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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Büffelherde. Als die Wellenfront das erste Platoon erreichte, strömten die Indowy, die durch die vielen Öffnungen im Erdgeschoss in das Gebäude eindrangen, zuerst um die drinnen aufgereihten Menschen in ihren Panzeranzügen herum. Als der Druck dann zunahm, fingen sie an, die Soldaten anzurempeln und über sie hinwegzuklettern. Als das Gewicht von zuerst einer Hand voll und dann einem Dutzend und schließlich Hunderten in Panik geratener Extraterrestrier zunahm, wurden die Soldaten in ihren Anzügen zu Boden gerissen und begannen unter den über sie hinwegtrampelnden Indowy um sich zu schlagen. Während sie so mit Armen und Beinen um sich stießen und versuchten, sich zu befreien, zerschmetterten und zerquetschten die servounterstützten gepanzerten Arme und Beine die kläglichen kleinen Kreaturen, deren grünes Blut bald die pastellfarbenen Wände beschmierte. Und dieses Blut machte das Problem noch schlimmer, weil der Boden jetzt schlüpfrig geworden war.
    Der Kompaniechef und der First Sergeant der Charlie-Kompanie rannten an den Ort des Geschehens in dem verzweifelten Versuch, ihre Position zu halten, aber auch sie wurden von der Flut mitgerissen. Zwei der Terawatt-Laser des Bataillons standen mitten in der Flut, darauf vorbereitet, das Feuer auf die Posleen zu eröffnen, doch auch sie gingen unter. So waren das entscheidend wichtige Platoon und der Kompaniechef der Verteidigungstruppe des Bataillons mit etwa dreißig Prozent der gesamten Feuerkraft praktisch bereits neutralisiert, ehe die Schlacht begonnen hatte. Und alles das, ohne dass bis jetzt ein einziger Posleen aufgetaucht war.
    Mike schaltete auf das Charlie-Netz, als dieses sich mit einem Gewirr von Schreien und Flüchen füllte. Er versuchte den Chef der Charlie-Kompanie, Captain Vero, zu erreichen, da es möglich war, die AIDs des Zuges anzuweisen, abgehende Sendungen wegzufiltern, aber der Kompaniechef brüllte und fluchte selbst genauso laut wie seine Soldaten. Als Mike auf das Netz des Bataillonskommandos schaltete, vernahm er dort ein Durcheinander von Anrufen von Alpha, Waffen, Support und selbst von Offizieren der im Hauptquartier stationierten Kompanie, die Befehle anforderten. Das im Erdgeschoss eingesetzte Platoon von Alpha war ebenfalls in Gefahr niedergetrampelt zu werden. Mike hörte, wie Captain Wright um Genehmigung bat, seine Leute in höhere Stockwerke zu verlegen, was aber sofort vom Fernmeldeoffizier abgelehnt wurde; dass er dazu nicht mit Lieutenant Colonel Youngman Rücksprache genommen hatte, war offenkundig.
    Unterdessen konferierten Lieutenant Colonel Youngman und Major Norton im Stabsnetz. Major Nortons AID hatte Anweisung, alle eingehenden Gespräche abzublocken. Das war eine Technik, die mit guten Fernmeldern funktionierte, aber nur mit sehr buchstabengetreu arbeitenden AIDs, nachdem sie ›eingearbeitet‹ waren. Hielt ein Fernmeldeoffizier einen Anruf für wirklich wichtig, gab er ihn weiter – wenn er gut war. Aber ein unerfahrenes AID war nicht besser als ein schlechter Fernmeldeoffizier. Es nahm jede Anweisung buchstabengetreu auf und hatte kein Gefühl für eigenes Ermessen. Solange Major Norton seine Anweisung nicht widerrief, falls er in der Hitze des Gefechts überhaupt daran dachte, konnten die Kompaniechefs die verbleibenden Verbindungen zum Bataillonskommandanten nicht nutzen, wenn Major Nortons Fernmelder sie blockierte.
    Captain Wright zog daher das Dritte Platoon ohne Anweisung zurück und hielt es in Bereitschaft, später seine Positionen wieder einzunehmen. Schließlich beruhigte sich Captain Vero und fing an, diejenigen seiner Soldaten zurückzuziehen, die dazu noch imstande waren. Etwa die Hälfte des Charlie-Platoons und den größten Teil von Alpha hatte man zurückbeordert, als die ersten Posleen gesichtet wurden. Aber die Laser waren zurückgeblieben. Der Colonel und der S-3 konnten die Situation gar nicht richtig einschätzen, denn sie waren völlig von jeder Kommunikation außerhalb ihrer kleinen Welt abgeschnitten.
    »Feind in Sicht«, kam die Meldung über alle Kommandonetze – mit einer Priorität, die jede andere Verbindung überlagerte. Sofort schaltete jeder Führungsoffizier auf die Kanäle der Kundschafter.
    Hinter der Flut von Indowy war, so wie ein Falke, der eine Schlange frisst, eine ähnlich massive, wenn auch diszipliniertere Flut gelber Zentauren zu sehen. Die vorderste Reihe bewegte sich im Laufschritt, um mit den Indowy Schritt zu halten, sie schwangen mit beiden Händen ihre

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