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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Idioten.«

    Er hatte noch nie vor so vielen Menschen seine Kunststücke gezeigt, selbst der Dealer und seine Leibwächter waren gekommen. Diese Leute hier mussten sich wirklich mächtig langweilen. Andererseits war es gut gelaufen. Sein Zaubertrick verblüffte die Leute immer wieder, und der Tequila hatte lange genug vorgehalten, um den Feuerschluckertrick und die Jongleursnummer abzuziehen.
    Aber jetzt war er bei den Zaubertricks angelangt, und der Zeitpunkt für das große Finale war gekommen. Er winkte Wilson zu, der sich die Ärmel aufkrempelte, Stewart gegenüber Position bezog und zur Gruppe hinübersah. Einer seiner Leute warf ihm ein Messer hin, das er seinerseits Stewart zuwarf. Stewart warf es zurück, und dann jonglierten sie mit zwei Messern. Einer der anderen aus seiner Gruppe fing an, eine bekannte Tanznummer zu singen, sie tanzten auf den Bänken hin und her, machten Handstand, drehten sich um die eigene Achse und jonglierten mit immer mehr Gegenständen. Nach einer Viertelstunde waren insgesamt vierzehn Gegenstände in der Luft, darunter auch die brennenden Fackeln und zwei Messer, und er wusste, dass jetzt Zeit war, Schluss zu machen. Er nickte Wilson zu, verbeugte sich und nahm den donnernden Applaus seiner Zuhörer entgegen.

    »Gunny«, sagte Adams, der sich seinen Weg durch die Menge gebahnt hatte. »Es gibt weitere Probleme.«

29
Andata Provinz, Diess IV
    0019 GMT, 19. Mai 2007

    Eine Reise von hundert Metern fängt mit einem einzigen Stoß an , dachte O'Neal. Die Anzugbeleuchtung hatte die Dunkelheit verdrängt, die ihn einhüllte, aber die verschlungenen Massen von Piasbeton und Gebäudeschutt, die man dahinter erkennen konnte, waren mindestens ebenso deprimierend.
    »Okay, ist dir inzwischen eine Idee gekommen?«, fragte er sein AID.
    »Nur eine. Auf hundertdreiundzwanzig Grad gibt es in drei Komma fünf Meter Entfernung eine kleine, freie Stelle. Wenn Sie es schaffen, sich dorthin durchzuzwängen, können Sie sich zum nächsten Ausgang durcharbeiten, wenn Sie mit den Aktivatorladungen Ihrer Gravmunition kleine Öffnungen frei sprengen.«
    »Was, du meinst, ich soll sie als Sprengstoff einsetzen? Wie denn?«
    »Wenn Sie eine der Patronen fest verkeilen und dann mit Ihrer Gravpistole darauf schießen, dann zerreißt das die Antimaterieladung und gibt die gebundene Energie als Explosion frei.«
    »Das klingt … seltsam, aber möglich. Okay, ich brauche ja nur drei Meter nach rechts zu schaffen. Wie drehe ich mich denn um? Schon gut … ich habe eine Idee.« Seine rechte Hand befand sich glücklicherweise ganz in der Nähe seiner Gravpistole. Die biomechanische Muskulatur seines Anzugs hatte mit dem Bauschutt wenig Mühe, und er seufzte, als sein Handschuh den vertrauten Kolben der Waffe ertastete. Er zog sie heraus und legte den Lauf über seinen Bauch-Kürass, dem Punkt, der ihm am meisten eingeengt vorkam. Dann flüsterte er ein kurzes Stoßgebet zu den Göttern, die vielleicht über diesen stauberfüllten Planeten wachten, und gab dann einen Einzelschuss in die Piasbetonmasse ab.
    Die Explosion hallte unerwartet laut durch seinen Panzer, durch Kontakt übermittelter Lärm, der bislang angenehm gedämpft gewesen war. Trotz der dämpfenden Unterschicht hallte es in seinen Ohren, als ob ihm jemand einen Blechkübel über den Kopf gestülpt und kräftig mit einem Stock dagegen geschlagen hätte. Einen Augenblick lang verspürte er eine gewisse Lockerung, als er sich schnell nach links rollte, dann verklemmte sich seine rechte Schulter wieder. Wenn er nicht in dem Anzug gesteckt hätte, hätte er die Schultern nach innen drücken und sich umdrehen können. Andererseits – ohne Anzug wäre er jetzt tot. Die externen Monitore zeigten ein sehr niedriges Sauerstoffniveau und Aerosoltoxine an, vermutlich eine Folge von all dem verbrannten Fischöl und den sonstigen Bränden.
    Er drückte den Lauf der Waffe nach oben und drehte den Kopf vorsichtig zur Seite. Wenn der Schuss den Helm oder einen Teil seiner Panzerung traf, würde er ebenso wirksam püriert werden wie der arme McPherson beim ersten Kontakt mit dem Feind. Deshalb drückte er den Lauf so weit wie möglich in die Spalte und gab einen weiteren Schuss ab. Diesmal schlitterte er wirkungslos über den Piasbeton und prallte von seinem Kürass ab. Der relativistische Tropfen hinterließ eine tiefe, glühende Furche in dem Panzer, der in dem vorangegangenen Gefecht Tausenden von langsameren Nadeln Widerstand geleistet hatte, und die Hitze

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