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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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eingenommen. Kaum zwei Meter tief, je rund acht Meter lang und fensterlos, konnten sie niemals besonders anheimelnd gewesen sein.
    Adrian ging in die Halle und fand eine größere Aufzugtür, doch sie war mit Sicherheitslack überzogen. Ein schmales rotes Band bedeckte das Tastenfeld, das den Schriftzug defekt trug. Adrian hoffte nicht, die glasartige Schicht des Sicherheitslacks durchdringen zu können. Also würde er mit dem Speisenaufzug wieder nach unten fahren müssen. Er sah sich noch einmal in der beeindruckenden Halle um. Die Decke zierten dunkle Wolken mit heftig zuckenden Blitzen. In der Mitte saß eine goldene Scheibe. Adrian betrachtete sie einen Moment. Schwach erkannte er einen Schriftzug. Er richtete die Lampe nach oben.
    Herrscher des Himmels .
    Darunter war in kleinerer Schrift Kaiserliche Sternwarte eingraviert. Adrian runzelte die Stirn und begann, nach einem Sensor zu suchen. Er fand ihn neben dem versiegelten Aufzug. Das Licht leuchtete gelb. Nicht rot. Also war der Kontakt aktivierbar.
    Adrian drückte den Sensor. Die goldene Scheibe drehte sich und schraubte sich abwärts. Eine schmale Wendeltreppe wurde sichtbar. Adrian betrat die unterste Stufe. Sofort setzte sich die Treppe mit ihm in Bewegung. Die goldene Scheibe drehte sich wieder an ihren Platz zurück und Adrian stand in der kaiserlichen Sternwarte.
    Sie war offensichtlich lange nicht mehr genutzt worden. Die Kontrollborde waren mit Planen abgedeckt und die vielen Lämpchen dunkel. Eine Hängebrücke führte noch weiter nach oben zu einer Plattform von vielleicht vier Quadratmetern Größe.
    Adrian beschloss, sich alles anzusehen, aber ihm gefiel das Schwanken der Brücke nicht. Eine Hand am seildünnen Geländer blieb er stehen. Dann sah er oben ein Lämpchen blinken.
    Er machte ein paar schnelle Schritte über die wacklige Konstruktion und sprang auf die Plattform hinauf. Hier standen zwei Glaskästen. Kontrollanzeigen leuchteten. Dünne Schläuche führten in schwarz gestrichene Unterschränke. Adrian bemerkte sie kaum, denn er sah in zwei grüne Augen.
    Unter der Abdeckung lag eine Frau und sah mit ausdruckslosem Gesicht zu ihm auf. Um sie herum fächerte sich ihr langes schwarzes Haar. Sie trug ein feines Gewand mit Blütenstickerei und goldenem Gürtel. Goldene Pantoffeln mit Edelsteinbesatz saßen an den schmalen Füßen. Schön wie eine Märchenfigur lag sie dort.
    Adrian starrte auf sie hinab. Zitternd fasste er nach einem Sensor, der einen Aufwärtspfeil zeigte und drückte fest darauf. Die Abdeckung hob sich.
    Adrian zitterte noch mehr, als er die Hand ausstreckte und den Arm berührte, der locker auf dem Untergrund auflag. Das Fleisch fühlte sich weich und warm an. Er sah Flüssigkeit durch einen Schlauch rinnen.
    Die grünen Augen sahen still zu ihm auf. Adrian drückte die Abdeckung hastig zu. Er drehte sich zum zweiten Kasten um. Dort lag ein Mann, dessen braunes Haar fast bis zu den Knien reichte. Er hatte braune Augen. Sein Gewand war mit Goldfäden durchwirkt. Zwei Löwen, die einander die Pranken zeigten, zierten die Brust.
    Adrian stützte sich am Kasten ab. Er suchte das Kontrollpanel nach Sensoren ab, mit denen man die Gestalten zum Leben erwecken konnte. Während er die Symbole zu interpretieren versuchte, fuhr plötzlich ein kleines goldenes Gerät aus und feilte die Fingernägel des Reglosen.
    Adrian warf noch einmal einen Blick auf die offenen Augen, die ihn anzustarren schienen, egal, wo er stand. Schnell drehte er sich um und hangelte sich über die Hängebrücke abwärts. Er ließ die Treppe ausfahren, stolperte von der untersten Stufe auf den Mosaikboden und suchte Halt an der gerundeten Wand der Halle. Die goldene Scheibe saß wieder an ihrem Platz.
     
    *
     
    Der Kaiser hatte es sich auf einem Sessel bequem gemacht, Anel ins Bett geschickt und den Eierflip getrunken. Das leere Glas reichte er Minkas. »Ich nehme nicht an, dass Ihr mit alten Märchen vertraut seid?«
    Minkas machte eine unsichere Geste. »Star wars und so etwas?«
    Der Kaiser lächelte. »So etwas, ja. Allerdings etwas älter. Die Geschichte, die mir eben einfiel, handelt von einem jungen Mädchen, das auf dem Acker des Vaters einen goldenen Mörser findet. Ehrlich, wie das Mädchen ist, bringt sie den wertvollen Mörser dem König. Was fordert er wohl von ihr?«
    Minkas hatte erst zwei Tage vorher zugesehen, wie Adrian Gewürze für eine Currypaste im Mörser zerrieben hatte. »Doch nicht den Stößel dazu, oder?«
    »Doch, natürlich.

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