Invasion 01 - Der Aufmarsch
werden diesen verdammten Posleen den Arsch aufreißen, das garantiere ich. Ich garantiere nicht, dass am Ende irgendeiner von uns noch übrig sein wird und es miterleben kann. Das ist nicht mit drin«, zischte er.
»Und dazu müssen wir jetzt alle aufstehen und losziehen und mit dem Teufel tanzen. Wir können führen oder uns führen lassen, aber getanzt wird! Hat das jeder verstanden?«, flüsterte er.
»Yessir!«
»Gott verdammt noch mal, das klingt ja wie in einem beschissenen Frisörladen!«, schrie er.
» Yessir! «
» Was werden wir tun? «
»Kämpfen?«
»Uns in den Arsch treten lassen?«
»Die anderen in den Arsch treten?«
» Tanzen werden wir. Also, was tun wir?«
»Tanzen, Sir.«
»Verdammt …«
»TANZEN WERDEN WIR, SIR!«, tönten sie.
»UND MIT WEM WERDEN WIR TANZEN?«
»MIT DEM TEUFEL!«
»WERDEN WIR FÜHREN ODER UNS FÜHREN LASSEN?«
»FÜHREN!«
»GENAU! SCOUTS, MARSCH!«
33
Fort Indiantown Gap, Pennsylvania, Sol III
0305, 5. August 2007
Die Unterkünfte für Offiziere und Unteroffiziersdienstgrade standen am Ende des Bataillonsbereichs gegenüber dem Bataillonshauptquartier. Die Trailer unterschieden sich durch nichts von denen der einfachen Soldaten, sie hatten lediglich weniger Bewohner. Unteroffiziersdienstgrade der Rangstufe E-6 und darunter, Staff Sergeants und als Gruppenführer eingeteilte Sergeants waren bei den Soldaten untergebracht. Platoon Sergeants, Bataillon-, Staff- und First Sergeants, also die oberen Unteroffiziersdienstgrade, hatten ihre Unterkünfte auf der einen Seite des Bereichs, die Platoon-Führer, Kompaniechefs und der Bataillonsstab auf der anderen. Die beiden Gruppen waren durch ein kleines Quadrat voneinander getrennt. Der Bataillonskommandeur hatte einen eigenen, etwas größeren und besser ausgestatteten Trailer am äußersten Ende des Quadrats.
Der Sinn dieser Anordnung bestand darin, dass der Bataillonskommandeur und sein Stab auf dem Weg zum Hauptquartier täglich durch den ganzen Bataillonsbereich gehen und auf diese Weise ihr Bataillon jeden Tag zumindest oberflächlich inspizieren mussten.
Unglücklicherweise gab es keinen Bataillonskommandanten und auch kaum Stab. Und so wie die Dinge aussahen, waren die meisten Quartiere leer. Überall lagen Abfälle und Unrat herum, und die meisten Trailer waren in der einen oder anderen Weise beschädigt; einer im Bereich der Unteroffiziersdienstgrade stand neben seinem Fundament.
Lewis führte sie über die quadratische Fläche in ein Labyrinth von Trailern auf der anderen Seite. Als sie sich zwischen den unregelmäßig aufgestellten Trailern befanden, bemerkte Pappas, dass am Rand des Bereichs irgendetwas in Bewegung war. Gleich darauf kamen fünf oder sechs Plünderer aus einem der Trailer geschossen und rannten in die Nacht hinaus. Der ganze Stützpunkt kam ihm vor wie ein Schwarm Aasgeier, die alle an irgendwelchen Kadavern herumhackten und zerrten.
Schließlich erreichte Lewis einen Trailer, der sich durch nichts von all den anderen unterschied. Er kletterte die baufällig wirkende Treppe hinauf, klopfte an die Tür und trat zurück. Gleich darauf waren im Inneren der Behausung schlurfende Geräusche zu hören. Eine Jalousie wurde auseinander geschoben, als jemand offenbar nachsah, wer da zu Besuch kam, und dann flammte die gelbe Außenbeleuchtung auf.
Der Mann, der die Tür öffnete, eine Pistole Kaliber.45 in der Hand, war groß und hatte schütteres Haar. Er sah Pappas an, dann Lewis und schließlich den Sergeant, den zwei kräftig gebaute Privates flankierten, und schob eine Augenbraue hoch.
»Ja?«, fragte er knapp.
Pappas salutierte. »Lieutenant Arnold?«
Der Offizier musterte Pappas von oben bis unten und ließ dann den Blick über die Männer hinter ihnen schweifen, ehe er reagierte. »Ja.« Er erwiderte die Ehrenbezeigung, sodass Pappas die Hand sinken lassen konnte.
»Ich bin Ihr neuer First Sergeant, Sir. Master Sergeant Ernest Pappas, melde mich mit einer Gruppe von vierzig Soldaten zur Stelle.« Pappas wusste nicht so recht, was die bedächtig wirkende Gestalt im Eingang des Trailers eigentlich an sich hatte, das ihn unruhig machte. Der Lieutenant hatte weder eine besonders kraftvolle Ausstrahlung, noch wirkte er sonderlich fit, und trotzdem hatte er etwas Beeindruckendes an sich. Er war älter, als ein First Lieutenant das zu sein pflegte, und hatte keine Regenerationsbehandlung empfangen; das war ein Teil davon. Aber aus seinen hellbraunen Augen leuchteten auch Klugheit,
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