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Intrusion

Intrusion

Titel: Intrusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Elliott
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Warten wir, bis er wiederkommt!«
    »Habt ihr diesen Jakes gesehen? Irre schnell mit der Klinge, der Bastard!«
    »Hey, warum gibt es keinen gegnerischen Herzog?« Ein anderer Soldat hatte sich mit düsterer Miene aufgesetzt.
    »Steht uns nicht zu, danach zu fragen.«
    »Warum nicht, verdammt noch mal? Wenn es keinen gegnerischen Herzog mehr gibt, warum zum Henker gibt es dann ein Heer? Wozu werden wir eigentlich gebraucht? Wir tun nichts weiter. Wir marschieren nachts auf den Wall zu. Damit hat sich die Sache. Wozu die ganze Nahkampf-Ausbildung? Uns auf zwei Beinen fortbewegen, das konnten wir schon vorher.«
    Noch einer der Männer setzte sich auf. »Mein Uropa zog in eine echte Schlacht und kriegte später sogar einen Orden. Schiffe landeten. Überall entlang der Küste wurde gekämpft. Kanonen ballerten. Müssen seltsam ausgesehen haben, die Krieger dieses Bärenvolkes. Haarig wie ’ne Weiber-ihr-wisst-schon-was.«
    »Schnauze!«
    »Sie ritten auf diesen Insektendingern, fast wie Dragoner. Benutzten sie anstelle von Pferden.«
    »Und was passierte mit ihnen? Mit den Kriegern des Bärenvolkes, meine ich? Und den Orten, an denen wir früher kämpften? So wie es in den Geschichtsbüchern steht? Seit wann schicken wir Einheiten los, die einfach spurlos verschwinden? Einen Trupp nach dem anderen – und keiner kommt zurück …«
    »Seit es den Wall gibt, du Clown.«
    »Genau. Seit es den Wall gibt.«
    »Also noch mal langsam und zum Mitschreiben«, sagte ein Soldat ganz am Rand der Gruppe. Sein Kettenhemd rasselte, als er sich aufrichtete. »Sie schicken jeden Monat ein paar Einheiten los. Die Einheiten marschieren quer durch die Landschaft, bis sie auf den Wall stoßen. Und dann?«
    »Weil sie nur nachts unterwegs sind, sehen sie die Barriere nicht und marschieren mittendurch.« Der Soldat pfiff durch die Zähne. »Finito.«
    »Moment mal. Heißt es nicht, dass der Wall Tausende von Meilen entfernt ist?«
    »Schon. Aber er ist näher gerückt.«
    »So nahe wie jetzt war er noch nie. Die Einheiten schickten Brieftauben zurück. Nach, sagen wir mal, 300 Meilen. Dann nach 1000. Dann nach 2000, 4000, 5000. Irgendwann blieben die Tauben aus. Keine Tauben mehr, keine Einheit mehr. Sie durchdrangen den Wall, und das war es.«
    »Wie weit sind wir noch von dieser Barriere entfernt.«
    »Von hier? Einen Tag. Einen lausigen Tag.«
    »So nahe?«
    »Verdammt nahe.«
    Nachdenkliches Schweigen machte sich breit. Aden hatte das komische Gefühl, dass sich diese Männer zum ersten Mal mit ihrer Lage befassten. Ein Soldat meinte: »Und wenn wir nicht dicht vor dem Wall angehalten hätten, um Gould wegen seiner ständigen Maulerei zu exekutieren, wären wir auch dagegengerannt, oder?«
    »Also hat uns Gould sozusagen das Leben gerettet, und das, obwohl er sonst ein echter Blödmann war.«
    »Guter, alter Gouldie. Wisst ihr noch, was er mit dieser Lady anstellte?«
    »Hey, Sekunde. Was geschah denn mit all den Einheiten, die sich dort draußen befanden, als der Wall näher rückte? Also mit dem gesamten Heer?«
    »Dem gesamten Heer außer uns !«
    »Scheiße! Wir sind der klägliche Rest der Armee!«
    Eine Woge der Panik erfasste die Männer. Einige zückten die Schwerter, ließen sie hilflos sinken und schoben sie wieder in die Scheiden. »Ich frage mich, warum sie das ganze Heer in den Tod schicken«, sagte einer. »Selbst wenn sie uns nicht mehr brauchen, müssen sie uns doch nicht umbringen. Es gäbe sicher eine andere Verwendung für uns.«
    Plötzlich richteten sich alle Blicke auf Aden. Er wand sich. »Ich schätze mal, ihr blickt da besser durch als ich«, stotterte er. Er spürte den seltsamen Drang, sich bei ihnen dafür zu entschuldigen, dass er ihre Aufmerksamkeit auf diese Schiene gelenkt und ihnen ihre glückliche Unbefangenheit geraubt hatte.
    Ein Koloss von einem Kämpfer, der bis jetzt reglos zugehört hatte, setzte sich mit einem Ruck auf. »Meiner Ansicht nach«, sagte er mit dröhnendem Bass, »versucht uns da jemand kaltzustellen.« Alle wandten sich ihm zu. »Meiner Ansicht nach will da jemand die Armee loswerden. Um dann die Macht zu ergreifen, versteht ihr?«
    »Schon wieder Kritz mit seinen Verschwörungstheorien«, stöhnte einer. »Unser Meister der taktischen Winkelzüge.«
    »Etwas ist da oberfaul«, erklärte der Hüne. Er stand auf, ein stahlhartes Funkeln in den Augen.
    »Setz dich hin, Fettsack!«
    »Meuterei«, fuhr der Koloss fort. »Ich schlage eine Meuterei vor. Gegen den Herzog. Gegen Schloss

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