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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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verärgerte Lieutenant legte eine kurze Pause ein und strich sich mit der Hand über sein millimeterkurz gestutztes Haar.
    »Und dann gab es da das Problem, was da zu machen wäre«, fuhr er fort und sah Pappas dabei in die Augen. »Sagen wir mal, ich hätte mich aufs hohe Ross gesetzt und darauf bestanden, dass er mir die entsprechenden Schriftstücke sofort übergibt. Und sagen wir, dass er das getan hätte. Und stellen wir uns weiter vor, dass ich zwischen den Zeilen, auf denen die Tinte noch nicht ganz trocken war«, fügte er mit einem schiefen Lächeln hinzu, »klare Hinweise auf verschwundenes Gerät, gefälschte Disziplinarmaßnahmen und alles mögliche andere gefunden hätte. Was dann, Top?«
    Pappas hatte sich noch nie in einer solchen Lage befunden, kannte aber natürlich die allgemeinen Vorschriften. Er zog einen Kugelschreiber aus der Brusttasche und fing an, sich damit den Kopf zu kratzen. »Ich vermute, dass Sie dann den Bataillonskommandeur anrufen würden, Sir, vielleicht sogar den Generalinspekteur, um eine gründliche Untersuchung zu veranlassen. Falls es Hinweise auf eine Straftat oder mehrere Straftaten gibt, vielleicht die Militärpolizei oder die CID.«
    Arnold lächelte müde und sah auf seine Uhr. »Nun, ich denke, wir haben nicht viel Zeit, darüber zu diskutieren, da Sie, oder besser gesagt ich, es jetzt mit einem Platoon zu tun habe, das weit verstreut ist, und daher einen gründlichen Hausputz vornehmen muss. Deshalb will ich mich kurz fassen. Es gibt keinen Bataillonskommandeur.«
    Pappas starrte ihn verblüfft an. »Sir, selbst wenn Offiziere und Unteroffiziersdienstgrade fehlen, gibt es doch immer eine Befehlskette«, gab er zu bedenken. Für das Militär stand das so unverrückbar fest wie der Felsen von Gibraltar. Es gibt immer eine Befehlskette.
    »Der Bataillonskommandant ist zugleich der Chef der Charlie-Kompanie. Praktisch betrachtet ist er ausschließlich das. Captain Wolf hat alle Hände voll zu tun, seine Kompanie zusammenzuhalten. Es gibt keinen ›Brigade‹-Kommandeur, weil wir praktisch drei separate Bataillone sind: Und obwohl wir ein separates Regiment sind, gibt es keinen Regimentskommandanten, ja nicht einmal einen Regimentsstab. Der nächste regelrechte Kommandeur in der Befehlskette dieser Kompanie nach Captain Wolf ist General Left auf dem Stützpunkt Titan.«
    »O Scheiße«, flüsterte Pappas.
    »Sie denken, ich sollte vielleicht ihn anrufen? ›Entschuldigen Sie, General Left, hier spricht Lieutenant Arnold. Mein First Sergeant ist gemein zu mir, und ich weiß nicht, was ich tun soll.‹« Wieder lächelte der Offizier.
    »An der ganzen Ostküste gibt es einen , ich wiederhole einen für uns zuständigen Offizier, Major Marlowe, der S-3-Dienst tuende Bataillonskommandeur des Zweiten Bataillons in Fort Jackson. Ich habe ihn vorgestern angerufen. Er hat gemeint, ihm sei klar, dass ich ein Problem hätte, aber er habe so viele Probleme, dass er gar nicht anfangen könne, sie zu zählen, und ich sei so lange auf mich selbst gestellt, bis mein eigener Bataillonsstab hier eintrifft. Die ›Triple Nickle‹ ist die letzte GKA-Einheit, die aus amerikanischen Einheiten gebildet werden wird. Und sie ist auch die letzte, wenn es um Zuteilung von Gerät geht, die letzte, wenn es um Ausbildungsmaßnahmen geht, und ganz besonders die letzte, was Personal betrifft.«
    Pappas schüttelte den Kopf. Nicht etwa ungläubig, sondern entsetzt. »Ich wusste nicht, dass wir so tief in der Scheiße stecken.«
    »Glauben Sie's mir, Sergeant. Ich kann es gar nicht glauben, dass man Sie verjüngt hat. Sie können wirklich von Glück reden. Im letzten Jahr hat man über vier Millionen Soldaten eingezogen und ausgebildet. Aber«, er lächelte und hob beide Hände, »weil den Galaktern die Verjüngungsmedikamente ausgegangen sind, sind nur fünf Prozent der für Majors, Lieutenant Colonels und reguläre Colonels vorgesehenen Planstellen besetzt worden.« Pappas glaubte nicht richtig gehört zu haben.
    »In der Army Times stand ein Artikel«, fuhr er fort, »über die Besetzung der Offiziersstellen in den Einheiten. Nur drei Prozent der Kampf- und Support-Brigadepositionen und darunter sind besetzt worden.«
    »Autsch!«
    »Das Gleiche gilt für die entsprechenden Unteroffiziersdienstgrade. Mein Glückwunsch übrigens, Sie sind Dienst tuender Sergeant Major des Bataillonskommandos.« Er legte wieder eine kurze Pause ein und fuhr sich erneut über das Haar.
    »Also, Sergeant Major, was sollte

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