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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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werde.«
    »Tatsächlich?«
    »Natürlich«, erwiderte Mai. »Während ich durchaus in der Lage bin, die Flotte zu kontrollieren und auf unterschiedliche Kampfbedingungen zu reagieren, werde ich nicht immer die richtige Entscheidung treffen. Manche Dinge werden mich überraschen. Es werden auch Schiffe verloren gehen. Und ich weiß, dass es keine Garantie für unseren Sieg gibt. Ich mag ja einer der leistungsfähigsten Computer der Welt sein, aber ich weiß durchaus, dass ich nicht perfekt bin.«
    »Ich mag diesen Computer«, stellte Geoff fest.
    »Ich auch«, sagte der Minister und blickte voller Sympathie auf Mais hohe leuchtende Säulen. »Er zeigt wenigstens eine gewisse Bescheidenheit.«
    Der Verteidigungsminister wandte sich dem Captain zu und lächelte zum ersten Mal, seit … nun, genau genommen, seit Geoff ihn kennengelernt hatte.
    »Was ist?«, fragte der Captain.
    »Weiß auch nicht«, erwiderte der Minister. »Aber aus irgendeinem Grund bin ich jetzt nicht mehr ganz so nervös. Ihr Computer ist menschlicher, als ich gedacht hatte.«
    »Na, dann wäre das ja geklärt«, sagte der Captain, ging zum Fahrstuhl hinüber und drückte auf einen Knopf. »Mai?«
    »Ja, Captain.«
    »Zünde alle Triebwerke und bring die Flotte von der Erde weg. Wenn du uns brauchst – wir sind auf der Kommandobrücke.«
    Wie Captain Holland befohlen hatte, setzten sich Tausende von Triebwerken mit lautem Getöse in Gang und machten sich daran, die Flotte aus dem Erdorbit zu schaffen. Innerhalb weniger Minuten hatte jedes Schiff seine höchste Beschleunigung erreicht, wobei es sowohl die Anmut einer Ballerina, die über die Bühne schwebt, als auch die Energie eines über die Savanne donnernden Nashorns an den Tag legte. Das soll jetzt nicht heißen, dass diese Metaphern wirklich zusammenpassen, denn die Vorstellung, dass ein Nashorn beispielsweise eine Pirouette dreht, wäre einfach zu lächerlich.
    Die Kommandobrücke der Concordia hatte ungefähr dieselbe Größe wie ein Ballsaal und befand sich direkt an der Spitze des Schiffes. Durch das riesige Panzerglasfenster ganz vorn hatte man einen prachtvollen Ausblick auf den Weltraum. Der Kommandostuhl des Captains war so positioniert, dass er sich nicht dauernd den Hals zu verrenken brauchte, um festzustellen, wo sie sich gerade befanden. Die Wände und der Fußboden der Kommandobrücke waren in schmutzigem Weiß gehalten, also ungefähr in der Farbe, mit der Leute ihre Wände anstreichen, wenn sie ihr Haus verkaufen wollen. Ringsum standen unzählige Schaltpulte mit Monitoren, auf denen ganz und gar unverständliche Zahlenreihen, oszillierende Liniencharts und Querschnittdiagramme des Schiffes zu sehen waren. Im ganzen Raum wimmelte es von Besatzungsmitgliedern. Einige saßen auf ihren Plätzen und konzentrierten sich auf ihre Arbeit, andere liefen zielstrebig zwischen verschiedenen Schaltpulten hin und her und gaben etwas in ihre Tablet- PC s ein. Das alles wirkte absolut aufregend.
    Tim, Ruth und Mr. Knight standen im hinteren Teil des Raums, während Geoff auf einem unangenehm hohen Drehstuhl Platz genommen hatte. Er spielte mit dem Gedanken, auf einige der Knöpfe in der Armlehne zu drücken, um vielleicht bequemer sitzen zu können, doch dann fiel ihm ein, dass er schon in seiner eigenen Zeit genügend Probleme mit solchen verstellbaren Stühlen gehabt hatte. Deshalb ließ er lieber die Finger von einem futuristischen Stuhl, der auf der Kommandobrücke eines Raumschiffs stand und mit mehr Knöpfen und Tasten versehen war als jene Toiletten, die es nur in japanischen Hotels gab. Weil es ihm aber peinlich war, gleich wieder vom Stuhl aufzustehen, rückte er sich so zurecht, dass er nicht allzu unbequem saß, und beobachtete, wie Captain Holland und der Verteidigungsminister zum vorderen Teil der Kommandobrücke gingen, um das Wort an die Crew zu richten.
    »Alle mal herhören!«, rief der Captain und hob die Hände. »Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?«
    Im Raum wurde es ganz still. Alle hielten in ihrer Tätigkeit inne und richteten den Blick auf den Captain.
    »Mai«, sagte der Captain, während er zur Decke hochblickte. »Kannst du bitte eine Verbindung zur Flotte herstellen?«
    »Verbindung hergestellt«, antwortete Mai.
    Der Captain räusperte sich.
    »Hallo, Leute, hier spricht Ihr Captain«, sagte er mit fester, befehlsgewohnter Stimme. »Leider muss ich Ihnen heute eine sehr schlechte Nachricht mitteilen. Im einundzwanzigsten Jahrhundert hat sich eine höchst

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