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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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durchgeblättert, die man ihm ausgehändigt hatte. Das weiße Neonlicht von der hohen Decke schimmerte auf den laminierten Seiten und ließ die TOP SECRET-Stempel, mit denen die Papiere reichlich versehen waren, deutlich erkennen.
    »Na?« Der General deutete mit einer Kopfbewegung auf die Papiere. »Was meinen Sie? Ich hätte gern eine Vorstellung davon, wie Ihr Eindruck ist, ehe wir uns mit dem Rest des Teams zusammensetzen.«
    »Einfach so aus dem Stegreif?«, fragte Mike und betrachtete dabei die Risszeichnung eines Fahrzeugs.
    »Ja.«
    »Wir sind im Arsch.« Mike klappte den Aktendeckel zu und erwiderte das starr wirkende Lächeln des Generals mit ernster Miene. Er wirkte etwas erregter, als das sonst bei ihm der Fall war, und der General wusste aus alter Erfahrung, dass das alles Mögliche bedeuten konnte.
    »Würden Sie sich vielleicht etwas deutlicher ausdrücken?«, fragte Horner und legte die Hände so aneinander, dass sie ein Dach bildeten.
    Mike rutschte auf seinem Sessel zur Seite, um dem General ins Gesicht sehen zu können, und tippte auf den Aktendeckel, wie um damit dem, was er sagte, Nachdruck zu verleihen. »Nach dem, was da steht, haben wir mit fünf Wellen von Invasionstruppen im Abstand von etwa sechs Monaten zu rechnen und außerdem noch mit verstreuten Landungen vor, während und nach den Hauptwellen. Die erste volle Welle wird in etwa fünf Jahren eintreffen. Jede Welle wird aus fünfzig bis siebzig großen Kugelformationen für den Kolonialkampf bestehen, die jede etwa fünf- oder sechshundert Landefahrzeuge umfassen. Und jedes dieser Landefahrzeuge wird nach dem Sprachgebrauch der Posleen eine Division Soldaten enthalten, obwohl wir das eine Brigade nennen. Habe ich Recht? Fünf- oder sechs- hundert Divisionen?«
    »Richtig. Sehr kleine Divisionen. Ich ziehe auch die Bezeichnung Brigade vor.« Horner hatte seinen eigenen Aktendeckel aufgeklappt und überprüfte die Zahlen.
    »Korrekt.«
    »Das bedeutet, dass jede Welle zweihundertvierzig Millionen schwer bewaffnete Alien-Soldaten absetzen wird.« Es klang wie eine leise, aber heftige Anklage.
    »Richtig.«
    »Fünfmal. Jede dieser Wellen stellt ein Mehrfaches der Zahl sämtlicher auf der ganzen Welt unter Waffen stehenden Soldaten dar, wenigstens nach den Daten, die mir bekannt sind. Und jeder einzelne Posleen ist ein Kämpfer – hier gilt also nicht das Verhältnis von eins zu zehn, wie es bei modernen Armeen der Fall ist.«
    »Auch das ist bedauerlicherweise richtig.« Horner sah Mike mit seinem für ihn typischen humorlosen Lächeln an.
    »Sehen Sie darin ein Problem?«, fragte Mike leise, wobei sich seine Hände rhythmisch zu Fäusten ballten und wieder öffneten.
    »Ich warte darauf, dass Sie sich aussprechen«, räumte Horner ein.
    »Na schön. Diese … Posleen haben Kompanien mit einer Stärke von etwa vierhundert. Jede Kompanie wird von einem so genannten ›Gottkönig‹ mit einer fahrzeugfesten schweren Waffe angeführt.« Er hielt inne und dachte über die Struktur der fremden Streitkräfte nach. Da war irgendetwas, das an ihm nagte, aber er kam einfach nicht dahinter, was es war. Dann wurde es ihm plötzlich bewusst, und er lächelte verkniffen.
    »Was?«, fragte Horner und musterte ihn scharf.
    »Wissen Sie, woran mich das erinnert?«
    »Was?«
    »Die Streitkräftestruktur in der Zeit von Sun Tse.« Er blickte auf und sah, dass der General ihn verblüfft musterte. »Ein Streitwagen auf zehn Mann Infanterie«, meinte er.
    Horner dachte einen Augenblick darüber nach und nickte dann. »Und was sagt uns das?«
    »›Wenn der Feind stark ist, dann ziehe dich zurück, wenn der Feind schwach ist, greife an.‹«
    »Yeah, und ›entwickle Kriegslisten‹. Aber wie steht's mit den einzusetzenden Waffen?«
    »Eine Kompanie Posleen wird etwa acht schwere Raketenwerfer besitzen«, fuhr Mike fort und warf einen Blick auf die Papiere. »Vermutlich sind die stark genug, um einen Abrams Tank der Länge nach aufzureißen. Und dann noch einige 3-mm-Gauss-Kanonen, die vermutlich einen Abrams auf die weiche Tour erledigen und mit Sicherheit einen Bradley fertig machen können.«
    »Sie sind ungezielt«, gab der General zu bedenken.
    »Bei allem Respekt, Sir, nein, das sind sie nicht«, widersprach Mike. »Die Waffen haben keine Zielvorrichtung, aber das heißt keineswegs, dass diese Burschen nicht zielen. Vielleicht sind die Posleen Naturtalente, die aus der Hüfte schießen.«
    »Durchaus möglich«, gab Horner zu. »Aber aus der Hüfte

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