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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Bestrebungen berühmt ist. Der Maître soll ja ein waschechter Antimonarchist sein.«
    »Nicht, dass ich wüsste«, sagte Adrian.
    »Nicht?«
    Adrian schüttelte den Kopf.
    »Lass ihn doch in Ruhe«, befahl Prinz Anel. »Ich habe ihn nicht hergebracht, damit du ihn einem verschärften Verhör unterziehst.«
    »Verhör?«, erwiderte Coracun erstaunt. »Ich bin nur neugierig, so wie alle anderen. Die einen sagen, die beiden Köche seien Sonderermittler des Kaisers, die anderen munkeln, Rial habe das allein zu verantworten. Nur die Köche bestehen darauf, der Maître sei ein elender Hochstapler.«
    »Ich wette, dass sie das tun, alles andere ist Quatsch.«
    »Natürlich«, sagte Coracun. »Wer würde zwei Sonderermittler schon als Köche tarnen? Man würde sie in den Sicherheitsdienst einschleusen. In irgendeinen. Die Köche würde ich für eine saubere Ablenkung nehmen. Sie verhalten sich auffällig, kochen viel zu gut, stellen Fragen zu Dingen, die sie nichts angehen, verlangen Zutritt zu inhaftierten Earls und beschäftigen die Fantasie hinlänglich, um von den wahren Agenten abzulenken. Und das Schöne ist, es funktioniert.«
    Adrian zog die Augenbrauen zusammen. »Wie?«
    »Mache ich es zu kompliziert?«, erkundigte sich Coracun freundlich. »Das mag sein. Als Sohn eines Geheimdienstmannes bin ich nämlich viel zu fantasievoll. In Wirklichkeit ist es natürlich ganz anders. Der Maître ist einfach der Maître. Nichts weiter. Oder er ist nicht der Maître und hat gänzlich andere Absichten, als man ihm unterstellt. Zum Beispiel jemanden zu ermorden. Dazu engagiert man Köche manchmal.«
    »Wirklich?«, fragte Adrian.
    »Ja, ja. Giftmorde sind Sache der Fachleute. Man muss sein Gift nämlich an den Mann bringen, ohne sich erwischen zu lassen. Gezielt. Es muss wie ein natürlicher Todesfall aussehen. Und wie vergiftet man einen Menschen, der mit anderen von denselben Speisen nimmt? Dazu muss man erst seine speziellen Vorlieben ermitteln und sicherstellen, dass niemand anderer das Zeug probieren wird. Dazu verschafft man sich Zugang zu der Person und überzeugt sich davon, ob sie lieber Quittenkonfekt oder hausgemachte Schaumküsse isst. Dann präpariert man einen dieser Schaumküsse …«
    »Das wäre ganz schön blöd.«
    »Wäre es das?«, fragte Coracun. »Weshalb es ihm nicht direkt anbieten? Zum Beispiel bei einem Ausritt? Ein Tütchen mit Gebäck hingehalten, das man nachher verschwinden lässt. Dann kehrt man in seine Wirkungssphäre zurück, ehe das Opfer erste Symptome verspürt. Offiziell hätte man an diesem Tag nur wie immer die gemeinsame Tafel bestückt.«
    »Eure Exzellenz! Beschuldigt Ihr mich, ich wollte Prinz Anel vergiften?«
    »Ich habe kein Anrecht auf die Anrede Exzellenz . Herr Graf wäre korrekt, aber Coracun reicht auch.«
    »Wie auch immer. War das eine Anschuldigung, oder nicht?«
    »Natürlich war es das. Ich habe mir sagen lassen, der Meister habe eine blaue Karte erhalten.«
    »Habt Ihr Euch sagen lassen? Hier lassen sich viel zu viele Leute etwas sagen«, fauchte Adrian. »Weshalb sollten wir so etwas tun?«
    Coracun rieb die Fingerspitzen aneinander. »Geld. Das ist immer ein guter Grund.«
    Prinz Anel schüttelte den Kopf. »Nun entschuldigst du dich bitte bei Adrian.«
    »Natürlich«, sagte Coracun mit weicher Stimme. »Ich habe fantasiert. Es tut mir leid.«
    »Was soll das eigentlich alles?«, fragte Adrian nun wirklich wütend. In ihm brodelte es schon eine ganze Weile, aber was zu viel war, war zu viel. »Jeder überschüttet uns mit Drohungen und Verdächtigungen! Ich will nur meine Arbeit machen, aber man lässt mich nicht! Dieser Idiot Emeséll …«
    Der Prinz legte ihm zwei Finger über den Mund. »Pst. Ein bisschen wollen wir auch für uns behalten.« Er bat darum, Kaffee nachzuschenken. »Wir drei müssen keine Feinde sein.«
    »Nein«, bekräftigte Coracun. »Das müssen wir nicht. Wir können sogar allerliebste Freunde werden.«
    »So sieht es für mich aber nicht gerade aus«, sagte Adrian. Er war froh, als sie wenig später wieder aufbrachen.
    Er hielt sich mit Tilt hinter dem Prinzen und sie setzten ihren Weg aufwärts fort. Immer wieder musste sich Adrian dazu zwingen, sich ruhig und entspannt der Sattellehne anzuvertrauen. Plötzlich zügelte Anel seinen Wandläufer.
    »Was ist das?«, fragte er und zeigte auf ein Glitzern weiter links.
    »Keine Ahnung. Für mich sieht es aus wie ein kleiner Spiegel oder etwas anderes aus Glas.«
    In Schlangenlinien ritten sie

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