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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Soldaten als Behausung hätte dienen sollen, wurde von den Flammen verzehrt und wärmte die Herbstnacht.
    Überall schlenderten kleine Grüppchen herum, einige von ihnen mit Flaschen in der Hand, andere rauchten würzig duftendes Zeug. Aus der Dunkelheit verkündete schrilles Gelächter und Quietschen, dass auch noch andere Vergnügungen im Gange waren. Da es einvernehmlich klang, ignorierte es Pappas – was er im gegenteiligen Fall auch getan hätte. Ihr Auftrag bestand darin, ihre Einheit zu finden, und sobald das erst einmal geschehen war, würde alles einfacher werden. Zumindest hoffte er das.
    Er bedeutete der zweiten Gruppe mit einer Handbewegung, dass sie anhalten sollten, und wies das Platoon an, einen Halbkreis zu bilden. Die Soldaten – die meisten mit irgendwelchen improvisierten Knüppeln in der Hand – ließen sich nieder, und die Gruppenführer traten zu ihm vor. Er zog die Karte aus seiner Cargotasche und zeigte sie ihnen im flackernden Feuerschein.
    »Um zu unserem ersten Ziel zu gelangen, wo das Bataillon sich nach Meinung der MPs aufhält, müssen wir dort durch.« Er wies auf einen Exerzierplatz hinter den Gebäuden. Auf der Landkarte war die Stelle als ehemaliger Hubschrauberlandeplatz markiert. Von ihrem augenblicklichen Standort aus ließ sich erkennen, dass die Stelle als eine Art Sammelplatz benutzt wurde. Allem Anschein nach war dort eine gewaltige Party im Gange, mit zahlreichen Feuern, und allenthalben schlenderten große Gruppen auf und ab. So wie es aussah waren da gut und gern tausend Leute zugange, Männer wie Frauen.
    »Möglicherweise wird man uns keinen Widerstand leisten, aber darauf können wir uns nicht verlassen. Wir könnten einen Bogen um das Gelände schlagen, aber das wäre ein Umweg, und über kurz oder lang könnten wir trotzdem Pech haben.« Er deutete auf den Betrunkenen, der seine Gehirnerschütterung ausschlief. »Ich bin für Vorschläge offen.«
    »Und wenn wir einfach mitten durch sie hindurch laufen, so wie beim Sporttraining?«, fragte Michaels. »Eine ganze Formation werden die doch nicht belästigen, glauben Sie nicht auch, Gunny?«
    Stewart schnaubte. »Siehst du jemanden, der hier Sport treibt?«, fragte er.
    Adams schüttelte den Kopf. »Ich muss mich da Stewart anschließen, Mann. Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand Sport treibt. Wir würden mächtig auffallen.«
    »Und wenn wir näher zusammenrücken, könnte es sein, dass die sich von uns bedroht fühlen«, gab Stewart zu bedenken. Er hatte die Augen zusammengekniffen.
    »Okay, dann …«, setzte Pappas an.
    »Gunny, Entschuldigung, darf ich was sagen?«, fragte der kleine Private. Noch vor ein paar Tagen wäre es undenkbar gewesen, den Ausbilder zu unterbrechen. Aber diese Situation schrie nicht nur nach Ideen, sondern die Umstände, in denen sie sich befanden, waren auch für Stewart irgendwie vertraut.
    »Okay«, sagte der Gunny, »raus damit.«
    »Ich denke, ich und die Boys könnten ein paar von denen ablenken«, meinte der Private. Er blickte mit gefurchter Stirn zu der Party in der Ferne hinüber. »Wir könnten wahrscheinlich ein Loch aufmachen, eine Art Korridor, und da könnten die anderen dann durchschlüpfen.«
    »Wie denn?« Pappas sah zu, wie der Private überlegte. Ihm war inzwischen bereits klar geworden, dass er dem Rekruten zwar eine Menge Erfahrung und Wissen voraushatte, dieser ihm aber, was Schlauheit und Raffinesse anging, um Lichtjahre voraus war.
    »Indem wir uns ihnen anschließen«, fuhr Stewart fort. Er schien gar nicht zu bemerken, dass der Sergeant ihn musterte. »Schauen Sie, so ziemlich alle von uns in der Zweiten sind aus einem Barrio«, meinte der kleine Private. »Wir sind hier sozusagen zu Hause. Und da wären wir mitten drin und hätten außerdem noch großen Spaß daran.« Er wies auf die Party. »Natürlich nur, wenn wir nicht wüssten, warum es nicht geht.« Er drehte sich um und sah den Gunnery Sergeant plötzlich mit ganz anderen Augen und voll Respekt an. »Die Rede, die Sie uns neulich gehalten haben, macht jetzt plötzlich wesentlich mehr Sinn.«
    Pappas nickte, hatte verstanden. »Weiter.«
    »Aber wir können … uns in die Party einschleichen. Ich kenne da ein paar Kunststückchen, 'ne Art Zirkustricks, da schauen die bestimmt her, und auf die Weise kriegen Sie das Loch, das Sie brauchen.«
    »Und wenn es nicht klappt?«, fragte Pappas.
    »Dann nehmen wir die Beine unter die Arme und hauen ab.« Der Private grinste.
    Pappas musterte ihn nachdenklich.

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