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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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blauen Augen blitzten, als Lieutenant O'Neal eine Ehrenbezeigung machte.
    »Lieutenant O'Neal meldet sich wie befohlen zur Stelle«, sagte Mike. Wie alle Junioroffiziere katalogisierte er seine Sünden und versuchte zu entscheiden, welche davon wohl zur Kenntnis des Generals gelangt sein mochte. Allerdings hatte er im Gegensatz zu den meisten anderen reichlich Erfahrung mit Flaggoffizieren und war daher nicht annähernd so eingeschüchtert, wie viele andere das ohne Zweifel gewesen wären.
    Der General tippte sich flüchtig mit der Hand an die Stirn und sagte: »Rühren, Lieutenant, nehmen Sie sich einen Stuhl. Kaffee?« Der General griff nach seinem Becher und einer an der Wand montierten Westbend-Kaffeemaschine.
    »Ja, Sir, Danke.« Mike legte eine kurze Pause ein. »Haben die Indowy das für Sie verdrahtet, Sir?«
    »Indowy? Dass ich nicht lache.« Der General schnaubte. »Ich musste jemand vom Wartungstrupp holen, der dann ein paar Räume weiter einen tragbaren Generator aufgebaut und die verdammte Wand durchbohrt hat. Unser Bürogerät ist hauptsächlich nach Militärstandard, und wir haben mächtige Probleme, das Zeug hier anzupassen. Milch und Zucker?«, fragte er dann freundlich.
    »Eine ganze Menge von beidem, vielen Dank, Sir. Ich könnte mir das einmal ansehen, Sir. Ich komme mit den Indowy recht gut klar. Ich glaube, das liegt daran, dass wir ähnlich groß sind.«
    »Wie ich gehört habe, haben wir Ihnen bereits dafür zu danken, dass die verdammte Beleuchtung jetzt in Ordnung gebracht ist. Ganz zu schweigen davon, dass wir endlich die Verpflegung kriegen, die von Anfang an für uns vorgesehen war. Sie haben wohl viel Zeit, Lieutenant?« Der General hielt Mike seinen Kaffee hin, nahm selbst einen Schluck aus seinem Becher und musterte den Lieutenant dann über den Becherrand.
    »Sir?«
    »Ich hatte neulich ein interessantes Gespräch mit Oberst Kiel von der Bundeswehr. Ich glaube, Sie kennen den Herrn Oberst?«
    »Ja, Sir. Er war einer der Teamleiter bei GalTech im NATO-Ausschuss.«
    »Er ist über General Arnold an mich herangetreten, der mit mir über mein GKA-Bataillon sprechen wollte. Können Sie sich vorstellen, was er gesagt hat?«
    »Ja, Sir.«
    »Wie ich höre, sollten Sie das Bataillon in GKA-Technik beraten, ist das richtig?«, fragte der General ruhig.
    »Ja, Sir«, sagte Mike. Jetzt wusste er, was sich da anbahnte. Er war leicht überrascht, dass der General so unzulänglich informiert war. Dem Flaggoffizier stand ein Schock bevor.
    »Und wie würden Sie das Bataillon als GKA-Einheit beurteilen?«
    »Nicht besonders gut, Sir«, sagte Mike und nahm einen Schluck aus seinem Becher. Er musste an sich halten, um nicht das Gesicht zu verziehen. Der General war anscheinend Texaner; in der Brühe hätte man ein Hufeisen auflösen können.
    »Danke. Darf ich Sie fragen, wo Sie die letzten zwei Monate waren? Und wo waren Sie heute?«, fragte der General. Langsam aufsteigende Wut in der Stimme des Generals war dabei nicht zu überhören.
    »Ich hatte direkte Anweisung, mich bis zur Landung in meiner Kabine aufzuhalten«, sagte Mike und zwang sich, einen zweiten Schluck zu nehmen. So wie das Gespräch sich entwickelte, würde er glücklicherweise bald den Becher hinstellen können und nicht mehr daraus zu trinken brauchen.
    »Von wem?«, fragte der General überrascht.
    »Lieutenant Colonel Youngman, Sir.«
    »Direkte Anweisung?«, fragte der Offizier erstaunt.
    »Michelle?«, rief Mike sein AID.
    »Ja, Lieutenant O'Neal«, sagte sie. Das erfahrene Gerät wusste, wann man von ihm bestmögliches Verhalten erwartete.
    »Entsprechendes Gespräch abspielen.«
    »Mir ist ehrlich gesagt ziemlich schnuppe, worin Ihrer Meinung nach Ihr Auftrag hier besteht oder für wen Sie sich halten. Was ich von Ihnen möchte ist, dass Sie in Ihre Kabine gehen und für den Rest der Reise dort bleiben. Das ist kein Stubenarrest oder so etwas, aber wie mein Bataillon geführt wird, entscheide ich, und auch wie es ausgebildet wird und mit welcher Taktik es antritt. Nicht irgendein ehemaliger E-5 mit einem hübschen Silberstreifen, der sich für besonders schlau hält. Wenn ich Sie ohne ausdrückliche Erlaubnis von mir im Bataillonsbereich oder in den Ausbildungsbereichen finde, oder Sie dabei erwische, wie Sie mit meinen Offizieren über Taktik oder Ausbildung debattieren, dann nehme ich Sie höchstpersönlich auseinander, und anschließend sind Sie Ihren Streifen und möglicherweise Ihr Leben los. Habe ich mich klar

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