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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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tun?«
    »Möglicherweise, Sir. Doch um ehrlich zu sein, könnte es auch etwas damit zu tun haben, dass die Offiziere mehr Zeit im ›Club‹ verbringen als in den Anzügen.«
    »Aber Sie haben Einfluss auf die Ausbildung genommen«, gab der General zu bedenken.
    »Ja, Sir.«
    »Trotz des vom Bataillons-S-3 genehmigten Ausbildungsplans?«
    »Ja, Sir.«
    »War Ihnen der offizielle Ausbildungsplan bekannt?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut. Ich bin froh, dass Sie für Ihre Missetaten nicht blind waren.« Der General schüttelte den Kopf und wirkte plötzlich bedrückt.
    »Junger Mann, was ich Ihnen jetzt sage, können Sie als Entschuldigung nehmen. Das Bataillon ist dem III. Korps beigeordnet und nicht etwa eine ›meiner‹ Einheiten, ist also ganz konkret keine Einheit des III. Korps. Deshalb wäre es für mich verdammt schwierig, Lieutenant Colonel Youngman seines Kommandos zu entheben, so sehr es mich auch im Augenblick dazu drängt.« Er schob eine Augenbraue hoch und wartete auf eine Reaktion, aber Mike blieb stumm. Daraufhin schüttelte er wieder den Kopf und fuhr fort.
    »Es ist verdammt unangenehm, mit einer Einheit ins Gefecht zu gehen, wenn man dem ganzen Führungsteam misstraut, wie ich das tue. Deshalb habe ich getan, was ich konnte. Entgegen meiner festen Regel, mich grundsätzlich nicht im Detail in die Befehlskette nachgeordneter Einheiten einzuschalten – eine Regel übrigens, von der der Colonel offenbar noch nie gehört hat –, habe ich Lieutenant Colonel Youngman den schriftlichen Befehl erteilt, ein rigoroses Ausbildungsprogramm im GKA-Kampf einzuleiten. In dem Befehl steht klar und eindeutig, dass ich in Anbetracht des bis zum Augenblick völlig unterbliebenen Trainings in wesentlichen Bereichen keine andere Wahl haben würde, als ihn seines Kommandos zu entheben, falls das Bataillon zum Zeitpunkt der Landung nicht mindestens achtzig Prozent der geforderten Leistung erreicht. Davon war er gar nicht begeistert. Er scheint der Ansicht zu sein, dass man an das Bataillon, das ja wegen der ›völlig unzureichenden Vorbereitungszeit‹ auf der Erde sich in keiner Weise angemessen vorbereiten konnte, Standardwaffen ausgeben und es als reguläre Luftlandeinfanterie einsetzen sollte.«
    »Du lieber Gott«, flüsterte Mike. Die bevorstehenden Kampfhandlungen würden mit Sicherheit auch für GKA-Einheiten zu einem Blutbad werden, aber als Luftlandetruppen mit leichter Bewaffnung in die Kämpfe einzugreifen bedeutete glatten Selbstmord.
    Der General lächelte wieder, ein eisiges Lächeln diesmal. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Ihrer Meinung bin. Glauben Sie mir: Als ich schließlich fertig war, hatte ich dem Colonel diese Vorstellung gründlich ausgeredet.
    Ehe alles das akut wurde, hatte ich eine persönliche E-Mail an Jack Horner geschickt. Er sagte, Ihr einziges Problem sei, dass Sie meistens jemanden brauchen, der Sie am Zügel hält. Wenn es dagegen ein Problem gäbe, das einen Bulldozer erfordert, sollte ich bloß die Zügel loslassen. Und deshalb führen wir jetzt dieses Gespräch.
    Also, ich habe Colonel Youngman all die Hinweise gegeben, die er meiner Ansicht nach braucht. Ich habe ihm nicht befohlen, Sie in der Ausbildung einzusetzen. Sollte er Sie aber nicht innerhalb einer Woche kontaktieren, dann hinterlassen Sie bitte eine Nachricht auf meinem AID. Ich werde ihn dann unangekündigt besuchen und mich beiläufig nach ›diesem GalTech-Experten, wie heißt er doch gleich?‹ erkundigen. Klar?«
    »Kristallklar, Sir.«
    »Wenn ich es für notwendig halte, werde ich Ihnen sagen, dass Sie Carte Blanche haben. An dem Punkt würde ich den Colonel dann allerdings ablösen müssen. Ich habe keinen Ersatz für ihn und kann nur hoffen, dass er wenigstens etwas GKA-Training hat. Sie sind sich doch sicherlich über die Auswirkungen klar, die es hätte, wenn ich einen Captain wie beispielsweise Brandon den Befehl über ein Bataillon geben würde.«
    »Ja, Sir.« Mike spürte, wie ihm die Knie schwach wurden. Die Sesselfurzer in Washington würden durch die Decke gehen. Und für GalTech, deren Ruf ohnehin schon schlecht war, weil sie sich gewöhnlich über alles Überkommene hinwegsetzten, würden die Auswirkungen möglicherweise schlimmer sein als nur das Bataillon zu verlieren. Wenn diese Bürokratenbande sich bedroht fühlte, war sie imstande, die schlimmsten Hindernisse aufzubauen. Und dass zufällig gerade ein Krieg im Gange war, schien sie nicht im Geringsten zu interessieren.
    »Danke, dass Sie

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