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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Tontauben zu spielen und zu winken, schrien aber aus Leibeskräften weiter, als der Fahrer die Tür öffnete und ausstieg. Als wäre das Dröhnen des uralten Dieselmotors noch nicht genug, wehte das schrille Quieken eines bis zum Anschlag aufgedrehten Autoradios zu ihnen herüber, das Country-Musik dudelte.
    Mike wusste, was geschehen würde, aber sie waren vollkommen hilflos und nicht in der Lage, irgendetwas daran zu ändern, und das war vielleicht das Entsetzlichste von allem.
    Der Fahrer, der eine gefütterte Jacke in der gleichen Farbe wie sein Wagen und eine übergroße Pelzmütze trug, kletterte umständlich in den Schnee hinab, blieb stehen und begann in den Taschen zu graben, während er sich umdrehte.
    »Um Gottes willen, du Idiot!«, brüllte Stefan. »Steig in den Wagen! Steig wieder ein und hau ab!«
    Er schrie so laut, dass Mike einen Moment lang glaubte, der Mann könne ihn tatsächlich hören. Aber dann tauchten seine Hände wieder aus den Jackentaschen auf, Zigaretten und ein Streichho lzbriefchen haltend, und er setzte sich in Bewegung.
    Als er hinter der Fahrerkabine seines Wagens hervortrat, spritzte der Schnee neben ihm auf. Der Mann blieb stehen, blickte verständnislos auf die langsam auseinander wehende pulverige weiße Wolke und hob noch das Streichholzbriefchen an die Zigarette, die er sich mittlerweile zwischen die Lippen geklemmt hatte.
    Die zweite Kugel schlug Funken aus der Karosserie des Wagens, unmittelbar neben seiner Schulter, und das verstand sogar er. Vielleicht hätte es ihm sogar das Leben gerettet, hätte er nicht in diesem Moment etwas durch und durch Dummes getan.
    Mike begriff nicht, warum der Mann nicht einfach auf dem Absatz herumfuhr und die zwei Schritte zur Tür zurücklief, um wieder in den Wagen zu steigen, wo er wenigstens halbwegs in Sicherheit gewesen wäre. Stattdessen schleuderte er das Streichholzbriefchen in hohem Bogen davon - und rannte einfach los, direkt in die freie, deckungslose Fläche des Parkplatzes hinaus; vielleicht, weil er in Panik war und Menschen in Panik nun manchmal Dinge tun, die vollkommen unlogisch sind.
    Und die sie das Leben kosten können.
    Vor und neben dem rennenden Mann stob der Schnee auf, und anscheinend kehrte nun doch ein Teil seines logischen Denkvermögens zurück, denn er duckte sich leicht und begann unwillkürlich im Zickzack zu laufen, um den Parkplatz zu überqueren und den rettenden Waldrand auf der anderen Seite der Straße zu erreichen. Die nächsten Schüsse, die die Indianer auf ihn abgaben, gingen ein ganz schönes Stück daneben. Für zwei, vielleicht drei Sekunden sah es tatsächlich so aus, als hätte der Mann eine Chance.
    Aber natürlich schaffte er es nicht.
    Er hatte den Parkplatz und die Straße bereits zur Hälfte überquert, als er plötzlich ins Stolpern geriet; jedenfalls sah es so aus. Aus seinem rasenden Zickzackkurs wurde ein haltloses Torkeln. Dann, als er fast die gegenüberliegende Straßenseite erreicht hatte, traf ihn eine zweite Kugel. Er warf die Arme in die Luft, vollführte eine groteske, anderthalbfache Pirouette und verschwand, als er in den Straßengraben auf der anderen Seite kippte.
    »Nein!«, keuchte Stefan. »Sie ... sie haben ihn umgebracht.
    Er ist tot! Sie ... sie haben ihn einfach erschossen!«
    »Sieht so aus«, sagte Strong hämisch. »Und es ist eure Schuld.«
    »Halten Sie das Maul«, schnauzte Frank. »Sie wissen verdammt genau, dass das nicht stimmt!«
    »Ich hätte ihn retten können, wenn ich meine Waffe gehabt hätte und nicht gefesselt hier herumliegen würde«, sagte Strong böse. »Der Bursche geht auf euer Konto, nicht auf meins.«
    »Es wäre überhaupt nichts passiert, wenn Sie uns nicht in ihren verfluchten Privatkrieg hineingezogen hätten!«, antwortete Frank. »Verdammt, was sollen wir jetzt nur tun?«
    »Ich wüsste es ja, aber ich fürchte, ihr legt keinen besonderen Wert auf meine Vorschläge«, knurrte Strong.
    »Von dem Klebeband ist noch genug da«, drohte Stefan.
    Strong lachte abfällig, aber er war klug genug, es nicht auf die Spitze zu treiben. So hielt er lieber die Klappe. Stefan warf ihm noch einen finsteren Blick zu, drehte sich dann aber um und starrte wieder aus dem Fenster.
    Nachdem der Fahrer des Schneepfluges zusammengebrochen war, hatten die Indianer das Feuer wieder eingestellt. Dabei beließen sie es im Moment. Selbst der Sturm verlor spürbar an Kraft, und eine schon fast unhe imliche Stille kehrte ein.
    »Sie haben ihn umgebracht«, murmelte

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