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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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aufzustehen. Im Hinblick auf ihre früheren Auseinandersetzungen hätte der General nichts sagen können, was ihn mehr erregte.
    »Hören Sie mir zu, verdammt noch mal. Sie können jetzt zurückkommen, als Offizier, und etwas bewegen, indem Sie mit mir zusammenarbeiten, oder Sie werden in ein paar Monaten ohnehin einberufen werden, aber dann als ganz gewöhnlicher Sergeant bei der Granatwerfertruppe.« Der General nahm sich selbst eine Honduras-Zigarre aus der Kiste und zündete sie fachmännisch an – den strengen Rauchverboten im Inneren des Gebäudes zum Trotz. Sie hatten beide häufig und auf die harte Tour gelernt, wann man auf Feinheiten achtete und wann man besser darüber hinwegsah.
    »Herrgott, Sir, Sie haben mir das immerhin gerade vor die Füße geworfen.« Mikes normalerweise düstere Miene hatte sich jetzt so verfinstert, und seine Kinnmuskeln arbeiteten, dass man Sorge haben musste, seine Kinnlade würde abbrechen. »Ich habe schließlich ein Privatleben, wissen Sie das? Was ist mit meiner Familie, meiner Frau? Sharon wird an die Decke gehen!«
    »Ich habe nachgesehen. Sharon war Offizier bei der Navy und wird ebenfalls einberufen werden.« Der Offizier mit dem silbernen Bürstenhaarschnitt lehnte sich zurück und versuchte, durch dichte Rauchwolken die Reaktion seines ehemaligen – und wie er hoffte auch zukünftigen – Untergebenen zu studieren.
    »Himmel Herrgott, Jack!«, rief Mike, und seine beiden Hände fuhren in die Höhe. »Was ist mit Michelle und Cally? Wer kümmert sich um sie?«
    »Das ist ein Thema, mit dem sich eines der Teams dieser Konferenz befassen wird«, sagte Horner und wartete darauf, dass die unvermeidliche Erregung des anderen sich legte.
    »Lässt es sich einrichten, dass Sharon und ich zusammen stationiert werden?«, fragte Mike. Er deutete auf seine Zigarre und fing das Feuerzeug auf, das der General ihm zuwarf; dann zündete er seine Ramar erneut an. Zum ersten Mal in drei Jahren nahm er einen tiefen Zug an einer Zigarre und hatte das Gefühl, spüren zu können, wie das Nikotin seine Spannung etwas lockerte. Doch unvermittelt stieß er wütend eine Rauchwolke aus.
    »Wahrscheinlich nicht … ich weiß es nicht. Das ist alles noch nicht geklärt. Im Augenblick ist das alles noch improvisiert, und darum geht es auch bei dieser Konferenz: Wir müssen einiges zurechtbiegen.« Horner sah sich in dem Raum um und machte sich dann aus einem Blatt Papier einen Aschenbecher. Er schnippte Asche hinein und stellte das Gebilde dann in die Mitte zwischen sie beide.
    »Um was geht's denn? Ich weiß, das dürfen Sie mir nicht sagen, richtig? Geheim?« Mike studierte die rote Glut seiner Zigarre und sog dann wieder daran.
    »Das darf ich nicht und ich spiele jetzt auch nicht Zwanzig Fragen mit Ihnen.« General Horner tippte mit dem Zeigefinger auf den Besprechungstisch und fixierte seinen ehemaligen Untergebenen mit finsterem Blick. »Das ist mein Angebot«, fuhr er fort und blies wieder eine duftende Rauchwolke aus. Der Raum hatte sich sehr schnell mit Zigarrenrauch gefüllt. »Diese Konferenz wird drei Tage dauern. Ich kann Sie als Technik-Spezialisten hier behalten, für ein Wahnsinnshonorar, für die Dauer der Konferenz, vielleicht eine Woche. Aber das tue ich nur, wenn Sie sich jetzt bereit erklären, das Offizierspatent anzunehmen. Und außerdem werden wir anschließend noch eine ganze Weile hier in strenger Klausur bleiben, vielleicht zwei Monate. Jede Verbindung mit Zuhause wird überwacht und zensiert werden …«
    »Augenblick mal, von Klausur haben Sie gar nichts gesagt!«, brauste Mike auf.
    »Das Thema steht nicht zur Debatte, also gehen Sie dann besser gar nicht hin. Das ist eine persönliche Anweisung des Präsidenten. Oder Sie können jetzt nach Hause gehen und bekommen wie gesagt in ein paar Monaten Ihren Einberufungsbefehl nach Fort Benning als Sergeant.« Jack lehnte sich zurück, und sein Tonfall wurde lockerer. »Aber wenn Sie jetzt mitmachen, bekommt Sharon in einer Woche ihren Scheck für Ihren Einsatz als technischer Berater – ich kann das Geld aus dem Teamfonds anweisen –, und von dem Augenblick an bekommen Sie Offiziersgehalt, Stufe O2, mit sämtlichen Nebenleistungen, Krankenversicherung, Wohnzuschuss und so weiter.« Jack legte den Kopf zur Seite und wartete auf Antwort.
    »Sir, schauen Sie, ich fange an Karriere zu machen …« Mike fummelte an seiner Zigarre herum und musterte die Tischplatte, als könne sie ihm die Entscheidung abnehmen. Er brachte es

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