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Intruder 2

Intruder 2

Titel: Intruder 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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du meinst, dass es so einfach ist.«
    »Ist es«, behauptete Mike. »Keine Sorge. Wenn alle Stricke reißen, spendiere ich uns für heute Nacht ein anderes Zimmer.
    Immerhin bin ich für den Mist ja auch verantwortlich.«
    »Da wage ich dir nicht zu widersprechen«, erwiderte Frank.
    Er sagte es in einem sonderbaren Ton, der Mike leicht alar-mierte; so, als meinte er damit nicht nur das kleine Missgeschick im Hubschrauber. Aber Mike tat ihm nicht den Gefallen, nachzuhaken und ihm so das Stichwort zu geben, auf das er möglicherweise wartete.
    Stattdessen beugte er sich erneut über seine Tasche und begann diesmal, seine Sachen zusammenzupacken. Frank sah ihn noch einen Moment lang fast erwartungsvoll an, dann zuckte er mit den Schultern und begann ebenfalls seine Sachen zusam-menzusuchen.
    Da sie nicht viel ausgepackt hatten, benötigten sie nur ein paar Minuten, um alles in ihren Gepäckrollen und Taschen zu verstauen. Mikes angeschlagenes Bein protestierte mit einem pochenden Schmerz, als er sich die Rolle auf die Schulter lud, und Frank blieb natürlich nicht verborgen, wie schwer es ihm fiel, aus dem Zimmer zu humpeln. Er bot ihm an, das Gepäck zum Motorrad zu tragen, aber Mike schüttelte nur wortlos den Kopf und zwang sich, mit zusammengebissenen Zähnen (und Tränen in den Augen) weiterzuhumpeln. Er hatte den Dämon aus dem Hogan besiegt! Er hatte den Cops ein Schnippchen geschlagen, und er hatte auch seinen Plan einigermaßen erfolgreich auf den Weg gebracht. Er würde sich nicht von seinem eigenen verdammten Knie aufhalten lassen!
    Stefan schraubte am Vorderrad der Intruder herum, als sie den Parkplatz erreichten. Er sah nicht besonders zufrieden aus, aber als Frank ihn fragte, ob es irgendwelche Probleme gäbe, schüttelte er den Kopf. »Das wird schon halten, wenigstens bis zu der Werkstatt, von der der Ranger gesprochen hat. Habt ihr mein Gepäck mitgebracht?«
    »Ich hole es«, schlug Frank vor.
    »Nicht nötig. Ich muss mir sowieso noch die Hände waschen.
    Ihr könnt in der Zeit ja schon einmal auschecken, damit wir hier wegkommen. Wir haben noch ein hübsches Stückchen Weg vor uns. Der Helikopterflug war nicht geplant.«
    »Hat er dir nicht gefallen?«
    »Unsinn. Aber die Zeit könnte uns heute Abend fehlen.«
    »Wenn wir aus dem Park raus sind, kommt nur noch Wüste«, sagte Mike. »So interessant ist das nicht. Spielt doch keine Rolle, ob wir im Hellen oder im Dunklen durch die Wüste fahren.«
    »In einer fremden Umgebung macht das durchaus einen Unterschied, und das weißt du«, sagte Frank ärgerlich. »Also lasst uns so schnell wie möglich hier verschwinden.«
    Stefan ging in Richtung der Blockhütte davon. Frank wartete, bis er außer Hörweite war, dann drehte er sich mit einem Ruck zu Mike um und fragte in scharfem Ton: »Also - was ist los, zum Teufel?«
    »Los?«
    »Du weißt genau, was ich meine! Irgendwas stimmt nicht mit dir - und es hat nicht nur mit dem Unfall zu tun!«
    Und ob es das hat. Es hat nur damit zu tun. Aber das kann ich dir nicht sagen. Vielleicht später, wenn wir zu Hause sind. In Sicherheit.
    »Ich bin nervös, das ist alles«, behauptete Mike. »Es hat nichts mit euch zu tun oder dem Unfall.« Er hob die Schultern.
    »Entzug.«
    »Entzug?«
    »Zigaretten«, erklärte Mike. »Ist dir nicht aufgefallen, dass ich seit gestern Nachmittag nicht mehr geraucht habe? Das macht ein bisschen kribbelig.«
    Frank sah ihn misstrauisch an. Er glaubte ihm kein Wort. Aber sein Argument war nicht so leicht zu widerlegen.
    »Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, ausgerechnet jetzt mit dem Rauchen aufzuhören«, wandte er ein.
    »Wer liegt mir denn seit Jahren damit in den Ohren?«, fragte Mike.
    »Ich«, antwortete Frank prompt. »Aber wenn du hier weiter so rumnervst, dann kaufe ich höchstpersönlich eine Stange Marlboro und stopfe sie dir in den Hals.«
    »West«, antwortete Mike. »Ich rauche West. Genauer gesagt, habe ich es bis gestern getan.« Und dabei würde es auch bleiben. Er verspürte nicht den geringsten Appetit auf eine Zigarette. Er hatte diese Schlacht gewonnen, und wenn er jetzt wieder freiwillig zur Zigarette griff, dann gab er nicht nur im Nachhinein die Schlacht, sondern den ganzen Krieg verloren. Die Zigaretten waren ein Symbol, das unvorstellbar wichtig geworden war.
    Er drehte sich zu seinem Motorrad um und begann sein Ge-päck zu verstauen.
    »Sagtest du gerade: zweihundertfünfzig Meilen?« Stefan hör-te sich nicht nur so an, als ob ihn gleich der

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