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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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solcher Säulen sein, die im gleichen Abstand zueinander angeordnet waren und alle gleich aussahen.
    »Guten Abend, Mai«, antwortete der Captain. »Wie geht es dir?«
    »Ausgezeichnet, Captain«, antwortete der Computer. Bei jeder Silbe leuchtete eine andere Säule auf. »Ich habe gerade berechnet, wie sich bei allen Schiffen die Leistungsfähigkeit der Triebwerke um zwanzig Prozent steigern lässt.«
    »Das ist ja wunderbar, Mai«, sagte der Captain.
    »Das ist Mai?«, fragte Geoff und trat näher an die Säulen heran. Dann streckte er die Hand aus, um eine der Säulen zu berühren. Sie fühlte sich kühl und glatt an, aber auch leicht feucht, als wäre sie mit irgendeiner durchsichtigen Flüssigkeit überzogen. Geoff zog seine Hand zurück und beschnupperte sie – das roch nach Seife. Vielleicht war es ja irgendein futuristisches Kühlgel, das verhinderte, dass sich der Computer überhitzte, oder irgendeine superleitfähige Flüssigkeit, deren molekulare Struktur Informationen weitergab.
    »Könnten Sie das bitte lassen?«, sagte Mai. »Ich bin gerade gesäubert worden.«
    »Entschuldigung«, sagte Geoff und wischte sich die Hand an der Hose ab. »Ich wusste nicht, dass Sie etwas dagegen haben, angefasst zu werden.«
    »Haben Sie denn nichts dagegen, angefasst zu werden?«
    »Kommt ganz drauf an«, erwiderte Geoff. »Hören Sie, tut mir wirklich leid. Ich wusste nicht, dass Sie das spüren.«
    »Ich spüre alles auf diesem Schiff«, erklärte Mai. »Ich spüre Ihre Füße auf dem Fußboden, Ihren Atem in der Luft – ich habe sogar dieses Teilchen gespürt, das Sie vorhin gegen die Wand geschnipst haben, als Sie meinten, niemand beobachte Sie.«
    »Das haben Sie gespürt?«, fragte Geoff. Mai sprach von einem Fussel, den er an seinem Ärmel entdeckt hatte. Und den er diskret entsorgt zu haben meinte.
    Der Computer schwieg.
    Captain Holland trat vor.
    »Mai, wir brauchen deine Hilfe«, sagte er.
    »Ich weiß«, erwiderte Mai. »Ihr wollt, dass ich die Kontrolle über die Flotte übernehme, damit ihr ins einundzwanzigste Jahrhundert zurückreisen und eine außerirdische Invasion verhindern könnt.«
    »Wow«, sagte Geoff. »Können Sie Gedanken lesen?«
    »Nein«, antwortete Mai. »Aber ich habe Ihr Gespräch verfolgt, seit sich der Captain im Hangar zu Ihnen gestellt hat.«
    Der Captain lächelte.
    »Kannst du uns helfen?«
    »Ich habe bereits begonnen, die nötigen Vorbereitungen zu treffen«, sagte Mai, deren Glassäulen bei jedem Wort aufleuchteten, als wäre sie ganz aufgeregt. »Ich habe mich mit jedem leeren Schiff der Flotte vernetzt und bin gerade dabei, die Kampfbereitschaft zu überprüfen. Alle bemannten Schiffe halten sich bereit und erwarten deine Befehle.«
    »Danke, Mai«, sagte der Captain. »Manchmal weiß ich einfach nicht, was ich ohne dich tun würde.«
    »Außerdem war ich so frei, die historischen Unterlagen über die ursprüngliche Schlacht von 2781 zu analysieren und eine Angriffsstrategie zu entwickeln«, fuhr Mai fort. »Diesen Aufzeichnungen zufolge bestand die außerirdische Flotte aus tausend Schiffen, die von einer Armada von fünfzig Hauptschiffen begleitet wurden. Wenn wir zuschlagen, sollte das in fünfzig Angriffswellen geschehen, wobei jedes Hauptschiff von zwanzig Spacefightern geschützt werden sollte. Bedienen sich die Außerirdischen ebenfalls dieser Strategie, würde ich vorschlagen, dass wir auf Angriffsstrategie Delta – 341 zurückgreifen. Das würde es uns erlauben, uns die Schwachstellen dieser Schutzformation zunutze zu machen.«
    »Hört sich so an, als wüsstest du, was du tust«, stellte der Captain fest. »Haben Sie immer noch Bedenken, alles dem Computer zu überlassen?«, wandte er sich an den Minister.
    »Ich bin nach wie vor nicht hundertprozentig überzeugt«, erwiderte der Minister und schüttelte den Kopf. »Wenn Sie mich fragen, hört sich das alles zu schön an, um wahr zu sein.«
    »Ich habe, als Sie im Fahrstuhl waren, gehört, welche Vorbehalte Sie mir gegenüber haben«, sagte Mai mit ausdrucksloser Stimme. »Darf ich Ihnen versichern …«
    »Lassen Sie mich raten«, fiel ihr der Minister ins Wort. »Sie wollen mir versichern, dass nichts schiefgehen kann? Dass Sie außerstande sind, Fehler zu machen?«
    »Keineswegs«, sagte Mai. »Ich spüre, dass Ihnen genau dies Sorgen bereitet. Sie mögen es nicht, wenn die Dinge zu perfekt sind, und ich wollte Ihnen nur versichern, dass ich wahrscheinlich einige Fehler machen

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