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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Humor und das Gefühl, dass er sich um seine Leute sorgte. Wenn man in Betracht zog, in welch chaotischem Zustand sich die Kompanie befand, konnte man sich kaum vorstellen, dass dieser Offizier der Dienst tuende Kompaniechef war.
    Der Offizier musterte Pappas noch einen Augenblick, und dann ging ein breites Lächeln über sein Gesicht. »Samoaner?«, fragte er. Seine Stimme klang erfreut, beinahe belustigt.
    Das war das Letzte, was Pappas von ihm erwartet hatte, und deshalb nickte er nur.
    »Wollen Sie mir etwa sagen«, sagte der Offizier, und sein Lächeln wurde dabei breiter, »dass die Abteilung für gute Feen«, fuhr er fort und hatte sichtlich Mühe, sein Lachen zu unterdrücken, »es für richtig befunden hat …« Jetzt konnte er nicht weiter reden und lachte laut.
    » Mir einen Marine zu schicken! Einen Samoaner! Einen First Sergeant? «, schloss er schließlich fast mit einem Freudenschrei.

    »So stehen die Dinge also, Top«, sagte der Lieutenant, musterte seinen neuen First Sergeant und wartete auf dessen Reaktion.
    Sie befanden sich in der Küche des Offiziersquartiers für Junggesellen der Bravo-Kompanie, First Battalion 555th Infantry. Das ›Quartier‹ war ein zwanzig Meter langer Trailer, der in vier Einzelräume mit einer gemeinsamen Küche, einem Wohnraum sowie einem Badezimmer aufgeteilt war. Jeder ›Raum‹ hatte etwa die Größe eines begehbaren Kleiderschranks, und der einzige Beleuchtungskörper in der Küche war eine nackte Glühbirne, die von der Decke hing.
    Der Dienst tuende Kompaniechef teilte sich dieses luxuriöse Quartier mit dem einzigen weiteren Offizier, den die Kompanie besaß, dem Führer des Ersten Platoons. Dieser war mit Michaels und der Vierten Gruppe in die Nacht hinausgeschickt und mit der beinahe unmöglichen Aufgabe betraut worden, Transportmittel für die Erste Gruppe und das Gepäck zu beschaffen, das noch an der Einfahrt lagerte.
    Arnold versuchte die Gedanken des erfahrenen Sergeant zu lesen und sah ihn im gelben Schein der von der Decke baumelnden Glühbirne mit ausdrucksloser Miene an.
    Pappas versuchte sich indessen darüber klar zu werden, wie er es anstellen musste, sich aus dieser Zwickmühle zu befreien. Wenn der Kompaniechef ihn unterstützte, würde alles gut gehen, aber wenn Arnold es sich leicht machte, konnte es recht unangenehm werden.
    »Lassen Sie mich sehen, ob ich das richtig mitbekommen habe, Sir«, sagte er vorsichtig. »Sie sind vor fünf Tagen hier eingetroffen. Der andere Lieutenant, Richards war der Name?«
    »Rogers.«
    »… Rogers ist vor zwei Wochen angekommen. Bis dahin hat dieser Sergeant Morales die Kompanie geführt?«
    »Richtig.«
    »Und dürfte ich Sie fragen, wie Sie persönlich die Fähigkeiten dieses Sergeant First Class Morales beurteilen?«, fragte Pappas vorsichtig.
    »Nun, Gunny«, sagte der Offizier mit präzisem Tonfall, »ich gebe mir Mühe, keine persönlichen Bewertungen vorzunehmen. Ich ziehe es vor, wenn solche Dinge klar und in aller Offenheit dargelegt werden. Ich darf vielleicht hinzufügen, dass Sergeant Morales es bis zur Stunde vermieden hat, mir auch nur ein einziges Schriftstück über den Stand der Personalausbildung, die Führungsfähigkeiten oder, was das angeht, die Bestände der Kompanie zu übergeben. Jedes Mal, wenn ich ihn dazu auffordere, gibt es irgendwelche anderen Papiere, mit denen er sich beschäftigen muss und die wesentlich wichtiger sind.«
    »Oh«, sagte Pappas und blies die Backen auf. Damit wäre das geklärt. In Bezug auf das kleine Imperium, das Morales sich hier errichtet hatte, würden keine ›inoffiziellen‹ Schritte unternommen werden müssen. »Aber …« Er hielt inne. Wenn er das jetzt sagte, was er auf der Zunge hatte, konnte ihm das leicht Ärger eintragen. Aber hier musste Ordnung geschaffen werden. »Nun, Sir, warum haben Sie ihn nicht bereits zurechtgewiesen?«
    »Und was dann, Sergeant? Sergeant Morales hat sechs Monate Zeit gehabt, sich diese Kompanie zurechtzustricken. ›Seine‹ Leute befinden sich an sämtlichen Schlüsselpositionen. Jeder, der sich in diesen sechs Monaten auf Meinungsverschiedenheiten mit ihm eingelassen hat, wie beispielsweise Lewis, ist entweder degradiert oder in eine andere Einheit versetzt worden. Die Tür zu seinem Büro ist versperrt und verriegelt, und er ist offensichtlich der Einzige, der einen Schlüssel dafür hat. Während der letzten Woche gab es eine ganze Anzahl Besprechungen, an denen er unbedingt teilnehmen musste.« Der sichtlich

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