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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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verteilte sich durch die Unterschicht.
    Verstört versuchte er es noch einmal und schaffte es beim zweiten Versuch, den Piasbeton zu sprengen. Er krümmte sich wie eine Katze und lag plötzlich auf dem Bauch, mit dem Gesicht nach unten. Obwohl er an mehreren Stellen Druck verspürte, konnte er die Trümmerteile doch ein wenig verschieben, was er der titanischen Kraft zu verdanken hatte, die sein Kampfpanzer ihm verlieh. Nachdem er sich eine Weile hin und her gewunden hatte, glitt die Platte, die er links von seiner Schulter gesprengt hatte und die jetzt auf seiner rechten Schulter lag, mit einem laut hallenden Krachen unter ihn, und rechts oben von ihm tat sich eine kleine Öffnung auf. Er steckte die Pistole in das Holster zurück, und seine rechte Hand tastete nach einem geeigneten Vorsprung im Gestein, den ihm seine Anzugbeleuchtung zeigte. Als er jetzt ein Stück des Ceramet-Gerüsts hatte, an dem er sich festhalten konnte, zerrte er sich daran nach oben. Da dies die Richtung war, in die er sich bewegen wollte, stemmte er die Füße gegen den Bauschutt, von dem er sich befreit hatte, und stieß nach oben. Er wurde dafür belohnt, indem er abrupt nach rückwärts glitt.
    Nach erheblichen weiteren Anstrengungen und nachdem er noch zweimal gezwungen war, seine Pistole einzusetzen, da sich jeweils nach heftigem Rütteln Plasbetonplatten in seinem Anzug verkeilt hatten, erreichte er schließlich die freie Stelle, die sein AID ihm versprochen hatte. Über seinem Kopf war irgendein undefinierbarer Mechanismus. Dieses große Ding, irgendein rätselhaftes Stück galaktischer Maschinerie, hatte die Öffnung geschaffen. Er trank einen Schluck Wasser, setzte sich hin und überlegte einen Augenblick, versuchte sich über seine Situation klar zu werden. Kein Karabiner, den hatte er irgendwann bei der Explosion verloren. Schultergranatwerfer abgesäbelt. Dies zu reparieren war eine Kleinigkeit, vorausgesetzt, er verfügte über die nötigen Ersatzteile, die er aber nicht hatte. 128 000 Schuss abgereichertes Uran verblieben, 3-mm-Projektile mit Antimaterieladung, die ohne Karabiner ziemlich nutzlos waren. Gravpistole und 4500 Schuss. 283 Granaten, im Werfer einsetzbar oder als Handgranaten. 1000 Meter für 10.000 Kilo Zugkraft getestete Mikroleine, Universalklammer und Winsch. C-9, vier Kilogramm. Sprengkapseln. Diverses pyrotechnisches und sonstiges Sprengmaterial. Personenschutzkraftfeld, nutzlos gegen kinetische Waffen, wie er allen erklärt hatte, aber sonst durchaus zu gebrauchen. Sein Anzug verfügte über Luft, Nahrung und Wasser für mindestens einen Monat.
    Unglücklicherweise würde er bei seinem augenblicklichen Energieverbrauch in zwölf Stunden keinen Saft mehr haben; die kinetischen Dämpfersysteme hatten Überstunden einlegen und nicht nur die Auswirkungen der Ölexplosionen, sondern auch den Regen von Bauschutt abschirmen müssen. Wenn man dazu noch die unerwartete und noch nie da gewesene Belastung zählte, die seine letzte Kletterpartie dargestellt hatte, war das ein Rezept für eine Katastrophe.
    Mike nahm einen Bissen von seiner Anzugverpflegung. Ah, ein Brei aus Schweinefleisch und gebratenem Reis. Die semibiotische Innenauskleidung des Anzugs absorbierte sämtliche Abfallstoffe des Körpers, Sauerstoff und Stickstoff aus der Haut, tote Hautzellen, Schweiß, Urin und, nun ja, eben alles, und konvertierte diese Stoffe wieder in atembare Luft, trinkbares Wasser und erstaunlich essbare Lebensmittel. Tatsächlich war das Essen recht schmackhaft und wechselte ständig; im Augenblick war gerade Brokkoli an der Reihe. Die Struktur war immer noch breiig, aber das System verbrauchte wenig Energie. Und Energie war das Einzige, was ihm Sorge bereitete, solange er nicht näher darüber nachdachte, wo sein Essen herkam.
    Nun, wenn er zwölf Stunden dafür brauchte, sich durch den Bauschutt zu arbeiten, könnte er ebenso gut tot sein; bis dahin wäre er weit hinter den Linien. Wenn er allein war, würde er tot sein. Andererseits …
    »Michelle, wie viele weitere Mitglieder des Bataillons sind hier unten und einsatzfähig?« Das GalTech-Kommunikationsnetz konnte mühelos Schutt und Ruinen durchdringen und präzise Positionen einer jeden Einheit feststellen.
    »Achtundfünfzig. Der Ranghöchste ist Captain Wright von der Alpha-Kompanie. Captain Vero ist ebenfalls eingeschlossen, unter Qualtrev, aber er ist schwer verletzt, und sein AID hat Hiberzine eingesetzt. Zweiunddreißig Personen werden überleben, wenn sie innerhalb

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