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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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der angeschnüffelt kam, als würde er das Posleen Blut im Wasser riechen. Der Explosionsknall aus der Turmkanone ließ Steubens Trommelfelle vibrieren, und einen Augenblick lang fragte er sich verzweifelt, ob er in dieser verrückten, chaotischen Welt jemals wieder ein Mindestmaß an Kontrolle über sich und seine Leute bekommen würde.
    Der Major duckte sich hinter einen halb zerstörten Deckenträger und schob seinen Karabiner um den Träger herum. Die Szene, die sich seinen Blicken darbot, war entsetzlich, selbst wenn man die Schrecken der letzten paar Tage in Betracht zog. Er hatte einen etwas erhöhten Standpunkt und konnte deshalb sehen, wie die holografischen Drachenköpfe ihr Feuer gegen die dicht gedrängten Posleen an der dem Meer zugewandten Flanke der Division spien. Die Posleen konnten weder manövrieren noch fliehen, waren von der Masse der Körper gefangen und wurden jetzt wie ein Sandhaufen von einem Feuerwehrschlauch auseinander geblasen; der konzentrierte Flammenhauch des Drachen ließ einzelne Stücke in die Luft fliegen. Als der Haufen so groß geworden war, dass er ein Hindernis bildete, sprangen die unteren Drachenköpfe über die Leichenhaufen hinweg, zuerst die eine Hälfte der Köpfe, dann die andere, ohne dass die Feuerströme je aussetzten, selbst dann nicht, wenn die Drachenköpfe durch die Luft flogen. Als die zweite Gruppe von Köpfen landete, ließ sich der einzelne größere Kopf zu Boden fallen, und eine Gruppe kleiner, runder Gegenstände stob daraus empor und nach draußen.
    Er brauchte einen Augenblick, um zu überlegen, was er da sah. Man hatte Major Steuben auf der Erde darüber informiert, wozu die gepanzerten Kampfanzüge der Flotte imstande waren, aber das lag mindestens tausend Jahre zurück. Er sah zu, wie die harmlos aussehenden, relativ kleinen Bälle träge nach oben schwebten und sich dann wieder herabsenkten. Gleich darauf wurde er plötzlich leichenblass, schrie »DECKUNG!« und warf sich, die Hände über die Ohren gepresst, nach hinten.
    Jetzt rappelte er sich wieder auf, war fest entschlossen, seinen widerspenstigen Körper seinem Willen zu unterwerfen, und taumelte auf die Straße hinaus. Als die Zweite Gruppe Mobile Infantry herangesprungen kam, taumelte er unmittelbar vor einen der Soldaten an der Flanke, den Streifen an seiner Schulter nach zu schließen ein Unteroffiziersdienstgrad. Steuben hoffte, dass der Sergeant ihn würde sehen können, auch wenn sein Helm keine erkennbare Sichtscheibe hatte, sondern an der Vorderseite nur leicht gewölbten grauen Piastahl erkennen ließ.
    »Offizier!«, schrie er den Mann an und deutete auf seine Kragenspiegel. »Ich muss mit Ihrem Befehlshaber sprechen!«
    Die Waffe des Soldaten bewegte sich keinen Millimeter und fuhr fort, Feuer auf die Ziele vor ihm zu speien. Major Steuben tippte den Soldaten am Arm an; aber das brachte genauso viel, als ob er mit voller Wucht auf einen Stahlträger eingeschlagen hätte, und hätte beinahe dazu geführt, dass er sich den Arm brach. Er hatte das Gefühl, mit einem Roboter zu sprechen, und fragte sich einen Augenblick lang tatsächlich, ob es in dem Anzug einen Menschen gab. »Einen Augenblick bitte, Herr Major. Der Leutnant ist hierher unterwegs« , sagte der Soldat in akzentfreiem Hochdeutsch.
    » Was? Was? Ich bin fast taub. Lauter!«
    »Augenblick, bitte, Herr Major. Der Leutnant kommt gleich«, dröhnte es erneut aus dem Anzug.
    »Sind Sie Deutscher?« , schrie Major Steuben, überrascht, in seiner eigenen Sprache angesprochen zu werden. Schließlich war die rot-weiß-blaue Plakette der amerikanischen Verbände an der Schulter des Anzugs ganz deutlich zu erkennen, auch wenn sie in den Kämpfen ein paar Kratzer abbekommen hatte.
    »Nein, Herr Major, Amerikaner. In die Rüstung ist ein Übersetzer eingebaut. Bitte, Herr Major, ich muss weiter.«
    Das Platoon rückte in langen Sätzen vor, nur ein gepanzerter Anzug, der kleiner war als die anderen, blieb zurück. Er bewegte sich jetzt auf den Major zu und machte eine Ehrenbezeigung, wobei der Handschuh gegen den Helm klirrte.
    »Leutnant Michael O'Neal, Herr Major« , dröhnte es laut aus dem Anzug. »Tut uns Leid, dass es so lange gedauert hat. Wir hatten unterwegs eine Störung.«
    »Besser spät als nie, Lieutenant. Müssen Sie mit Ihrer Einheit weiter vorrücken? Wer hat bei Ihnen das Kommando?«
    »Ich. Der Rest des Bataillons ist entweder tot, unter Qualtren begraben oder vorne an der Front.« Plötzlich hielt O'Neal eine

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