben einem Fenster, an dem eine Kamera montiert war. Der Prinz hat das Zeug eingeatmet und wurde bewusstlos.«
Emeséll sah zu Penjin. »Reitet los und holt mir Fangatin!«
»Wozu? Meine Leute können sich um alles Nötige kümmern. Wir haben die verdächtige Person aufgehalten, als sie viel zu schnell mit Seiner Hoheit die Palastmauer herabkam und der Gurt …«
»Penjin!«, sagte Emeséll. »Holt Fangatin oder erklärt dem Kaiser, weshalb Ihr in die Belange der Prewards eingreift. Erklärt ihm, weshalb Ihr die Sicherstellung einer gefährlichen Apparatur hinauszögert. Und lasst mich dabei sein, damit ich sehe, wie er Euch den Kopf abreißt!«
»Bitte«, erwiderte Penjin von oben herab. »Dann steht Ihr inzwischen also für die Sicherheit des Prinzen gerade.«
»Der zieht jetzt bestimmt erst mal die Kabel raus«, sagte Adrian, als sich Penjin in den Sattel geschwungen hatte.
»Vielleicht.« Emeséll massierte Anels Hände. »So ist er wenigstens aus dem Weg.« Er schickte die anderen Männer nach dem Leibarzt der kaiserlichen Familie und drehte sich zu Adrian um. »Berichte!«
Adrian erzählte ihm von dem Ritt an der Mauer hinauf, erwähnte, dass sie bei Coracun Harrow einen Zwischenstopp gemacht hatten und wie Anel auf das Blinken der Kameralinse im Sonnenlicht aufmerksam geworden war.
»Findest du die Stelle wieder?«
Adrian hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Sich an der Mauer zu orientieren, ist ziemlich schwierig.« Er schilderte, wie Anel versucht hatte, die Kamera zu zerstören, wie die leuchtende Wolke aufgestiegen war und von der halsbrecherischen Jagd um die Fahnenstange.
»Das habe ich mit dem Fernstecher gesehen«, bestätigte Emeséll. »Aber unsere beiden Wandläufer waren ja draußen. Ich musste das Rad nehmen. Eigentlich wollte ich zum Stall Seiner Lordschaft, mir da einen Wandläufer borgen, aber du weißt selbst, wie schwierig das geworden wäre. Ich hätte eins der Tiere erst zwingen müssen, mich anzuerkennen. Ich gab Alarm an die Reitstaffel, aber du siehst ja, wer kam.«
»Reuben Penjin.«
»Genau.«
»Weshalb er?«, fragte Adrian.
»Lord Radens Ställe sind in der Nähe und der Sicherheitsdienst des Herzogs scheint im Augenblick buchstäblich kopflos, nachdem Attin einen Selbstmordversuch unternommen hat.«
»Und die Prewards?«
»Tja, die Prewards. Eine Frage, die wir Fangatin stellen werden.«
Kapitel 11 – Kaviar und Reibekuchen
P adrin stürzte sofort auf Adrian zu, als er am nächsten Morgen die Küchentür aufstieß, schlug sein Handtuch über die Schulter und fischte einen Zettel aus einer der vielen Taschen seiner Kochjacke. »Wir haben eine Anfrage. Graf Harrow möchte eine Schale feinsten Ibera-Kaviar und dazu etwas Ausgefallenes. Auf keinen Fall Blinis. Er sagt, sie hängen ihm zum Hals raus.«
Adrian sah auf den Zettel. »Für wie viele Personen?«
»Nur für zwei.«
Adrian lief an der Front entlang, zog hier und da eine Lade auf, musterte hier und da einen Korb mit Gemüse und nahm schließlich ein paar Kartoffeln heraus. »Haben wir saure Sahne?«
Padrin brachte sie ihm.
»Bring sie lieber wieder weg. Ich fürchte, saure Sahne ist ebenso abgedroschen wie Blinis.«
»Das ist wahr, aber etwas Sahniges muss es sein, oder nicht?«
»Piep den Meister an, er soll uns Estragon besorgen und dann schlag mir Creme double! Lass diese Kartoffel reiben, aber mit der Hand.«
»Sofort!« Padrin rannte an den glänzenden Flächen entlang. Schranktüren wurden geöffnet und wieder geschlossen. Eine Küchenmaschine surrte.
Adrian drehte nachdenklich eine Kartoffel in der Hand und zählte die Augen, die ein eifriger Küchenhelfer ausstechen würde.
Padrin kam zurückgeeilt. »Ach, übrigens, der Graf bestand darauf, dass Ihr das alles selbst bringt.«
Adrian nickte lustlos. Anscheinend hatte Harrow neue Beschuldigungen, die er ihm an den Kopf werfen wollte.
»Der Meister antwortet nicht«, sagte Padrin. »Der Pieper sendet das Nicht-stören-Signal.«
»Mist! Ich gehe Estragon holen. Ihr macht den Teig für die Reibekuchen. Nur einen Teelöffel Mehl und doppelt so viel Eigelb wie Eiweiß. Flüssigkeit gut ausdrücken.« Er lief die Treppe nach oben und ging in den Garten hinaus. Als
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