Invasion 01 - Der Aufmarsch
von einhundertachtzig Tagen in eine medizinische Versorgungseinheit der Klasse I gebracht werden. Alle befinden sich augenblicklich in Hibernation.«
Mike wippte in seiner Panzerung auf dem Haufen Piasbeton vor und zurück, um den Boden unter seinen Füßen zu stabilisieren. »Okay, zeige mir eine 3D-Karte mit Standorten und mit nach Rang gestuften Helligkeitswerten. Nicht Einsatzfähige in Gelb, Einsatzfähige in Grün.«
Noch während er das sagte, baute sich die Karte vor seinen Augen auf. Die meisten Schwerverletzten befanden sich in der Umgebung der Ölexplosion oder der Jericho-Ladungen.
»Sind von den anderen auch welche dabei, sich auszubuddeln?«
»Ein paar. Die AIDs tauschen sich über die Methode aus. Am Anfang war es schwierig, ohne eine Pistole anzufangen, aber Sergeant Duncan von der Bravo-Kompanie hat vorgeschlagen, Granaten einzusetzen. Bis jetzt funktioniert das.«
»Verbindung mit Captain Wright«, sagte Mike, erfreut jemanden zu haben, der an der Lösung mitarbeitete.
»Yes, Sir.« Ein Zirpen, dann halblautes Fluchen.
»Ah, Sir?«
»Ja! Wer ist das?« Captain Harold Wright blickte auf sein Head-Up-Display. »O O'Neal. Ihre grandiose Idee hat prima funktioniert. Gratuliere.«
»Das hätte geklappt, wenn die Brennstoffexplosion nicht gewesen wäre«, meinte Mike ein wenig verärgert. Von der Decke des Hohlraums rieselte Staub.
»Dazu gibt es Alternativpläne, Lieutenant. So wie die Dinge jetzt stehen, ist das Bataillon kampfunfähig, ganz zu schweigen davon, dass wir in diesem verdammten Bauschutt feststecken! Noch irgendwelche grandiosen Ideen?«
»Wir arbeiten uns zur Peripherie vor, sammeln die Überlebenden ein und dringen zur eigenen Front vor?«, fragte Mike eher rhetorisch.
»Und wie stellen wir das an?«, erkundigte sich der Captain.
»Ihre AIDs haben die Pläne dafür, Sir. Ich bin zu einem Hohlraum vorgedrungen und will mich jetzt zur Peripherie durcharbeiten. Im Grunde genommen sprengen wir uns den Weg frei.«
Hai Wright nahm sich einen Augenblick Zeit, den Plan zu betrachten, den das AID ihm zeigte. »Okay, das könnte einigermaßen klappen. Ich muss zusehen, dass ich die anderen Unteroffiziersdienstgrade zusammen bekomme …«
»Sir, die AIDs können ein Organigramm skizzieren, das darauf basiert, wer uns zur Verfügung steht und es nach draußen schafft. Mein AID ist wesentlich erfahrener als das Ihre. Wenn Sie wollen, kann es eine Konferenzschaltung mit dem Ihren aufbauen und ihm behilflich sein …«
»So wie ein gewisser hilfsbereiter Lieutenant?«
»So hatte ich es mir eigentlich nicht gedacht.«
»Nun, was auch immer Sie sich gedacht hatten, nach dieser Darstellung, die Ihr hilfreiches AID mir gerade geliefert hat, sind Sie der einzige überlebende Lieutenant hier unten. Gratuliere, XO«, schloss er mit der Andeutung eines Lächelns.
»Ich stehe außerhalb der Kommandokette, Sir.«
»Jetzt nicht mehr. Außerdem kann man aus dieser Darstellung erkennen, dass wir ziemlich weit voneinander getrennt herauskommen werden. In Ihrem Bereich sind etwa fünfunddreißig Soldaten. Sobald Sie sich konzentriert haben, können wir versuchen, durch diese Versorgungstunnels zusammenzukommen. Aber zuerst müssen wir zusehen, dass wir uns selbst freibuddeln. Kontaktieren Sie Ihre Leute, das schließt Sergeant First Class Green ein, den Platoon Sergeant meines zweiten Platoons. Sehen Sie zu, dass Sie sie auseinander sortieren und in Marsch setzen und melden Sie sich dann wieder bei mir.«
»Achten Sie auf Ihren Energiestand, Sir«, warnte Mike nach einem Blick auf sein eigenes Display, auf dem seine schwindenden Energiereserven abzulesen waren. »Meiner ist schon ganz unten. Wir können Energie abzapfen, wenn wir welche finden, aber bis dahin …«
»Richtig. Machen Sie das den Leuten klar. Und jetzt los, XO.«
»Airborne, Sir.«
In den nächsten zwei Stunden nahm er Kontakt mit Soldaten und Unteroffiziersdienstgraden auf und stellte Einheiten zusammen. Diejenigen von ihnen, die bewegungsfähig waren, wurden beauftragt, in den Trümmern verkeilte Kameraden zu befreien. Die Idee, Handgranaten einzusetzen, erwies sich als brauchbar, mit Ausnahme eines Unglücksraben von Private, der, nachdem er die Handgranate gezündet hatte, feststellte, dass er den Arm nicht zurückziehen konnte. Glücklicherweise war die GalTech-Medizintechnik imstande, die abgerissene Hand zu regenerieren – vorausgesetzt natürlich, dass sie es bis zu den eigenen Linien schafften. Da der Schmerz nur von
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