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Intruder 2

Intruder 2

Titel: Intruder 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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»Los!«
    Frank gab Gas, und auch Mike fuhr an und entfernte sich fünfzehn oder zwanzig Meter weit, ehe er wieder anhielt, um auf Stefan zu warten.
    Beinahe hätte Stefan es nicht geschafft. Seine Intruder sprang zwar sofort an und jagte mit einem Satz los, aber der Helm, den er in der linken Hand hielt, und das schlecht ausbalancierte Gewicht der Gepäckrolle auf seinem Rücken brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Das Motorrad schleuderte, geriet für einen Moment in eine so bedrohliche Schräglage, dass ein Sturz fast sicher schien, richtete sich dann aber wie durch ein Wunder wieder auf. Stefan brachte die Intruder mit kreischendem Hinterreifen neben Mike zum Stehen, stülpte den Helm über und rückte fluchend die Last auf seinem Rücken zurecht.
    »Weg hier!«, keuchte er. »Los! Wir treffen uns am Ausgang!«
    Mike sah noch einmal zurück. Der Indianer war verschwunden. Genau in diesem Moment stürzte der Streifenwagen mit einem gewaltigen Krachen auf die Seite. Die Frontscheibe zerplatzte endgültig zu Millionen rechteckiger Splitter, und der Ranger wurde gegen das Lenkrad und halb aus dem Wagen geschleudert. Der Motor erstarb.
    Mike war sicher, dass die Kerle den Ranger umbringen würden.
    Er trat den ersten Gang hinein, ließ die Kupplung springen und raste los.
    Sie hielten erst wieder an, als die Grenze des Grand Canyon National Parks beinahe fünf Meilen hinter ihnen lag und rings um sie herum nichts anderes als Wüste und kantige rote Felsen waren.
    Mike hatte für eine Weile den Anschluss verloren. Stefan und Frank waren wie die Teufel gefahren, und seine eigene Maschine war mittlerweile zu angeschlagen, um mit ihnen mithalten zu können, selbst wenn er es fahrerisch vermocht hätte. Es bestand jedoch nicht die Gefahr, dass sie sich verloren. Es gab nur diese eine Straße, die aus dem Park hinausführte. Nachdem Mike fünf Minuten gefahren und halbwegs sicher war, weder von einer Bande durchgeknallter Harley-Davidson-Fahrer noch von einem Indianer auf einem Monstermotorrad verfolgt zu werden, hatte er sein Tempo etwas gedrosselt. Die Intruder lag nicht gut auf der Straße. Das Vorderrad schlackerte, und er hatte Mühe, die Maschine unter Kontrolle zu halten. Das Letzte, was er sich jetzt leisten konnte, war ein Sturz, bei dem entweder das Motorrad so stark beschädigt oder er so schwer verletzt wurde, dass er nicht weiterfahren konnte.
    Endlich sah er Stefan und Frank vor sich. Sie parkten ein kleines Stück neben der Straße, und Mike erkannte schon von weitem, dass Stefan damit beschäftigt war, sein Gepäck wieder ordentlich auf dem Motorrad zu verstauen. Frank stand mitten auf der Fahrbahn und starrte ihm reglos entgegen, was Mike im ersten Moment fast absurd vorkam. Dann wurde ihm klar, dass die einzig denkbare Alternative zu diesem Verhalten wahrscheinlich ein Streit zwischen ihm und Stefan gewesen wäre, bei dem die Fetzen flogen. Sie würden um diesen Streit nicht herumkommen, aber Frank war vernünftig genug, um zu erkennen, dass jetzt nicht der passende Moment dafür war.
    Mike brachte die Maschine neben Frank zum Stehen. Seine Knie zitterten. »Alles in Ordnung?«
    »Klar«, antwortete Frank. »Ich fühle mich wunderbar. Es war ein herrlicher Tag, und jetzt genieße ich den Sonnenschein und freue mich darauf, in aller Ruhe im Hotel am Swimmingpool zu sitzen und ein Bier zu trinken.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Verdammt noch mal, was denkst du denn? Nichts ist in Ordnung! Wo warst du so lange?«
    »Die Maschine ist im Arsch«, antwortete Mike. »Ich konnte nicht schneller fahren. Aber ich glaube nicht, dass sie hinter uns her sind.«
    »Wer? Die Cops oder diese Irrsinnigen?«
    »Wo ist da der Unterschied?« Stefan hatte ihr kurzes Gespräch offenbar mitgehört, obwohl sie ziemlich leise gesprochen hatten. »Ich weiß wirklich nicht, von wem wir mehr zu befürchten haben. Von den Cops, den Rockern - oder von einem von euch beiden.«
    »Jetzt nicht«, zischte Frank. Mike revidierte seine vielleicht etwas vorschnell gefasste Meinung über Franks Vernunft. Der Streit, über den er nachgedacht hatte, hatte offenbar schon begonnen.
    »Ganz wie du willst.«
    Stefan zurrte wütend sein Gepäck fest und stieg aufs Motorrad.
    »Wir haben noch genug Sprit, um bis nach Cameron zu kommen. Ich schlage vor, wir tanken dort und fahren dann über die 160 rauf nach Utah, so schnell wir können.«
    »Vielleicht besser nicht ganz so schnell«, wandte Frank ein.
    »Es sei denn, du hast Lust, wegen einer

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