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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ich jetzt tun? Ah ja, Sie erwähnten CID und MP. Falls Ihnen das nicht aufgefallen ist, da draußen ist so etwas Ähnliches wie ein Krieg im Gange«, er deutete mit dem Daumen in die Dunkelheit hinaus. »Die MPs gehen in Gruppen Streife. Nachts bleiben sie in ihren gepanzerten Humvees, und die Humvees bleiben dicht beieinander. Ein Ausbildungslager dieser Größe hätte normalerweise ein MP-Bataillon. Wir haben eine Kompanie. Wir sollten ein Platoon CID haben, vielleicht sogar eine ganze Kompanie. Wir haben drei Mann. Nicht einmal eine Gruppe.«
    Lieutenant Arnold lächelte verkniffen, »Wie ich schon sagte, ich bin verdammt froh, dass Sie hier aufgetaucht sind.«
    »Was hätten Sie denn getan, wenn ich nicht gekommen wäre?«, fragte Pappas.
    »Ihn mir vorgeknöpft, wahrscheinlich morgen oder übermorgen.«
    »Und was dann?«
    »Dann wäre ich vermutlich am nächsten Morgen tot gewesen«, antwortete der Offizier todernst. »Vier Mann aus dieser Kompanie, die Sergeant oder darüber waren, werden in unseren Listen offiziell als Deserteure geführt. Ich habe selbst gehört, wie einer der Männer sagte, er habe keine Lust, so zu enden wie Sergeant Rutherford«, wieder lächelte er verkniffen. »Ich denke, das war für meine Ohren bestimmt. Eines der ersten Schriftstücke, das man mir hier zugeleitet hat, war eine Liste von Fahnenflüchtigen. Wenn man dabei einen Staff Sergeant verliert, der acht Jahre bei der Army Airborne gedient hat und die Brust voller Orden hat, dann fällt das auf.«
    Pappas schüttelte den Kopf. »Scheiße, Sir. Das ist wieder so wie in den Siebzigern.«
    Der Offizier runzelte die Stirn. »Was?«
    Pappas schüttelte erneut den Kopf und kratzte sich ausgiebig. Dann wischte er die dabei heruntergefallenen Schuppen vom Tisch.
    »Nichts, Sir. Das war lange vor Ihrer Zeit.« Er überlegte kurz und sah auf seine Uhr. »Wann erscheint Morales gewöhnlich?«, fragte er.
    »Gewöhnlich taucht er gegen neun hier auf«, sagte der Lieutenant und schmunzelte. »Offiziell heißt es, dass er ›Solo-Übungen‹ macht. Der einzige noch verbliebene Staff Sergeant kümmert sich um seine Arbeit. Sergeant Ryerson ist wahrscheinlich ganz in Ordnung, er hat bloß gelernt, den Kopf einzuziehen und die Augen geschlossen zu halten. Es kann natürlich sein, dass der Kasernenoffizier versucht hat, mit Morales Kontakt aufzunehmen.«
    »Nun, Sir«, sagte Pappas und sah erneut auf die Uhr, »in dem Fall könnten Sie vielleicht mit mir zur Kaserne rüberkommen. Ich brauche Sie, um zu bestätigen, dass ich jetzt in der Verantwortung stehe. Anschließend können Sie es sich bequem machen und zusehen, Sir.«
    »Oh, mit dem größten Vergnügen, Gunny«, sagte der Dienst tuende Kompaniechef mit einem verkniffenen Lächeln. »Ich denke, dass wir beim Waffenlager Station einlegen«, fuhr er fort, und sein Lächeln wurde plötzlich raubtierhaft. »Das reagiert nur auf Personen mit den richtigen Codes. Morales hat diese Codes nie bekommen und mich die ganze letzte Woche über immer wieder nach den meinen gefragt.«
    »Waffen, Sir?«
    »Wir haben noch keine Anzüge, aber unsere komplette Waffenlieferung ist bereits eingegangen. M-200-Gravkarabiner, M-300-Gravgewehre, Terawatt-Laser, Granatwerfer und eine Grundausstattung mit Munition ist inklusive der Waffenkammer hier eingetroffen.« Wieder lächelte der Lieutenant verkniffen. »Wenn es nötig gewesen wäre, ihn mir diese Woche vorzuknöpfen, hätte ich mit gewissen Elementen der Kompanie einen Handstreich versucht. So wie die Dinge jetzt stehen, bin ich froh, Sie an Bord zu haben; es wäre vermutlich recht unangenehm geworden. Wir müssen uns beeilen. Er dürfte noch nicht wissen, dass Sie hier sind. Glauben Sie also, dass wir es ohne ausdrücklichen Einsatzbefehl machen können?«, schloss er und grinste. Er blickte ernst, als er in seine Seidenkombination schlüpfte, ohne dabei seinen.45 abzuschnallen.
    »Aye, aye, Sir«, sagte der Gunnery Sergeant mit grimmiger Miene, stand auf und ging zur Tür. »Semper Fi! Antreten! Augen geradeaus! «
    Und getreu dem Semper fidelis-Motto der Marines marschierten sie los.

34
Andata Provinz, Diess IV
    0821 GMT, 19. Mai 2007

    Vielleicht hätte ich bis jetzt warten sollen, um sie zu motivieren , dachte Mike. Das aufgehende Zentralgestirn von Diess hüllte die Szenerie auf dem Dach des Megascrapers in grellgrünes, fluoreszierendes Licht. Sechsundfünfzig gepanzerte Kampfanzüge hatten sich in unterschiedlichen Abständen vom Dachrand entfernt

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