Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
die Uhr mit ihren galaktischen Kollegen zusammengearbeitet, um neue Waffen zu entwickeln, die das Know-how der Erde, terranisches Know-how, mit galaktischer Technik verknüpfen. Diese Teams, die die ganze Zeit unter strengster Nachrichtensperre auf Militärstützpunkten stationiert waren und denen keinerlei Kontakt mit ihren Familien und Freunden erlaubt war, ja, die ihnen nicht einmal sagen durften, weshalb man sie aus ihrer Umgebung gerissen hatte, haben gewaltige Fortschritte erzielt. Und sie haben trotz der schweren Opfer, die sie bringen mussten, geradezu Wunder gewirkt.«
    »Ach, ein Opfer war das nicht«, feixte ein Militärpilot hinter Mike. »Das Miststück wollte mich sowieso verlassen.«
    Mike sah zu General Horner hinüber. Der Offizier blickte mit versteinert wirkender Miene auf den Bildschirm, und seine Gesichtszüge wirkten plötzlich alt und faltig. Erst am Tag zuvor waren die letzten Entscheidungen darüber getroffen worden, welche Streitkräfte in welcher Reihenfolge womit ausgestattet werden sollten und wer die jeweilige Führung übernehmen sollte. Obwohl General Horner ganz offenkundig für die Position des Befehlshabers für die Operation Fleet Strike geeignet war, hatte man jemand anderen mit dieser Position betraut, und General Horner würde zu den »regulären« Streitkräften zurückkehren, da es in der Flotte keine weitere Position für einen Lieutenant General gab. Wäre er nicht zum Lieutenant General befördert worden, hätte man ihm möglicherweise das Kommando über eine der Divisionen anvertraut, aber so wie die Dinge lagen, traf die Personalstelle der Army die Entscheidung. Außerdem hatte man ihn auf die reguläre Liste für Verjüngung gesetzt, da er ja nicht an dem Flotteneinsatz teilnehmen würde. Bei seiner relativen Jugend hieß das, dass es Jahre, ja sogar Jahrzehnte dauern konnte, bis er schließlich für eine Therapie dran war. Alles in allem waren das keine guten Nachrichten für ihn gewesen. Dass ihm am gleichen Tag auch noch seine Scheidungspapiere zugestellt worden waren, hatte die bittere Pille nicht gerade versüßt.
    »Die Abfangjäger, Schlachtschiffe, Trägerschiffe und Lenkwaffen, die den Feind im Weltraum zerstören werden, sind auskonstruiert und bereit zur Erprobung und anschließenden Produktion. Auch die Konstruktion neuer Schusswaffen und Tanks ist abgeschlossen, die unser Land und die ganze Welt auf dem Boden beschützen sollen …«
    Mike zuckte fast unmerklich die Achseln und nahm sein AID vom Handgelenk; den Rest der Geschichte kannte er schließlich. Die Teams hatten die letzten zwei Monate zwanzig Stunden am Tag gearbeitet, und die Zusammenarbeit mit den Teams aus anderen Ländern war wesentlich umfangreicher und intensiver gewesen, als man das zu Anfang erwartet hatte. Hinsichtlich taktischer Details gab es immer noch Meinungsunterschiede unter den wichtigsten Partnern, den Ländern der G8-Gruppe, aber mit wenigen Ausnahmen hatte man die Konstruktionen für alles, angefangen bei den Super Dreadnoughts bis hin zu den Anzügen, die seine ganz persönliche Spezialität waren, zum Abschluss bringen können. Jetzt waren die Erprobung, die Produktion und schließlich der Feldeinsatz des neuen Geräts Gebot der Stunde, und Mike schwante, dass er mit diesem Thema noch eine ganze Weile beschäftigt sein würde.
    Er hielt sich das AID ans Ohr und flüsterte »Zuhause«. Das AID, das erst vor wenigen Augenblicken für Kontakte mit der Außenwelt freigegeben worden war, klinkte sich in das reguläre Telefonsystem ein, wählte Mikes Privatanschluss und veranlasste, dass das Gespräch seiner Telefonkarte belastet wurde. Um ihn herum sah er wie andere das Gleiche taten, und plötzlich erfüllte ein Gewirr erleichterter Stimmen den Raum.
    »Hallo?«, sagte eine Frauenstimme argwöhnisch.
    »Tag, Honey, rate mal.« Er spürte, wie ihm fast die Stimme versagte und seine Augen feucht wurden. Im Mund hatte er einen salzigen Geschmack.
    »Mike? Cally, es ist Daddy! Komm her. Ich denke, das warst du?«, fragte Sharon.
    »Ja, ich und an die hundertfünfzig andere in den Staaten. Danke, dass du mich nicht einfach verlassen hast.« Er zuckte zusammen, als ihm bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte, aber General Horner schien sich auf einer anderen Daseinsebene zu befinden.
    »Du meinst, weil ich deine Klamotten zur Tür rausgeworfen habe? Ich habe die meisten Grasflecken wieder herausgebracht.« Das klang vergnügt, aber er hörte die Tränen aus ihrer Stimme

Weitere Kostenlose Bücher